Augen auf bei der Berufswahl - aber einmal im Jahr kann man schon mal um drei Uhr aufstehen, um zum Kirchentag zu fahren. Als ich gegen elf Uhr morgens auf Wittenberg zufahre, erblicke ich die fröhlichen Zelte und Aufbauten auf den Elbwiesen. Sieht fast aus wie ein römisches Lager von Asterix und Obelix. Vor dem Wittenberger Hauptbahnhof erwartet mich eine Riesenbibel, die als Aussichtsturm dient. Sieht hübsch aus, muss aber warten. Erstmal ins Rathaus, um mich zu akkreditieren.
Obwohl Shuttlebusse angeboten werden - ich gehe zu Fuß in die Stadt. Der Weg ist nicht weit, das Gepäck leicht und auf dem Weg gibt's was zu Lesen.
Bayerischer Garten in der Lutherstadt Wittenberg
Im Gegensatz zu den »großen« Kirchentagen ist die Akkreditierung im Rathaus kinderleicht und völlig entspannt. Nach einer Stunde in der Stadt habe ich schon meine ersten Interviews gemacht: im Bayerischen Garten.
Ein Tipp für alle, die im Laufe des Sommers hier nochmal vorbeischauen wollen. Die Weltausstellung ist nämlich bis September 2017 zu sehen. Bis dahin steht hier die längste Krippe der Welt. Von ihr aus kann man den Himmel sehen. Ein schöner Tipp des bayerischen Alt-Pfarrers Helmut Hofmann. Er führt diese Woche mit großer Begeisterung die Gäste durch die Ausstellung bayerischer Persönlichkeiten. Ansteckend.
Riesenrad fahren mit Gästebetreuung
Im Hintergrund steht das Riesenrad. Das Besondere ist hier: auf Wunsch fährt ein Seelsorger mit den Gästen mit. Isa Anaz, eine der Freiwilligen vom bayerischen Garten erklärt: »gestern haben sie den ganzen Tag Helene Fischer gespielt. Heute ist's etwas besser.« Nicht, dass die Seelsorger nach ihrem Einsatz selbst eine Therapie brauchen.
Jetzt bin ich knapp sechs Stunden hier, habe schon eine sehr schöne Andacht erlebt, am Rathausplatz mitgesungen, war im Hof des Cranach-Hauses und habe mit vielen netten Menschen gesprochen. Und auch das Wetter ist ein Traum. Jetzt erst mal ein Eis.