Nürnberg (epd). Der Pfarrernachwuchs in der bayerischen evangelischen Landeskirche wird seine Fortbildungen in absehbarer Zeit nicht mehr im Predigerseminar in Nürnberg haben. Das Aus für das Haus am Nürnberger Wöhrder See habe der Personalreferent der evangelischen Landeskirche, Stefan Reimers, vor kurzem erklärt, heißt es im Newsletter des Predigerseminars. Der Sprecher der Landeskirche, Johannes Minkus, bestätigte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd): "Sicher ist, dass das Predigerseminar sein Gebäude in der Veilhofstrasse aufgeben wird". Notwendige Umbauten und die Brandschutztechnik machten es nötig, "über Alternativen nachzudenken, die besser zu den inhaltlichen Überlegungen passen".

In Zukunft könnte ein fester Standort des Predigerseminars weniger wichtig sein, so der Sprecher der Landeskirche. Das Predigerseminar könnte dann stärker "in ganz Bayern mit seinen Kursen und Angeboten unterwegs sein". Kirche stecke in "tiefgehenden und herausfordernden Umbruchs- und Veränderungsprozessen", darauf müsse auch die Ausbildung reagieren.

Das Predigerseminar werde zwar eine "Heimat" haben, so Minkus. Wo die sei, werde sich im Lauf des kommenden Jahres herausstellen. Dabei spielten auch "kluge inhaltliche Kooperationen" mit anderen Einrichtungen der Landeskirche eine große Rolle. Ob der Pfarrernachwuchs mit in den Evangelischen Campus Nürnberg (ECN) zieht, der bis 2024 in der ehemaligen Oberpostdirektion am Rathenauplatz entsteht, sei noch nicht endgültig beantwortet. Die Beschäftigten im Predigerseminar gehen davon aus, dass sie bis Ende 2024 in dem Haus am See bleiben. In ihren Newsletter haben sie geschrieben: "Wir machen hier im Haus mit dem gewohnten Schwung weiter".

Wie das bisherige Gebäude und das Gelände des Predigerseminars in Nürnberger Premiumlage danach weiter verwendet würden, müssten die Immobilienfachleute beantworten, hieß es. Es liefen schon Planungen und Vorüberlegungen.

Das Predigerseminar wurde im Jahr 1922 gegründet. Der erste Direktor war Pfarrer Hans Meiser, der später Landesbischof wurde.