Drei Preisträgermodelle eines Architekturwettbewerbs für den Evangelischen Bildungscampus in der Bayreuther Straße 1 in Nürnberg können bis 6. Dezember in einer Ausstellung im Untergeschoss des Hauses besichtigt werden. Der Vorsitzende des Preisgerichts, Architekt Markus Allmann, und Vertreter der evangelischen Landeskirche in Bayern stellten die Entwürfe für den Umbau der ehemaligen Oberpostdirektion vor, in dem mehrere kirchliche Bildungseinrichtungen unterkommen sollen.

Mit dem Modell eines begehbaren Campus mit einem Hof und einem Gebäude mit Holzfassade vor der eigentlichen, aus dem Jahr 1972 stammenden Immobilie, erhielten die in London und Stuttgart ansässigen Büros Carmody Groarke und Riehle + Assoziierte mit den Architekten Jonathan Cook, ebenfalls aus Stuttgart, den ersten Preis des Wettbewerbs. Platz 2 ging an das Büro Franz und Sue aus Wien, die in Zusammenarbeit mit EGKK Landschaftsarchitektur (Wien) einen Entwurf mit vielen öffentlichen Bereichen und hölzerner Fassade eingereicht hatten. Einen an die alten Gebäude der Nürnberger Altstadt erinnernden rotbraunen Bau mit einer Art Krone über dem vorgelagerten Bürogebäude reichte das Nürnberger Büro Bar, Stadelmann, Stöcker aus Nürnberg mit L94 Landschaftsarchitekten aus Köln ein (Platz 3).

Erich Theodor Barzen, Leiter der Abteilung B "Finanzen" im Landeskirchenamt, sagte, dass man sich jetzt zu Beratungen über die drei von insgesamt zwölf eingesandten Beiträge zurückziehen und eines der Architekturbüros beauftragen werde.

Der evangelischen Landessynode soll auf ihrer Tagung im Herbst kommenden Jahres eine genehmigungsreife Planung vorgelegt werden. Barzen rechnet mit einer Investitionssumme von 100 Millionen Euro für das Umbauprojekt, das Anfang 2021 gestartet und im Sommer 2023 frühestens fertiggestellt werden könnte. Rund 25 Millionen Euro erwartet die ELKB an staatlichen Zuschüssen, dieselbe Summe werde aus Eigenkapital finanziert, der Rest auf Kreditbasis.

Barzen zeigte sich zuversichtlich, dass eine wirtschaftliche Planung gelinge, bei der man langfristig Geld spare und die Bildungsangebote der Landeskirche in der Stadt bündeln werde. In den Gebäudekomplex am Rathenauplatz, den die Landeskirche 2017 für 49 Millionen Euro eigentlich als langfristige Geldanlage gekauft hatte, wollen unter anderem die Evangelische Hochschule Nürnberg mit ihren rund 1.500 Studierenden und die Berufsakademien der Rummelsberger Diakonie einziehen.

Für den Evangelischen Campus hat die Landeskirche eine eigene Webseite erstellt, die sich unter diesem Link finden lässt.