München (epd). Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat kritisiert, dass die Berichterstattung der Medien im Wahlkampf an den Interessen der Wähler vorbeigegangen sei. Die Medien hätten zu viel über geschönte Lebensläufe oder ein Lachen am falschen Ort berichtet und zu wenig über die Inhalte der politischen Programme, sagte Söder am Montag zum Auftakt der Medientage München. Der CSU-Politiker warnte aber auch vor brutaler Hetze in den sozialen Netzwerken.

Söder sieht nach eigenen Worten die Anbieter von Plattformen wie Facebook in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass relevante und substanzielle Inhalte stärker wahrgenommen werden: "Wer einmal Unsinn anschaut, wird immer mit Unsinn bombardiert", kritisierte der CSU-Politiker. So rutschten Nutzer in "eine Art sektenähnliche Gefangenschaft".

Bei den Medientagen München wird unter dem Motto "New Perspectives" noch bis Freitag über neue Entwicklungen in den Medien diskutiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich die Mediennutzung und die Medienangebote durch die Corona-Pandemie verändert haben.