Würzburg (epd). Die Universität Würzburg veranstaltet am kommenden Mittwoch (17. November) einen Online-Studientag zu "Antisemitismus gestern und heute". Der Studientag von 9 bis 18 Uhr richte sich an Studierende, Lehrkräfte und weitere Interessierte, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Thematisiert würden theologische Aspekte des Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart, der Studientag beginne mit einem Vortrag des ehemaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten und Publizisten Volker Beck. Zur Teilnahme sei eine Anmeldung vorab per E-Mail notwendig.

Hintergrund für den Studientag ist unter anderem, dass die Polizei im Jahr 2020 in Deutschland so viele antijüdische Angriffe festgestellt hat wie seit 2001 nicht mehr: Es seien 2275 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund gemeldet worden. Gewalt- und Straftaten gegen Jüdinnen und Juden oder jüdische Einrichtungen seien an der Tagesordnung. Zur Geschichte des Antisemitismus gehöre der von den Kirchen befeuerte, oftmals religiös motivierte Antijudaismus. "Auch dessen alte Vorurteile sind heute keineswegs überwunden", sagte Theologie-Professorin Barbara Schmitz

Volker Becks Vortrag ab 9 .30 Uhr steht unter der Überschrift "Die alten und neuen Gesichter des Antisemitismus - eine verdrängte Realität". Der Abschlussvortrag ab 16 Uhr von Julia Bernstein, Professorin für Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft an der Frankfurt University of Applied Sciences, hat die Überschrift: "Handlungsmöglichkeiten gegen Antisemitismus im Schulbereich." Bernstein forscht schwerpunktmäßig zum Thema Antisemitismus und ist Autorin der kulturwissenschaftlichen Studie "Antisemitismus an Schulen in Deutschland".

Der Studientag der Katholisch-Theologischen Fakultät wird vom Team um Professorin Barbara Schmitz organisiert. Mitveranstalter sind unter anderem das Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage, die Ministerialbeauftragten für die Gymnasien und für die Realschulen in Unterfranken, die Katholische Hochschulgemeinde sowie die Diözese Würzburg.