Es ist der Raum zwischen zwei Tönen. Die kleine Pause am Ende des Ausatmens. Leere mit Doppel-e. Ein unbeschriebenes Blatt Papier. Der vor Hunger knurrende Magen. Verheißungsvoll. Kommt noch was? Wird da eine Melodie entstehen? Eine warme Suppe Wohlbehagen bereiten? Vielleicht, hoffentlich. Es ist alles offen und vieles möglich. Leere mit Doppel-e. Wir nehmen sie selten bewusst wahr, und doch ist sie immer da. Sie gehört zu dem Kosmos, in dem wir leben, und zu jedem Atemzug, den ich als Mensch mache. Und sie soll diese Morgenfeier bestimmen. Die Leere mit doppel-e.

Zunächst als Hörerlebnis.  Wer schon mal im Kloster war, hat das  Psalmensingen kennengelernt. Da hat die Leere sogar einen Namen. Asteriskus, Sternchen. So ist sie in den Noten markiert.  Auch im evangelischen Gesangbuch. Wo das Sternchen auftaucht, soll der Betende eine Atempause einlegen, innehalten.  Und dann erst weitersingen. Wie wohltuend es ist, diese kleine Leere zu erleben. Das eben Gesungene hallt nach, ich verinnerliche es, verweile und dann erst geht es weiter. So stellt sich Ruhe ein, der Herzschlag wird langsamer, der Atem gleichmäßig. Und im Gesang der Jahrhunderte, an dem man in dem Augenblick teilnimmt, vergisst man Zeit und Raum.

Die mystische Lehre des Zimzum

Leere mit doppel-e. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass etwas wird. Dass etwas Neues, Nie -Dagewesenes entsteht. So erzählt es die Schöpfungsgeschichte in den ersten Zeilen der Bibel

"Und die Erde war wüst und leer"…

Alles  beginnt also mit der Leere.

Ich habe vor ein paar Jahren die Lehre des Zimzum kennengelernt, eine Lehre mit h – die jüdische Mystiker im 16. Jahrhundert hervorgebracht haben. Die Lehre des Zimzum verweilt bei diesem Beginn der Schöpfung.

Als Gott, Er sei gepriesen, die Welt schaffen wollte, gab es keinen Ort, sie zu erschaffen, denn alles war Ejn Sof – das heißt: alles war mit Licht angefüllt. Deshalb zog er das Licht nach allen Seiten zurück, und durch dieses Zimzum – durch dieses sich zusammenziehen, sich zurücknehmen – entstand ein leerer Raum. Und inmitten dieses leeren Raums kamen alle Meere und alle endlich-abgemessenen Dinge zur Entstehung, welche die Erschaffung der Welt ausmachen….Dieser leere Raum war für die Erschaffung der Welt notwendig. Denn ohne den leeren Raum hätte es…überhaupt keinen Platz für die Erschaffung der Welt gegeben.

Da macht sich also jemand Gedanken, wie Gott und Welt zusammenhängen. Gott nimmt sich zurück, zieht sich zusammen und schafft einen Raum, in den hinein er die Welt setzt. Einen Raum, der nicht von Gott besetzt ist. Ein Freiraum, in dem sich alles entfalten kann, was lebt.

Diesen Zimzum zwecks Erzeugung des leeren Raums kann man jedoch nicht verstehen und nicht fassen außer in der kommenden Zeit der Erlösung. Denn über diesen leeren Raum muss man zwei diametral entgegengesetzte Dinge aussagen, Sein und Nichtsein. Denn der leere Raum entstand durch den Zimzum, durch den die Gottheit sich sozusagen von dort zurückzog. Es gibt dort also keine Gottheit mehr, denn sonst wäre dort nicht alles leer und sonst wäre dort noch das Licht und überhaupt kein Platz für die Erschaffung der Welt. In Wirklichkeit und Wahrheit muss dort nichtsdestotrotz auf irgendeine Weise die Gottheit vorhanden sein, denn selbstverständlich existiert kein einziges Ding ohne ihre göttliche Lebenskraft. Deswegen kann man die widersprüchlichen Aspekte dieses leeren Raums bis zur kommenden Zeit der Erlösung überhaupt nicht verstehen. (Aus: Christoph Schulte, Zimzum. Gott und Weltursprung, S. 281, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Berlin 2014)

