Ein umfassender Reformprozess der Kirche und die "Barmer Theologische Erklärung" aus der NS-Zeit sind die Schwerpunkte der kommenden Frühjahrstagung der bayerischen Landessynode in Coburg. Eröffnet wird die Tagung des Kirchenparlaments der rund 2,5 Millionen bayerischen Protestanten am Sonntag (26. März) mit einem festlichen Gottesdienst in der Coburger Morizkirche, in der auch schon Martin Luther auf der Kanzel stand. In den Plenumssitzungen bis zum Donnerstag (30. März) werden die 108 Synodalen, in der Mehrzahl Laien, einen grundsätzlichen Beschluss zu dem Reformprozess "Profil und Konzentration" fassen, wie die Landeskirche am Donnerstag mitteilte. Mit diesem Konzept will die Kirche ihre Angebote konkret an den Perspektiven und "heutigen Lebensfragen" der Menschen ausrichten.

In einem weiteren Beschluss muss die Synode entscheiden, ob die "Barmer Theologische Erklärung", ein Dokument der "Bekennenden Kirche" gegen die NS-Ideologie, in die Kirchenverfassung aufgenommen werden soll. Zu dieser Frage konnten die 1.530 Gemeinden, die kirchlichen Einrichtungen und theologischen Fakultäten Stellungnahmen abgeben. Außerdem wird sich die Synode mit Eingaben und Anträgen befassen, die vom Umweltschutz bis hin zur Finanzierung von Personal und Sachkosten für die Gemeinden reichen.

Bei Begegnungen werden sich die Synodalen ein Bild über die kirchliche Arbeit vor Ort machen. Auf dem Programm stehen Besuche bei der benachbarten mitteldeutschen Kirche im thüringischen Eisfeld, bei der Schulsozialarbeit und den diakonischen "Werkstätten für angepasste Arbeit" in Ahorn bei Coburg, in denen 900 Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Einschränkungen Bauteile für Autos fertigen. Schließlich wandeln die Synodalen an der historischen Lutherstätte Coburg auch auf den Spuren des Reformators und besichtigen den Aufbau der Bayerischen Landesausstellung 2017 "Ritter, Bauern, Lutheraner" auf der Veste Coburg.

Dossier

Profil und Konzentration

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