Nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wird im Vatikan die Beerdigung geplant. Dabei gibt es noch viele offene Fragen.
Beerdigung nach Protokoll?
Denn für die Beerdigung eines Papstes gibt es zwar ein jahrhundertealtes Protokoll. So muss die Beisetzung nach vier bis sechs Tagen stattfinden und wird normalerweise von Kardinälen durchgeführt und abgehalten. In diesem Fall jedoch von Papst Franziskus. Dass nun bei Benedikts XVI. Beerdigung ein Papst den Papst beerdigt, ist einmalig.
Auch anderen schon jahrhundertlang eingeübte Abläufe werden nicht zur Anwendung kommen, da sie sich auf eine Zeit der "Sedisvakanz", also einer Zeit des leeren Heiligen Stuhls beziehen und Übergangslösungen darstellen, bis ein neuer Papst gewählt wurde.
Bei Benedikts Beerdigung werden deshalb nicht alle Traditionen und Protokolle eingehalten werden und es wird somit kein vollumfängliches Papstbegräbnis sein. Das entspricht auch dem Wunsch Benedikts selbst, der sich laut Vatikan ein feierliches, aber auch einfaches Begräbnis gewünscht hat. Genaue Details über die Beerdigung am Donnerstag werden in den nächsten Tagen veröffentlicht.
Aufbahrung im Petersdom
Seit Montagmorgen ist der Leichnam des am Samstag verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Petersdom in Rom aufgebahrt. Viele Menschen wollen dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen. Laut "Vatican News" bildete sich schon vor der Öffnung der Basilika eine lange Schlange von Menschen. Schon hier stand vorab die Frage im Raum, welche Farbe für die Aufbahrung genutzt werden soll: Päpstliches Rot oder bischöfliches Lila? Fotos aus dem Vatikan zeigen, dass die Wahl auf Rot fiel.
Mehrere Gäste auch aus Deutschland zur Trauerfeier erwartet
Mehrere katholische Bischöfe aus Deutschland planen ihre Teilnahme an der Trauerfeier für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. in Rom. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz teilte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit, dass neben dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auch die beiden Kardinäle Rainer Maria Woelki aus Köln und Reinhard Marx aus München nach Rom reisen werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gab ebenfalls bekannt, zur Trauerfeier anreisen zu wollen.
Gäste aus Bayern
Aus Bayern wollen auch der Passauer Bischof Stefan Oster, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sowie der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an der Trauerfeier teilnehmen. Auch der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm wird in seiner Funktion als Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rat der Kirchen teilnehmen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ebenfalls sein Kommen angekündigt.
Kondolenzbücher liegen in Deutschland aus
Für Trauende gibt es seit Montag die Möglichkeit, sich in das offizielle Kondolenzbuch einzutragen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing hat mit seiner Unterschrift das offizielle Kondolenzbuch für den verstorbenen ehemaligen Papst Benedikt XVI. eröffnet.
Trauernde können sich bis Mittwoch in das offizielle Kondolenzbuch in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin jeweils zwischen 10 Uhr und 17 Uhr eintragen. Außerdem liegen Kondolenzbücher im Dom zu Limburg und am Sitz der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn aus.
Übertragung im TV
Der Trauergottesdienst am Donnerstag wird live aus Rom vom Bayerische Rundfunk im Fernseher übertragen. Das Bayerische Fernsehen überträgt die Feierlichkeiten von 8.45 Uhr bis 11.30 Uhr live, kommentiert werden sie von Erwin Albrecht und Elisabeth Möst. Um 19 Uhr sendet der BR dann eine halbstündige Zusammenfassung des Tages.
Ebenfalls live übertragen wird das am Dienstag in München stattfindende Requiem um 18 Uhr. Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, wird es im Liebfrauendom in München leiten, kommentiert wird an diesem Tag von Monsignore Erwin Albrecht und Irene Esmann.