Buchloe-Waal (epd). Die letzten Tage Jesu Christi aus besonderer Perspektive stehen 2023 bei den Passionsspielen in Waal im Ostallgäu im Mittelpunkt. Zum 400-jährigen Bestehen der Spiele werde man ein neues Stück aufführen, teilte die Passionsspiel-Gemeinschaft Waal mit. Das Stück erzähle über verschiedene Seiten im Leben Jesu, unter anderem auch aus der Perspektive Dritter. Begleitet von "musikalischen Klassikern" soll eine "Brücke zwischen den Epochen" geschlagen werden.
Das Waaler Passionsspiel wird etwa alle zehn bis zwölf Jahre aufgeführt und zählt zu den ältesten Passionsspielen in Bayerisch-Schwaben. Coronabedingt musste das Passionsspiel um zwei Jahre verschoben werden. Alle 190 ehrenamtlich mitwirkenden Frauen und Männer als Darsteller, Sänger und Musiker sowie im Bühnen- und Backstage-Team stammen aus Waal selbst oder maximal 20 Kilometer entfernt, teilte die Passionsspiel-Gemeinschaft aus dem Ostallgäu weiter mit.
Die Rolle des Jesus übernimmt zum zweiten Mal der gebürtige Waaler Benedikt Hornung, hieß es. Die Spielleitung liegt erneut in den Händen des Landsberger Regisseur Florian Werner, die musikalische Leitung übernimmt Dietmar Ledel. Die Passionsspiele werden 2023 in drei Spielblöcken aufgeführt, insgesamt gibt es 20 Aufführungen. Der erste Spielblock erstreckt sich vom 6. bis 21. Mai, der zweite vom 24. Juni bis 8. Juli und der dritte und letzte vom 16. September bis zum 8. Oktober.
Die Waaler Passionsspiele gehen - wie die meisten Passionsspiele - auf ein "Pestversprechen" zurück. Die Bevölkerung hatte ihrem Herrgott Anfang des 17. Jahrhunderts die regelmäßige Aufführung von Passionsspielen versprochen, sollte er sie von der Pest verschonen.