Zu einer "Auszeit für die Seele" laden die christlichen Kirchen bei der Landesgartenschau in Furth im Wald ein. Nahe der Leonhardi-Kapelle auf dem Gartenschaugelände biete die evangelische Kirche den Besuchern zwei Holzboote in einer Flutmulde als "Oase der Ruhe" an, sagte Pfarrer Michael Rummel im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Daneben sei ein Schiff des Lebens von der katholischen Pfarrgemeinde aufgebaut, das in einem weiß-blauen Blütenmeer stehe. Vom 22. Mai bis 5. Oktober lädt Furth im Wald (Landkreis Cham) zur diesjährigen Landesgartenschau ein.
Die Boote könnten stille Räume des Nachdenkens sein, "über das, was uns trägt, verbindet und bewegt", sagte der evangelische Theologe. "Wir alle sind Reisende im Fluss des Lebens." Boote erinnerten die Menschen an dieses Unterwegssein. Deshalb könnten sie sich dorthin zurückziehen, um miteinander zu reden oder ein stilles Gebet zu sprechen. Kirchen können ihm zufolge "geschützte Räume für angst- und vorurteilsfreie Begegnungen" sein.
Landesgartenschau: "Schau am Wasser"
Die Landesgartenschau im Oberpfälzer Wald an der Grenze zu Tschechien lädt unter dem Motto "Sagenhaft viel erleben" zu sich ein. Nicht nur das Motiv des Further Drachenstichs, dem ältesten Volksschauspiel Deutschlands, spielt eine Rolle. Die Schau präsentiert sich auch als "Schau am Wasser". So sind an den Flüssen Kalte Pastritz und Chamb neue Parkanlagen entstanden. Sitzplätze an den Ufern und zwischen den Flussarmen sollen die Besucher zum Schauen und Entspannen einladen.
"Wir wollen dabei sein, wenn die Menschen die Natur bestaunen und Gottes Liebe in der Schöpfung erkennen", sagte Rummel weiter. Ziel des kirchlichen Beitrags sei es auch, "Dankbarkeit für die Schöpfung zu vermitteln und auch zur Verantwortung aufzurufen, die Ressourcen zu achten".
Im Wechsel mit der katholischen Kirche gestaltet die evangelische Kirchengemeinde jeden Sonntag um 10 Uhr auf der Sparkassenbühne "sagenhaft bunte Gottesdienste". Sie sollen die Vielfalt und Lebendigkeit der christlichen Traditionen widerspiegeln und werden von Musik begleitet, die sich an den Thementagen der Gartenschau orientiert. Auch ein Pfarrer aus Tschechien ist demnach dabei und feiert einen zweisprachigen Gottesdienst.
Besucherinnen und Besucher seien eingeladen, sich inspirieren zu lassen, sagte Rummel. Den Eröffnungsgottesdienst am 22. Mai um 14 Uhr zelebriert Klaus Stiegler, der evangelische Regionalbischof im Kirchenkreis Schwaben-Altbayern. Am Erntedankfest ist zudem ein ökumenischer Familiengottesdienst geplant. Von Montag bis Freitag bieten die Kirchen eine kurze Andacht um die Mittagszeit in und neben der Leonhardikirche an.
38. Bayerische Landesgartenschau: "Sagenhaft viel erleben"
Die 38. Bayerische Landesgartenschau öffnet am 22. Mai ihre Pforten in Furth im Wald in der Oberpfalz. Landesgartenschauen seien ein "Schaufenster der Regionen", sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) laut Mitteilung am Mittwoch in Furth im Wald. Die Oberpfälzer Stadt präsentiere sich dabei mit einer "Gartenschau am Wasser", weil sich um Mühlbach, Chamb und Kalte Pastritz die Attraktionen der Gartenschau in einem neu entstandenen Landschaftspark rankten.
Durch die Landesgartenschau sei somit eine dauerhafte Grün- und Erholungsanlage "für mehr Stadtnatur, mehr Artenvielfalt und mehr Lebensqualität" entstanden, sagte Glauber weiter. Zehn Hektar Gartenschaugelände bedeuten ihm zufolge "14 Fußballfelder grüne Lebensfreude". Gestalterischer Höhepunkt im Landschaftspark sei der "Brückenloop", ein Brückenring über dem Zusammenfluss von Chamb und Mühlbach. Zudem sei anstelle der alten Festhalle eine Park-Arena mit einem architektonisch besonderen Dach entstanden. Rund 2.600 Sträucher, 240 Bäume, fast 150.000 Stauden und Zwiebeln wurden laut Mitteilung gepflanzt.
Die Landesgartenschau in Furth im Wald blickt auch über die Grenze hinaus: Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds in Prag fördere verschiedene Veranstaltungen der Landesgartenschau, vor allem das Kunstprojekt "Verlassene Häuser", hieß es. Während der Gartenschau finden insgesamt rund 3.000 Veranstaltungen statt.
Furth im Wald sei die erste Kommune in Bayern, die von den seit diesem Jahr "deutlich verbesserten Förderbedingungen für Landesgartenschauen" profitiere, sagte Glauber. Der Gesamtförderbetrag liegt demnach bei 11,3 Millionen Euro. Das sei ein neuer Rekord in Bayern. Die Landesgartenschau dauert bis zum 5. Oktober.
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