Berlin, Bad Kissingen (epd). Die diesjährigen Obermayer Awards für Initiativen zur Bewahrung jüdischer Geschichte und zur Förderung von Demokratie und Toleranz sollen am 23. Januar im Berliner Abgeordnetenhaus vergeben werden. Die sechs Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus sechs Bundesländern, wie das Abgeordnetenhaus am Mittwoch in Berlin mitteilte. Einen Award erhalten Rudolf und Marlies Walter aus Bad Kissingen. Das Paar engagiere sich seit mehr als 30 Jahren federführend in der Erinnerungsarbeit im Ort, um die Bedeutung der jüdischen Gemeinde für die Stadt aufzuzeigen und die NS-Geschichte der Region ans Licht zu bringen.

Außerdem geehrt werden in diesem Jahr die Buchautorin und pensionierte Lehrerin Marion Welsch aus Kleinmachnow (Brandenburg), der Lehrer Jörg Friedrich aus St. Wendel (Saarland) sowie Stefan Schirmer und der Amateur-Fußballverein FC Ente Bagdad aus Mainz (Rheinland-Pfalz). Weitere Preisträger sind Roswitha Weber aus Kenzingen-Bombach (Baden-Württemberg) und der Verein Zweitzeugen aus Essen (Nordrhein-Westfalen). Die Auszeichnungen der US-amerikanischen Obermayer Stiftung waren im vergangenen Jahr mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

Die Obermayer Awards gingen an deutsche Einzelpersonen und Organisationen, die über die Rolle der jüdischen Bevölkerung vor dem Nationalsozialismus aufklärten, hieß es. Zudem würden Menschen geehrt, die sich ausgehend von den Lehren aus der Geschichte der Bekämpfung von Vorurteilen und Rassismus widmen.

Joel Obermayer, Geschäftsführer der Organisation Widen the Circle, die die Awards verwaltet, erklärte, die Preisträger seien Vorbilder für alle, die sich für die Überwindung von brutalem Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz einsetzen. Die Obermayer Awards wurden im Jahr 2000 von der Familie des US-Unternehmers Arthur S. Obermayer (1931-2016) ins Leben gerufen.