Gott ist abwesend und anwesend zugleich in der Welt. In einem Raum, aus dem er sich zurückziehen musste, um die Meere und alle Wesen ins Leben zu rufen.  Denn sein großes Licht würde alles überstrahlen. Deswegen dieses sich Zurücknehmen, deswegen Leere mit doppel-e.  Dieser Gedanke ist auch aus der Bibel bekannt! Er ist Teil der alttestamentlichen Gotteserzählung: Gott kann man nicht von Angesicht zu Angesicht sehen, man würde verbrennen in seinem Licht – das überliefert die Geschichte von Mose. Er soll das Volk hinausführen aus Sklaverei in die Freiheit, aus Ägypten ins gelobte Land. Dazwischen liegen aber unendlich lange Wegstrecken durch die Wüste. Die Lebenszeit einer ganzen Generation, 40 Jahre suchen und herumirren. Auf diesem Weg hätten die Menschen doch gerne Gewissheiten, dass sich alle Mühe lohnt, dass es Sinn macht, auf den unsichtbaren, so wenig greifbaren Gott zu vertrauen. Und Mose, der Auserwählte, mit Gott im Gespräch wie mit einem Freund, so erzählt es die Geschichte, er beschwört Gott: lass mich doch etwas sehen von deiner Herrlichkeit!  Doch da oben, auf dem Berg Horeb bekommt Mose zur Antwort:

"Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn kein Mensch wird mich sehen und am Leben bleiben! Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun, und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen." (2. Mose 33, 21-23)

Gottes Licht, seine Herrlichkeit, seine Gegenwart würde den Menschen erdrücken. Und bis hinein in die Anrufung Gottes hat sich diese Ehrfurcht, diese Distanz bewahrt. Der Gottesname darf im Judentum nicht ausgesprochen werden. Das ist die Leerstelle, die der Mensch offenhält.

Selbstzurücknahme als Lebensprinzip

Mich fasziniert dieser Gedanke der Leere, des Sich-Zurücknehmens. Ich entdecke das mitten im Leben. Eine Frau, die Mutter wird, erlebt das am eigenen Leib. Mich hat das damals in meinen beiden Schwangerschaften tief berührt. In mir ist ein Raum entstanden, in dem mein Kind heranwächst – ein Raum, der nicht von mir selbst besetzt ist und in dem doch etwas von mir und meinem Mann heranwächst, ohne dass wir es machen. Die Gebärmutter wird vom Kind bewohnt und ausgefüllt, und nicht von der Mutter. Eine Leere, die an den Zimzum Gottes erinnert. Sie ist ein Lebensprinzip. Und das muss man respektieren als Mutter, wenn man sein Kind von Anfang an als freies Wesen und als Gotteskind annehmen will.

Ich muss meinem Kind Raum geben, der nicht von mir belegt wird. Es wird meinen Tag- und Nachtrhythmus total bestimmen in den ersten Jahren. Doch es soll die Welt auf seine ganz eigene Weise entdecken und nicht besetzt und bestimmt von meinen Erwartungen und Erfahrungen und Wünschen. Das ist Elternschaft. Ich muss mich mit dem Überhang eigener Erfahrungen zurücknehmen. Wo Eltern das nicht tun, erdrücken sie ihr Kind und es wird ein Leben lang Mühe haben, zu sich zu finden und sein Leben zu leben und nicht das ihre. Wo Mütter diesen Raum besetzen wollen und meinen, ein Anrecht darauf zu haben,  verdrängen sie oftmals den Vater, und mehr noch: das Neue Leben, das mit ihrem Kind ans Licht will. Immer wieder gefragt ist es in der Eltern-Kind-Beziehung, dieses Sich-Zurücknehmen, von Anfang an. Eltern dienen ihrem Kind, indem sie abwesend anwesend bleiben, je älter die Kinder werden. Wenn sie die Leere nicht scheuen, die entsteht, wenn ein Kind das Haus verlässt. Nur so kann neues Leben einziehen und das Kind eigene Wege gehen.

Ich glaube, so funktionieren auch gute Lehrer-Schüler-Verhältnisse. Eine gute Lehrerin wird ihr großes Wissen so weitergeben, dass der Schüler frei ist, eigene Gedanken und Geistesblitze zu haben.  So funktionieren gute Seelsorgegespräche: ich nehme mich als Seelsorgerin zurück mit meiner Geschichte, meinen Gefühlen, meinem Vorwissen. Ich nehme mich zurück mit meinem System, in das ich Dinge einordne und gebe dem anderen Raum. Und ich nehme mich zurück auch in meinem Wissen über Gott und das angeblich richtige für diesen Menschen. Trösten heißt nicht, dem anderen eine Melodie vorsingen, sondern sich zurücknehmen, und hoffen und warten, dass Gottes Trostlied diesem Menschen erklingt. Seelsorger, die dieses Prinzip verletzen, machen den Trostsuchenden abhängig. Sie schaffen keinen Raum für Trost, sondern wollen selbst die Meister und Gurus der verwundeten Seele sein. Und das war noch nie eine gute Lösung.

Die Leere mit Doppel-e ist ein Prinzip des Lebens. Und mir scheint, wer es verletzt, übergeht, verkennt das Leben, verstellt ihm das Werden, Wachsen und Gedeihen.

