Zum einen soll im September eine Konsultation bayerischer Pfarrer stattfinden, die in der Nach-Wende-Zeit ab 1992 für ein paar Jahre nach Mecklenburg "ausgeliehen" wurden, teilte Frank Zelinsky, Leiter des Pastoralkollegs der bayerischen Landeskirche in Neuendettelsau mit. Vom 5. bis 10. September werde ein Dutzend bayerischer Pfarrer nach Kühlungsborn in Mecklenburg fahren. Dort sollen mit Blick auf die Veränderungsprozesse unter anderem "Perspektiven für die Zukunft" entwickelt werden.

Vom 15. bis 23. September stehe zudem ein Kurs des Pastoralkollegs in Güstrow an. Unter dem Motto "Veränderungen gestalten" gehe es um die Frage, welche Erfahrungen die Mecklenburger Evangelischen in übergemeindlichen, regionalen und sozialräumlichen Kooperationen machen "und inwieweit die für uns in Bayern inspirierend sein können", sagte Zelinsky.

Die Kirche in Mecklenburg habe schon vor Jahren den Prozess "Stadt. Land. Kirche" gestartet, der dem Prozess "Profil und Konzentration" (PuK) in Bayern sehr ähnlich sei. "Während bei uns vieles eher theoretisch und verkopft läuft, sind die Mecklenburger mutiger und experimenteller. Das wollen wir uns einmal vor Ort anschauen."

Die Partnerschaft zwischen Bayern und Mecklenburg besteht seit 1948, also seit nunmehr 70 Jahren. Seit Jahrzehnten arbeiteten bayerische Theologen in Mecklenburg, ein mecklenburgischer Pastor wechselte auf eine Stelle nach Bayern. Heute sind mehr als 30 Kirchengemeinden in Bayern und in Mecklenburg partnerschaftlich miteinander verbunden. Diese Zahl lag vor dem Fall der Mauer deutlich höher: Nach 1961 hatte fast jede mecklenburgische Kirchengemeinde eine Partnergemeinde in Bayern. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs ist im Jahr 2012 in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland aufgegangen.