1. Zwischen Himmel und Erde…
…rotiert das Riesenrad der Seelsorge in der Evangelischen Kirche. Wer eine Auszeit vom Getümmel auf der Weltausstellung braucht, kann sich hier in aller Ruhe über die Torräume schaukeln lassen – und so den bayerischen Garten nebenan aus der Vogelperspektive entdecken. Auf Wunsch steigt ein Pfarrer mit in die Kabine und hört zu oder ist einfach nur da.
Wo? Das Riesenrad befindet sich hinter der Universitätsstiftung Leucorea in den südlichen Wallanlagen und gehört zum Torraum "Ökumene und Religion"
2. Kunst in der Zelle
Vieles von dem, was schon Luther umtrieb, beschäftigt uns auch heute: freie Meinungsäußerung, Kriege, Glaube und Kirche, das Streben nach Selbstbestimmung. In den Zellen des ehemaligen Wittenberger Gefängnisses zeigen mehr als 65 internationale Künstler ihre Haltung zu diesen Themen und den Gedanken der Reformation. Zwischen 1,5 und zehn Quadratmeter stehen ihnen dafür jeweils zur Verfügung. Wozu sich Größen aus der Kunstszene wie Ai Weiwei, Markus Lüpertz oder Olafur Eliasson inspiriert fühlten, sehen Besucher von " Luther und die Avantgarde" in den alten Gemäuern am Westrand der Altstadt.
Die Ausstellung öffnet während des Reformationssommers täglich von 10 bis 19 Uhr. Tickets sind in Kombination mit den Eintrittskarten zur Weltausstellung erhältlich.
3. "Ich bin getauft"
Diesen Satz soll Martin Luther immer wieder mit Kreide auf seinen Tisch geschrieben haben. Denn an seine Taufe erinnern konnte er sich wie die meisten von uns nicht. Aber er war sich der Bedeutung des Moments bewusst, in dem eine Handvoll Wasser das Leben verändert und der Glaube im Christen verankert wird. Der "Erlebnis-Raum Taufe" in der Altstadt bietet Gästen die Gelegenheit, sich an multimedialen Stationen über die Taufe zu informieren und – sofern bereits getauft – an sie zu erinnern. Dazu kann man es Luther gleichtun und auf einen Tisch schreiben oder sich von einem Mitglied der Landeskirche Hannovers eine Tauferinnerung zusprechen lassen – an einem etwa 500 Jahre alten und 500 Kilogramm schweren Taufstein.
Wo? Am Stadtgraben / Ecke Collegienstraße. Öffnungszeiten während der Weltausstellung von Mittwoch bis Montag von 10 bis 18 Uhr.
4. Ein Ausflug ins Mittelalter
Wer ganz genau hinsieht, erkennt im Gewusel auf dem Schlossplatz den Künstler selbst, Yadegar Asisi. Dann natürlich Martin Luther, dessen Weggefährten, einen Juden, der aus der Stadt verbannt wird, oder den Kurfürsten auf seinem Pferd. Unter dem Titel " Luther 1517" zeigt das 360-Grad-Panorama das Zentrum Wittenbergs, wie es einst gewesen sein soll. Das 15 mal 75 Meter große Rundbild ist aus zig Einzelfotos zusammengesetzt. In etwa einer Viertelstunde erlebt der Besucher die Lutherstadt sowohl bei Tag als auch in der Nacht, begleitet vom Sound der Szenerie aus dem 16. Jahrhundert. Alleine in den ersten fünf Monaten nach seiner Eröffnung haben 100.000 Menschen das Panorama besucht.
Die Ausstellung öffnet täglich von 10 bis 18 Uhr. Führungen finden immer um 11 und um 15 Uhr statt.
5. Vom Roboter gesegnet
Er wirkt wie eine Maschine für Kontoauszüge. Aber " BlessU-2" spuckt auf Wunsch keine Zahlen, sondern Segenssprüche aus: wählbar mit Männer- oder Frauenstimme und ausgedruckt zum Mitnehmen als Segen to-go. Mit diesem Beitrag zum Torraum "Globalisierung. Eine Welt" will die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau zum Gespräch anregen: Was kann Technik leisten und welchen Wert hat doch ein Segen, der von einem Menschen gegeben wird? In der preisgekrönten LichtKirche auf demselben Gelände finden Besucher einen weiteren Erlebnisraum zum Thema Segen. Wer sich taufen oder vermählen lassen möchte, dem bietet sich hier die Chance. Den Segen spricht dann auch ganz bestimmt kein Roboter.
Für Taufen und Hochzeiten ist eine Anmeldung bei der Evangelische Kirche von Hessen und Nassau bis spätestens 14 Tage vor dem Wunschtermin erforderlich.