Papst Leo XIV. hat die Menschen zur Einheit aufgerufen. "In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt", sagte der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom während der Messe zu seiner feierlichen Amtseinführung.

Zehntausende Menschen waren auf den Petersplatz und die angrenzende Via della Conciliazione gekommen, um bei der Feier live dabei zu sein. Vor der Messe drehte Leo XIV. auch zum ersten Mal im Papamobil eine Runde über den Platz und die Prachtstraße, um die Menschen persönlich zu begrüßen.

  • Papst Leo XIV. feiert am Sonntag (18.05.2025) die Messe zum Beginn seines Pontifikats auf dem Petersplatz in Rom
    Papst Leo XIV. feiert am Sonntag (18.05.2025) die Messe zum Beginn seines Pontifikats auf dem Petersplatz in Rom.
  • Vor seiner offiziellen Einführung in sein Amt grüßt Papst Leo XIV. von seinem Papamobil aus die Menschen
    Vor seiner offiziellen Einführung in sein Amt grüßt Papst Leo XIV. von seinem Papamobil aus die Menschen.
  • Papst Leo XIV. segnet im Rahmen seiner Amtseinführung ein Baby
    Papst Leo XIV. segnet im Rahmen seiner Amtseinführung ein Baby
  • Papst Leo XIV. während seiner Amtseinführung
    Die zeremonielle Amtseinführung von Papst Leo XIV.
  • Papst Leo XIV. erhält das Pallium, eine der päpstlichen Insignien, von Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien
    Papst Leo XIV. erhält das Pallium, eine der päpstlichen Insignien, von Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien.

    Der neue Papst bezog sich in seiner Ansprache auch auf das Amt, das er nun ausfüllt. "Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind."

    Robert Francis Prevost als Nachfolger von Papst Franziskus

    Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost war am 8. Mai zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt worden. Seit diesem Zeitpunkt ist der 69-Jährige offiziell das Oberhaupt der katholischen Kirche. Die Messe zur Einführung ins Amt ersetzt die früher zelebrierte Zeremonie der Inthronisierung eines Papstes. Diese wurde von Papst Johannes Paul II. 1978 abgeschafft.

    Am Sonntag hat Leo XIV. auch die päpstlichen Insignien, das Pallium und den Fischerring überreicht bekommen.

    Mahnende Worte in Predigt

    Liebe und Einheit seien die beiden Dimensionen der Sendung, die Jesus Petrus anvertraut habe, betonte Leo in seiner Predigt. Am See von Tiberias habe Jesus die ihm vom Vater anvertraute Sendung begonnen, jene, "die Menschheit aus den Wassern des Bösen und des Todes zu fischen und sie zu retten", sagte der Papst.

    Besuch aus aller Welt in Rom

    Für die Amtseinführung des Papstes waren zahlreiche Monarchen und Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nach Rom gereist. Aus Deutschland waren Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) dabei.

    Die Deutsche Bischofskonferenz wurde von ihrem stellvertretenden Vorsitzenden, Bischof Michael Gerber, vertreten. Aus den USA kamen Vizepräsident J. D. Vance und Außenminister Marco Rubio nach Rom. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm an der Messe teil.

    (lau/epd)

    Päpstliche Insignien

    Als Bischof von Rom tragen die Päpste seit dem 16. Jahrhundert weiße Gewänder. Der Dominikaner Pius V. (1566-1572) behielt sein weißes Ordensgewand auch nach seiner Wahl zum Pontifex Maximus bei. Die Tiara, die dreifache Papstkrone, schaffte Paul VI. (1963-1978) ab. Sie ist aber bis heute Bestandteil im Wappen des Heiligen Stuhls und des Staates der Vatikanstadt.

    Zur weißen Soutane und dem weißen Scheitelkäppchen trägt der Papst eine Schärpe in der gleichen Farbe, die mit seinem Wappen versehen ist. Überdies trägt er einen weißen Schulterumhang, die sogenannte Mozzetta, und ein Brustkreuz. Papst Franziskus verzichtete etwa auf die roten Schuhe und behielt stattdessen sein vorheriges schwarzes Schuhwerk bei. Auch Papst Leo XIV. blieb bislang bei schwarzem Schuhwerk. Der Fischerring aus vergoldetem Silber mit einer Darstellung des Petrus erinnert an den Apostel, dessen Nachfolger die Päpste sind.

    Bei liturgischen Feiern trägt das katholische Kirchenoberhaupt zu dem Messgewand in der jeweiligen liturgischen Tagesfarbe eine Mitra. Die Kopfbedeckung besteht aus zwei miteinander verbundenen, vorn und hinten nach oben spitz zulaufenden Stoffelementen. Zum päpstlichen Hirtenstab, der sogenannten Ferula, gehört bei Gottesdiensten überdies ein Pallium: Die ringförmige Stola ist mit roten Kreuzen in Erinnerung an die Wundmale von Jesus Christus bestickt.

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