Mehr Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen: Dies wollen die bayerische evangelische Landeskirche und die Staatsregierung gemeinsam schaffen, indem Freiflächen rund um Kirchen, Gemeindehäuser oder auf Friedhöfen naturnah und insektenfreundlich gestaltet werden.

Die Landeskirche will darum als dritter Partner der "Blühpakt-Allianz" der Staatsregierung beitreten, wie sie am Mittwoch in München mitteilte. An diesem Freitag (21.5.) wollen Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (CSU) und die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner im Evangelischen Bildungszentrum Bad Alexandersbad (Landkreis Wunsiedel) die Blühpakt-Allianz unterzeichnen.

Wie die Landeskirche die Artenvielfalt stärken will

Ziel ist laut Landeskirche, durch einheimische Gewächse und die Aussaat von Wildblumen die Artenvielfalt zu stärken. "Es wäre großartig, wenn viele Kirchengemeinden mitmachen würden", sagte Greiner.

Allerdings sei bei manchen Menschen auch ein Umdenken nötig: "Eine ungemähte Wiese vor dem Gemeindehaus muss nicht Zeichen der Faulheit sein, sondern kann eine Schöpfungsliebe ausdrücken."

Kirchengemeinden können Lebensräume für Insekten schaffen

Im Rahmen der Blühpakt-Allianz werden Kirchengemeinden sowie kirchliche und diakonische Träger dabei unterstützt, die Freiflächen um ihre Gebäude so zu gestalten, dass Kleintiere und Insekten dort Lebens- und Rückzugsräume finden.

Igel brauchten Laubhaufen zum Überwintern, betonte der Umweltbeauftragte der Landeskirche, Wolfgang Schürger: "Der Apollofalter ist auf die Weiße Fetthenne als Kinderstube für seine Raupen angewiesen, andere Schmetterlinge auf Brennnesseln." In "aufgeräumten" Siedlungsgebieten seien solche Orte schwer zu finden. Freiflächen im Siedlungsbereich könnten daher wichtige "Trittsteine" zum Überleben vieler Arten werden.

Bisherige Partner der Blühpakt-Allianz sind neben der Landeskirche der Bayerische Golfverband und der Landesverband der bayerischen Imker.