Fast alle Kinder können einer Studie zufolge zu Hause das Internet nutzen und zwei Drittel der Sechs- bis 13-Jährigen tut dies auch. Am häufigsten recherchieren Kinder dabei in Suchmaschinen, verschicken WhatsApp-Nachrichten und sehen sich YouTube-Videos an, heißt es in der am Freitag in Stuttgart veröffentlichten KIM-Studie 2018 (Kindheit, Internet, Medien), zu der rund 1.200 Kinder befragt wurden. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest erstellt die Erhebung seit 1999.

Die Ergebnisse der Studie 2018 zeigten, dass der mediale Alltag der Grundschüler die hohe Dynamik der Medienwelt nicht nachvollzieht, heißt es in einer Bilanz. Neue Angebote seien meist erst für ältere Kinder relevant. Insgesamt bilde das Fernsehen noch immer die stärkste Säule im Medienalltag der Kinder.

Die Internet-Nutzung steige mit dem Alter, berichten die Forscher. Während von den Sechs- bis Siebenjährigen ein Drittel zumindest selten im Internet unterwegs ist, sind es im Alter von acht bis neun Jahren schon knapp drei von fünf Kindern, mit zehn und elf Jahren vier von fünf und bei den Zwölf- bis 13-Jährigen surfen mit 94 Prozent schon fast alle Kinder.

KIM-Studie 2018 Schaubild
KIM-Studie 2018.

Ein knappes Drittel hört über das Internet regelmäßig Musik, das ist Platz vier der Internet-Beschäftigungen. Im Laufe einer Woche nutzt jeweils jeder Vierte Facebook oder Wikipedia und verschickt E-Mails. Ein Fünftel ist mindestens wöchentlicher Snapchat-Nutzer, 17 Prozent nutzen regelmäßig Instagram. Die Nutzung von Social-Media-Angeboten werde erst bei älteren Kindern wichtig. Der Schwerpunkt liege dabei derzeit auf WhatsApp.

In der Schule kämen dagegen digitale Geräte nur sehr punktuell zum Einsatz, berichteten die Kinder bei der Befragung. Im Unterricht spiele der traditionelle Computer die Hauptrolle mit 31 Prozent Nutzung. Mobile Geräte wie ein Handy oder Smartphone sowie Notebooks oder Laptops würden in weniger als jedem fünften Fall eingesetzt.

Das PDF der KIM-Studie 2018 kann unter diesem Link heruntergeladen werden.