Der Maler und Bildhauer Markus Lüpertz hat 14 großformatigen Keramik-Reliefs in Karlsruhe enthüllt. Das  Kunstprojekt "Genesis" in Karlsruhe wurde exklusiv vor geladenen Gästen und in Anwesenheit des Künstlers sowie der badischen evangelischen Landesbischöfin Heike Springhart eröffnet.  Jetzt sind die Werke auf den vier mal zwei Meter großen Keramiktafeln für die Öffentlichkeit rund um die Uhr an 365 Tagen zugänglich.

"Die U-Bahn ist eine Röhre und bereit für eine Fahrt durch die Unterwelt, eine schöpferische Reise vom Dunkel ins Licht", sagte Lüpertz im Vorfeld. Der im tschechischen Lieberec geborene 82-Jährige zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Gegenwart.

Jedes Keramikrelief wiegt rund 1,5 Tonnen und besteht aus jeweils zehn Tafeln, die exakt in einen zwei mal vier Meter großen Edelstahlrahmen passen. Für sein Projekt, das sich frei an die biblische Schöpfungsgeschichte anlehnt, hat er rund 20 Tonnen Ton verwendet. Damit will der Wahl-Karlsruher nach eigenen Worten seiner "Heimatstadt" etwas zurückgeben.

Bei der Vorstellung des Projekts im Jahr 2017 hatte der zum Katholizismus konvertierte Künstler den Erhalt der Schöpfung als Zukunftsthema bezeichnet. Damals hatte es auch Kritik gegeben. Unter anderem wurde diskutiert, inwieweit religiöse Kunst heutzutage einen Platz im öffentlichen Raum hat.

Als "Kunst, die uns alle angeht" bezeichnete Landesbischöfin Springhart die "Genesis". "Im Untergrund von Karlsruhe zeigt sie viele unserer Wurzeln. Sie regt an, uns als Teil einer Umwelt zu verstehen, für die wir alle Verantwortung tragen", erklärte Springhart für die katholische und evangelische Kirche.

Sechs Jahre lang soll die "Untergrund-Kunst" beidseitig an den insgesamt sieben U-Bahn-Haltestellen anstelle von Werbeplakaten zu sehen sein. Die Kosten von einer Million Euro wurden ohne öffentliche Mittel komplett durch Spenden und Sponsoren aufgebracht.

Genesis von Markus Lüpertz
Genesis von Markus Lüpertz

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