Ein festlicher Gottesdienst, schöne Musik, viele Geschenke: Feierliche Momente waren das bei den vielen Konfirmationen in den vergangenen Wochen in den evangelischen Kirchen in Bayern. Doch danach ist für viele Jugendliche meistens Schluss. Da sind die Kirchenbänke, in denen die Konfirmanden saßen leer und keiner taucht mehr auf - weder im Gottesdienst noch im Gemeindeleben.

Wenn junge Menschen in der Kirche bleiben, dann beginnt das lange vor der Konfirmation - etwa mit Kindergottesdiensten oder Kindergruppen für Grundschulkinder, sagt Anna Krausche. Sie ist Lehramtstudentin und im Kirchenvorstand im oberfränkischen Altenkunstadt bei Lichtenfels. Krausche engagiert sich für ihre Gemeinde und möchte die Freude an ihrer Arbeit und die tollen Erfahrungen weitergeben:

"Hier ist eine Gemeinschaft, in der ihr so sein könnt, wie ihr seid, in der ihr geliebt werdet." 

In ihrer Gemeinde gibt es deshalb eine neue Aktion: die Konfirmandentage. Das sind Tage oder Wochenenden, an denen sich die Konfirmierten treffen und in verschiedenen Workshops ein Thema erarbeiten, an das sie auf unterschiedliche Art und Weise herangehen. Themen wie Tod oder Gebet zum Beispiel. Und so bekommen sie Kontakt zu den Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kirche, darunter auch vielen junge Menschen. Die Konfirmandentage kommen sehr gut an. Darauf ist Anna Krausche stolz, denn es zeigt: 

"Kirche ist nichts altes, verstaubtes, sondern kann eben auch jung sein."

Heinz Geyer ist Pfarrer in Burgkunstadt und zur Zeit zuständig für die Gemeinde Altenkunstadt. Er ist begeistert von der Arbeit des Teams um Anna Krausche. Auch Geyer ist überzeugt davon, dass junge Menschen ihren Platz in der Kirche finden, wenn man ihnen zeigt, dass die Gemeinde sie braucht:

"Das Gefühl 'ich bin wichtig, ich werde gebraucht' - das müssen wir vermitteln und auch leben."

Gemeinschaft, Freunde, zusammen feiern, dazulernen und sich engagieren - die Kirche hat auch jungen Menschen viel zu bieten.