Herbert Grönemeyer hat der Leere ein Lied gewidmet und sie ganz ins Alltägliche hineingeholt. "Wunderbare Leere, schwerelos und die Welt sperrangelweit". Und er findet ganz herrliche Bilder dafür, wie sich das anfühlen kann, wenn da mal nichts ist, wenn das Gewohnte nicht stattfindet.

Die Steuer fahndet heute nicht
die Straßen leer gefegt…
heute wird nichts gesichert
heute nicht
Es ist der Spass an der Planlosigkeit
die Lust am Risiko
ich will gar nicht wissen, was mich morgen so einholt

Ich dauer jetzt, leb momentan
heute mache ich mir keine Sorgen
ich fass sie morgen wieder an
leb momentan und falle frei
es herrscht wunderbare Leere, schwerelos
und die Welt sperrangelweit

Horror vacui – die Angst vor der Leere

Die Leere aber hat auch eine ganz andere Seite. Sie macht Angst. Horror vacui nennen das die Philosophen. Nach jedem Ereignis, das wir als Katastrophe wahrnehmen, wird dieser horror vacui greifbar. Als an einem Freitagabend im Juli 2016 ein junger Mann im Olympiaeinkaufszentrum in München um sich schoss, wusste eine quälend lange Zeit niemand so richtig, was genau passiert oder noch passieren wird, wer der Täter ist, warum er zur Waffe greift. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen stillte ein Bedürfnis. Es machte aus der Leere eine zweieinhalbstündige Sendung. Und füllte sie mit Mutmaßungen, mit Experteninterviews, die aber meistens darauf hinausliefen, dass die Terrorexperten bekennen mussten: wir wissen immer noch nichts Genaues. Ein Journalist war vor Ort und wurde immer wieder live zugeschaltet, doch auch er konnte nur in höchster Aufregung mitteilen, was er alles nicht sehen und berichten könne. Und doch kursierten ganz bald Fotos in den sozialen Netzwerken, die sich aber später als fake news herausstellten. Die Fotos stammten von einem ganz anderen Schauplatz und aus einer ganz anderen  Stadt.

Der Mediensoziologe Bernhard Pörksen beschreibt den horror vacui der Mediengesellschaft in vierfacher Hinsicht: Nachrichtenvakuum, Faktenvakuum, Deutungsvakuum,  Bildervakuum. Und jedes einzelne wird gefüllt mit Vermutungen, um der Leere nicht ausgeliefert zu bleiben. Man interviewt den Pizzabäcker des Menschen, den man der Tat verdächtigt. Der islamistische Hintergrund steht sofort im Raum, man spricht von Terror und die Angst wächst ins Unermessliche. Die Angst, etwas nicht zu wissen und nicht ergründen und nicht einordnen zu können. In München stellte sich die Tat als Amoklauf eines jungen Mannes heraus, der am Ende sich selbst und neun jungen Menschen das Leben genommen hat, darunter eine Mutter, deren Kinder heute als Halbwaisen leben.

Es hilft nicht, die Leere zu verdrängen, die Ratlosigkeit zu verdrängen. Es hilft nicht, sie reflexartig zu füllen mit Mutmaßungen, Gerüchten, und Bildern. Ja, es schadet denen, die zu Unrecht verdächtigt werden. Wirklich wachsam haben an diesem Abend die Menschen reagiert, die ihre Türen geöffnet haben: für die auf der Straße herumirrenden, für die im Verkehrschaos stecken gebliebenen Menschen, und die ein Bett zum Schlafen zur Verfügung gestellt haben.

Der horror vacui, die Angst vor der Leere zeigt uns, wie sicherheitsbedürftig wir sind, wie verletzlich wir sind. Doch auch wie sehr wir gefangen sind in Vorurteilen und im Gerüchte in die Welt setzen. "Kommentierender Sofortismus" nennt Berhard Pörksen das. Kommentierender Sofortismus, das ist, wenn man sofort, zu schnell und zu viel interpretiert und Wahrheiten in die Welt setzt, die am Ende keine sind. Sich aber auch nicht mehr aus der Welt schaffen lassen.

Der Weg des Christus in die Leere

Die Geschichte Jesu, die Geschichte des Christus, lehrt uns einen ganz anderen Umgang mit dem horror vacui. Man kann sie auch so lesen: Als eine tiefe Antwort auf unsere Frage nach der Leere mit Doppel-e.

In einem der ältesten Lieder des Neuen Testaments, im Philipperhymnus heißt es von ihm: "Er entäußerte sich selbst". Man könnte auch übersetzen: sich leer machen, sich ausschütten wie Wasser. So beginnt die Jesusgeschichte. Der Christus macht sich leer für die Begegnung mit den Menschen. Immer ist die Selbstrückname spürbar. Wenn er kranke Menschen heilt, wenn er Frauen zuhört, wenn er Kinder segnet. Sie bekommen Raum für ihre Klage, für ihre Fragen und für ihr Dasein. Das ist die Mitte seines Seins.

