Fürstenfeldbruck (epd). Am 13. Mai soll die Renovierung der evangelischen Erlöserkirche in Fürstenfeldbruck beginnen - nun steht auch fest, wie der Altarraum der Dekanatskirche gestaltet werden soll. Gewonnen habe ein Entwurf der Nürnberger Künstlerin Meide Büdel, sagte Dekan Markus Ambrosy nach der Jury-Entscheidung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Meide Büdel (geboren 1961) erhielt 2008 den Kunstpreis der bayerischen Landeskirche und hat bereits mehrere Kirchenräume gestaltet.
Insgesamt seien sechs Künstlerinnen und Künstler angefragt worden, sich am landeskirchlichen Kunstwettbewerb zu beteiligen, sagte Ambrosy. Konkrete Aufgabenstellung sei gewesen, einen Entwurf einzureichen für ein neues Raumkonzept "Kirche in der Kirche", das auch neue Prinzipalia - dazu gehören Altar, Taufstein, Lesepult und Kerzenständer - nötig mache. Der große Kirchenraum solle künftig flexibel genutzt werden, etwa für Konzerte. Die Prinzipalia sollen deshalb auch unkompliziert bewegt werden können.
Er freue sich sehr über Büdels Konzept, sagte Dekan Ambrosy weiter. Ihr Entwurf sei künstlerisch anspruchsvoll und rege zum Nachdenken an. Er strahle eine filigrane Leichtigkeit und durch geometrische Formen zugleich Stabilität aus. Damit sei er ein Gegenentwurf zur massiven Erlöserkirche. Zum Einsatz soll helles Naturholz kommen, als Kontrast zum eher dunklen Kirchenraum.
Der Kunsthistoriker Helmut Braun, der das landeskirchliche Referat für Kunst und Inventarisation leitet, sagte dem epd, dass die Landeskirche im Jahr zwischen 15 und 20 Kunstwettbewerbe im Rahmen von Kirchensanierungen auslobe. Die Hälfte der Wettbewerbskosten trage die Landeskirche, außerdem begleite sie die Gemeinden vor Ort mit einer Fachjury. Im Fall von Fürstenfeldbruck konnten die Gemeindemitglieder am Tag vor der Jurysitzung die Entwürfe ansehen und per Fragebogen Feedback zu ihren Favoriten geben. Meide Büdels Entwurf habe dabei viel Zuspruch erfahren.
Die Renovierung der Erlöserkirche, die auch einen neuen Außenanstrich beinhaltet, soll im Frühjahr 2025 beendet sein. Die Kosten der Sanierung belaufen sich laut Ambrosy auf insgesamt rund eine Million Euro. Rund zwei Drittel stemmt die Kirchengemeinde und etwa ein Drittel die Landeskirche. 100.000 Euro muss die Kirchengemeinde noch über Spenden finanzieren.
Die Erlöserkirche war 1927 eingeweiht worden. Der wuchtige Kirchenbau sollte ein Gegengewicht zum nahegelegenen Kloster Fürstenfeld sein und protestantisches Selbstbewusstsein im katholischen Oberbayern zum Ausdruck bringen.
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