"Es könnte sein, dass wir erst dann wirklich zur Kirche Jesu Christi werden, wenn wir unsere Energie nicht nur in unsere Selbsterhaltung investieren, sondern verschwenderisch überfließen und sie Anderen zugute kommen lassen", sagte Preidel am Montag in ihrem Bericht vor der in Schwabach tagenden Landessynode. Themenschwerpunkt ist diesmal "Kirche Missionarisch".

In ihrer Rede vor dem Kirchenparlament ging Preidel auch auf den derzeit laufenden landeskirchlichen Reformprozess "Profil und Konzentration" (PuK) ein. Das Ziel von PuK sei eine barrierefreie Kirche: "Eine Kirche, die sich darum bemüht, den einfachen Zugang zur Liebe Gottes freizulegen. Eine Kirche, deren Schwellen nicht zu hoch sind." Aber dieses Wegräumen von Barrieren sei gar nicht so einfach, räumte Preidel ein: "Weglassen ist eine Kunst. Loslassen tut weh."

Es falle der Kirche schwer, sich von manchen Dingen zu trennen, die man liebgewonnen habe, die aber vielleicht eher in die Vergangenheit als in die Zukunft gehören, sagte Preidel weiter. "Je älter wir werden, desto eher neigen wir dazu, die gute alte Zeit zu verklären." Sie sei jedoch überzeugt davon, dass die Kirche nicht weniger werde, "wenn wir uns in der Kunst des Weglassens üben". Preidel rief die Synodalen daher auf: "Also nur Mut, so schwer es auch fällt: Simplify your church!"

Das Kirchenparlament der rund 2,4 Millionen Protestanten tagt noch bis Donnerstag im fränkischen Schwabach.