Landesbischof Kopp: Pfingsten macht den Unterschied

Als "Fest, das den Unterschied macht" hat der bayerische Landesbischof Christian Kopp das Pfingstfest bezeichnet. An Pfingsten schenke Gott den Menschen "eine riesige Energie, einen neuen Geist der Verbundenheit und Zugehörigkeit" und "eine tiefe Liebe, die Kraft entfaltet", sagte der Theologe am Sonntag in der Münchner Matthäuskirche. Auch im Leben gehe es darum, einen Unterschied zu machen: "Es ist nicht alles gleich, besonders ist nicht alles gleich schlecht", so Kopp. Es gehe darum, zu differenzieren und herauszufinden, wie man dem Guten mehr Gewicht geben könne.

Der christliche Glaube könne dabei helfen. Zwar mache er nicht alles leichter, "aber manches macht er eben besser und deutlicher", sagte der Landesbischof. Es sei ein Unterschied, ob man im Leben auf Treue, Wahrheit und Liebe schaue, oder auf das, was nicht klappe. Beim ersten Pfingstfest hätten die Jüngerinnen und Jünger die Kraft Gottes gefühlt und gespürt: "Wir sind im Namen des Herrn unterwegs." Das sei noch heute "die Story des Pfingsttages: Du kannst Gott spüren, jeden Tag", betonte Kopp.

 

Prälatin Wulz: Christus ist keine Gestalt aus einer vergangenen Zeit

Pfingsten ist für die Ulmer Regionalbischöfin Gabriele Wulz weit mehr als einige freie Tage im Juni. Denn Pfingsten zeige, welche grundlegende Botschaft Jesus Christus den Menschen nach seiner "Himmelfahrt" hinterlassen habe, und dass er mehr sei als eine "Gestalt aus einer längst vergangenen Zeit", sagte die evangelische Theologin am Pfingstsonntag im Ulmer Münster. Jesus habe die Menschen nicht als Waisen zurückgelassen, sondern sei gegenwärtig durch die von ihm überlieferten Worte und durch den Geist Gottes, der an Pfingsten allen Menschen geschenkt werde.

Frieden und Leben seien der große Zuspruch von Christus an die Menschen und die Verheißung für eine Welt, die in "Krieg und Gewalt versinkt", sagte Wulz. Jesus sei ein Fürsprecher für das Leben. Deshalb könnten die Menschen aufstehen gegen Lebensüberdruss oder Verzweiflung. Sie könnten damit aufhören, die Zukunft ihrer "Kinder und Enkel zu verbraten" oder sich anzueignen, was ihnen nicht gehöre. Die Botschaft von Pfingsten verbinde alle Christen auf der ganzen Welt, sagte Prälatin Wulz. Deshalb sei Pfingsten ein ökumenisches und universales Fest.

 

Regionalbischöfin Bornowski: Heiliger Geist gibt Kraft zum Trösten

Die Kraft des Tröstens hat Regionalbischöfin Gisela Bornowski ins Zentrum ihrer Pfingstpredigt gestellt. "Vom Anfang bis zum Ende des Lebens brauchen Menschen Beistand und Trost", sagte die Theologin am Sonntag im Festgottesdienst in der Ansbacher Innenstadtkirche St. Gumbertus. Mit der Kraft des Heiligen Geistes habe Jesus den Jüngerinnen und Jüngern an Pfingsten "einen Tröster, eine Seelsorgerin und Lehrerin" an die Seite gestellt.

Echter Trost, so Bornowski, habe "keine Angst vor der Trauer und der Leere des anderen". Solcher Trost sei das Beste, was einem in schweren Zeiten passieren könne: "Ein echter Tröster bleibt bei den Traurigen, er lässt die Verzweifelten nicht allein in ihrer Verzweiflung." Nur so könne sich langsam etwas verändern, so dass Menschen wieder Hoffnung schöpfen könnten.

Zum Trösten sei "Geistesgegenwart" nötig, um im richtigen Moment das Richtige zu tun und zu sagen. Diese "Heilige Geisteskraft" ersehne sie auch für die Menschen heute: "Unserer zerrissenen Gesellschaft und unserer verwundeten Welt würde das gut tun", sagte Bornowski.

 

Regionalbischof Stiegler: Pfingsten ist Versprechen für Gemeinschaft

Auf die gemeinschaftsstiftende Kraft von Pfingsten hat Regionalbischof Klaus Stiegler in seiner Predigt am Sonntag auf der Landesgartenschau in Furth im Wald verwiesen. "Das erste Pfingsten in Jerusalem ist eine unvorstellbare Zeitenwende", sagte der Theologe im Pfingstgottesdienst mit dem Motto "Sagenhafte Hoffnung". Aus Verunsicherten seien Begeisterte geworden, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Kultur hätten Kontakt zueinander gefunden. "Pfingsten ist das große Versprechen Gottes: Gemeinschaftliches Zusammenleben ist möglich", so Stiegler.

Das gebe Hoffnung für ein Ende des Kriegs in der Ukraine, für dauerhaften Frieden im Nahen Osten und für "ein solidarisches Zusammenleben auf Gottes Erdboden". Wer Pfingsten feiere, werde von den Hoffnungsgeschichten "aus dem Schatz der biblischen Weisheit berührt" und ermutigt, "an Gottes Welt mit zubauen". Zu dem Gottesdienst auf der Sparkassen-Bühne der Landesgartenschau hatten die evangelischen Gemeinden Cham, Furth im Wald und Waldmünchen eingeladen.

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