München (epd). Mit 134.321 Babys sind in Bayern im Jahr 2021 so viele Kinder zur Welt gekommen wie seit 30 Jahren nicht mehr. Ein paar mehr (134.400) waren es zuletzt 1991, wie das Statistische Landesamt in Fürth am Mittwoch mitteilte. Damit setzt sich der Babyboom weiter fort und steigt im Vergleich zum Vorjahr mit 5.557 Geburten mehr um 4,3 Prozent.

Wie im Vorjahr sind die Mädchen knapp in der Unterzahl: Geboren wurden 65.440 Mädchen und 68.881 Jungen: Auf 100 weibliche Lebendgeborene kamen laut Statistik damit etwa 105 männliche.

Auch die Zahl der Toten stieg 2021 erneut an. Mit 147.984 Fällen stieg sie verglichen mit 2020 um 3,2 Prozent (+4.617 Personen). Im Vergleich zum letzten Jahr vor Corona (2019) sind sogar 10,2 Prozent mehr Menschen (+13.671) gestorben. Die statistische Steigerung hätte aber nur bei 4,3 Prozent liegen dürfen, wenn man die Alterung der Bevölkerung in Betracht ziehe, hieß es in einer Mitteilung des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU): Entsprechend sei sicher, dass die Pandemie einen deutlichen Einfluss auf die Sterbefälle gehabt habe. Rund 7.900 Sterbefälle 2021 sind auch laut Statistischem Landesamt nicht auf eine alternde Gesellschaft zurückzuführen.

Insgesamt starben 2021 wie in den Vorjahren mehr Menschen, als "Neubayern" geboren wurden. Nur im Regierungsbezirk Oberbayern sei die natürliche Bevölkerungsentwicklung positiv ausgefallen: Dort gab es mehr Geburten als Sterbefälle. Die höchste Zunahme an Geburten gab es in den Regierungsbezirken Niederbayern (+5,8 Prozent) und in Schwaben (+5,4 Prozent). Spitzenreiter mit den meisten Geburten auf der Kreisebene waren die Landkreise Dingolfing-Landau in Niederbayern (+17 Prozent) und Pfaffenhofen a.d.Ilm in Oberbayern (+14,7 Prozent).

Weil der Freistaat aber insgesamt weiterhin mehr Zu- als Abwanderungen aus dem restlichen Bundesgebiet und dem Ausland habe, würden die Verluste durch mehr Sterbefälle als Geburten kompensiert, sagte Herrmann. So ist Bayern 2021 laut Statistik um insgesamt 36.806 Personen gewachsen.