Selbstrücknahme. Wie der göttliche Zimzum, in dem Gott sich zurücknimmt und im Leeren Raum die Geschöpfe ins Leben ruft. Am Ende dieses Weges steht die Leere des Karsamstags. Jesus liegt tot im Grab. Er ist nicht mehr da. Eine Leere, die schwer lastet, aufs Herz drückt wie ein schwerer Stein, so erzählen es die Evangelien. Steht sie doch für die Erfahrung vieler. Für die Erfahrung jeder Generation, dass ein Gerechter unter die Räder kommt. Dass ein Mensch fehlt, der Sohn, der Freund, der Geliebte. Dass ein Trost fehlt. Ein Sinn zum Weiterleben. Dass Gott fehlt. Nichtvorhanden ist. Abgetaucht, unerreichbar. Die Welt zeigt sich gott-los, gott-leer. Auch dem Frömmsten auf dieser Erde bleibt eine solche Erfahrung nicht erspart.

Unerträglich lang, drei Tage lang dauert diese Leere in der Geschichte. Drei Tage – symbolische Platzhalter für Jahre im Leben eines Menschen, der sein Liebstes verloren hat. Und manchmal haben ganze Generationen mit dem zu kämpfen, was gewaltsam ausgelöscht worden ist.

Am Karsamstag bleibt die Geschichte stehen. Sie füllt die Leere nicht mit dem aus, was die Welt schon kennt: mit Bildern, Vorurteilen, Mutmaßungen und auch nicht mit vorschnell ausgesprochenem Trost. An dieser Stelle und Schwelle erscheinen in der Bibel Engel. "Fürchte dich nicht!" sagen sie. Es kommt etwas Neues! Ich verkündige euch eine große Freude! Was suchst du den Lebenden bei den Toten?  Der Stein ist weg. Das Grab ist leer.

Engel erscheinen an dieser Schwelle der Leere, wo etwas Neues entsteht, das wir nicht machen. Sie sind Geburtshelfer des Neuen. Sie trösten. Sie helfen, sich dem Unbekannten, Unbegreiflichen in die Arme zu werfen. Und die Ambivalenz der Leere auszuhalten. Etwas ist unwiederbringlich vorbei und das Neue noch nicht in Sicht. Ich werde eine andere. Ich werde ein anderes Leben führen von da an. Und Gott selbst muss hier neue Namen bekommen und anders angerufen werden als bisher.

Ich glaube, dieser Weg des Christus zeigt, dass wir Menschen in der Lage sind, mit Gottes Hilfe und der Engel Schutz, die Leere nicht vorschnell mit irgendwas zu füllen. Sondern sie auszuhalten, und sie frei zu halten, bis Gott am dritten Tag Neues Leben schenkt. Johann Sebastian Bach hat das in seiner h-Moll-Messe mit den alten lateinischen Worten des Glaubensbekenntnisses hörbar gemacht. Die Grablegung Jesu endet in der Leere, und bleibt doch nicht dort stecken.

An diesem Sonntagmorgen will ich mit Ihnen ein klein wenig einüben, wie man sich der Leere überlassen kann. Mir hilft dazu ein Text aus der Bruderschaft in Taizé:

Nicht nur still werden und den
Lärm abschalten, der mich umgibt.
Nicht nur entspannen und die
Nerven ruhig werden lassen.
Das ist nur Ruhe.

Schweigen ist mehr.
Schweigen heißt: mich loslassen,
nur einen winzigen Augenblick
verzichten auf mich selbst
auf meine Wünsche
auf meine Pläne
auf meine Sympathien und Abneigungen
auf meine Schmerzen und Freuden
auf alles, was ich von mir denke
und was ich von anderen halte
auf alle Verdienste
auf alle Taten.

Nur einen Augenblick DU sagen
und Gott da sei lassen.
Nur einen Augenblick sich lieben lassen
ohne Zögern
ohne Vorbehalt
bedingungslos
und ohne auszuschließen,
dass ich nachher brenne.
Das ist Schweigen vor Gott.
Dann ist im Schweigen
Stille
und Reden
und Handeln
und Leiden
und Hoffen
und Lieben zugleich.

Dann ist Schweigen
Empfangen.
Auf dieses Schweigen
weiß ich keine Antwort
als: neues Schweigen,
weil Gott größer ist,
weil jede versuchte Antwort
zu klein gerät.

Und doch habe ich keine
Angst
zu Reden
und zu Handeln.
Weil das Schweigen
eines Augenblicks
vor Gott
und mit Gott
und in Gott
die lauten Stunden erlöst
(Taize, aus: Verstehen durch Stille. Loccumer Brevier, S. 24f, Hannover: Luth. Verl.-Haus 2001)