Oberammergau (epd). Am Sonntag (2. Oktober) fällt in Oberammergau der letzte Vorhang. Nach 104 regulären und insgesamt 110 Vorstellungen haben die Verantwortlichen der Passionsspiele am Dienstag ein positives Fazit gezogen. Sowohl die Bevölkerung, als auch Wirtschaft, Gastronomie und Einzelhandel hätten von den Passionsspielen und der sehr hohen Auslastung profitiert, heißt es in einer Mitteilung. Rund 412.000 Tickets wurden verkauft und somit eine Auslastung von über 91 Prozent erreicht, sagte Walter Rutz, Geschäftsführer der Passionsspiele Oberammergau. Rund 30 Prozent der Gäste seien aus dem Ausland, vorwiegend aus den USA und weiteren englischsprachigen Ländern, gekommen.

Die Verschiebung der Passionsspiele von 2020 ins Jahr 2022 sei richtig gewesen, hieß es. Mit Blick auf die anstehende Inflation und deren Auswirkungen hätte man den richtigen Zeitpunkt erwischt.

Spielleiter Christian Stückl sagte über die inhaltliche Arbeit, "ich glaube, dass wir theologisch fast am besten waren". Es sei das erste Mal richtig gelungen, mit den jüdischen Organisationen zusammenzukommen. "Eine wirkliche Auszeichnung für die Arbeit gegen Antisemitismus" nannte er den Isaiah Award, den er vom AJC in New York für seine Arbeit erhalten hatte.

647 Frauen und 702 Männer waren an den Passionsspielen beteiligt, dazu kamen noch 420 Kinder (197 Mädchen und 223 Jungen), teilen die Oberammergauer mit. Gegenüber der Mitwirkendenzahl der Erwachsenen von 2020 habe man fast 500 Leute verloren, so Stückl. "Es war gut, dass es weniger Leute waren. "Dadurch, dass bei den Volksszenen, wie zum Beispiel bei der Empörung, weniger Personen auf der Bühne sind, lernt man die Mitwirkenden besser kennen, man ist näher an den Leuten dran". Die nächsten Passionsspiele sind für das Jahr 2030 geplant.