Die Arbeiten für das Großprojekt Evangelischer Campus Nürnberg (ECN) können anders als zunächst geplant nicht in diesem Herbst ausgeschrieben werden. Wie Projektleiter Stefan Ark Nitsche dem Sonntagsblatt sagte, habe man die Ausschreibungen auf Januar 2023 verschoben, weil es

"extrem schwierig ist, zu prognostizieren, wie sich die Preise entwickeln".

Die Vorhersagen würden sich zum Teil widersprechen.

Nicht glücklich über Verschiebung

Er sei über die Verschiebung nicht glücklich, sagte der frühere Nürnberger Regionalbischof, man könne aber die Zeit nutzen, die Planungen und nötigen Ausschreibungen noch zu präzisieren. Das könnte später dazu führen, dass weniger Nachträge nötig seien. Für das größte Kirchenbauprojekt der vergangenen 100 Jahre hat die Landessynode insgesamt 178 Millionen Euro bewilligt. In der ehemaligen Nürnberger Oberpostdirektion sollen auf 25.000 Quadratmetern 17 kirchliche Einrichtungen einziehen, darunter die Evangelische Hochschule, sowie externe Mieter.

Sollte auch Anfang nächsten Jahres die Lage im Bausektor schwer einzuschätzen sein oder die Planungen außerhalb des Budgets stehen, würden die Landessynode und der Landeskirchenrat wieder informiert, kündigte Nitsche an. Man gerate aber nicht unter Entscheidungsdruck, weil Projektpartner Zeitvorgaben machten, versicherte er.

"Alle Beteiligten sind vorsichtig geworden, weil niemand weiß, wie lange der Ukrainekrieg dauert oder die Folgen der Pandemie zu spüren sind".

Allein im ersten Halbjahr 2022 waren die Kosten für Bauten um circa elf Prozent gestiegen, hatte der Vorsitzende des Finanzausschusses der Landessynode Joachim Pietzcker im August erklärt. Aber auch im ungünstigsten Fall könne die angestrebte Rendite von drei Prozent bei dem Projekt gehalten werden. Die steigenden Kosten und die Inflationsrate würden sich auch auf Mieten und Immobilienpreise auswirken.

Größtes Kirchenbauprojekt der letzten 100 Jahre

Für das größte Kirchenbauprojekt der letzten 100 Jahre hat die Landessynode insgesamt 178 Millionen Euro bewilligt. In der ehemaligen Nürnberger Oberpostdirektion sollen auf 25.000 Quadratmetern 17 kirchliche Einrichtungen einziehen, darunter die Evangelische Hochschule, sowie externe Mieter.