Es gibt Menschen, die man nur anrufen muss – und sie sind da. Silke Meier war so ein Mensch. Eine, die nie fragte: "Warum ich?", sondern eher: "Wann soll ich da sein?". Viele Jahre war sie freie Mitarbeiterin für den Evangelischen Presseverband, im Sonntagsblatt ebenso wie für die EFA, der Evangelische Funk-Agentur.
Silke hatte dieses besondere Talent, ihre eigene Zeit zu dehnen. Selbst wenn sie schon Termine hatte, schaffte sie es, noch "irgendwie dazwischen" vorbeizukommen – und nicht halb, sondern ganz. Sie war eine, die nicht einfach arbeitete, sondern brannte. Für Geschichten. Für Menschen. Für den Glauben. Und dafür, dass dieser Glaube mitten ins Leben gehört und – ja – in die Medien.
Glauben, der ins Leben gehört
Sie liebte es einfach, Menschen eine Stimme zu geben – insbesondere dort, wo Glaube, Alltag und Gemeinschaft zusammenkamen. Ihr Glaube war kein privater Rückzugsort, sondern Triebkraft, für ihre Arbeit
Kennengelernt habe ich sie, als ich einmal einen Beitrag über sie und ihren Mann Helmut machen durfte – besser gesagt über "Krax", den Raben. Mit ihm zog Silke durch Bayern, um Kindern spielerisch Kirche nahezubringen. Sie war überzeugt: Der Glaube darf fröhlich sein. Neugierig. Frech. Und ganz nah dran an Kinderherzen.
Silke war tief verwurzelt im evangelischen Glauben – aber nie abgehoben. Sie war bodenständig, zupackend, kreativ, ein bisschen wild, und mit einem offenen Herzen für Menschen am Rand. In Selb zuhause, in der Region daheim, mitten im Leben. Wer sie kannte, wusste auch um ihre Verbundenheit mit ihrer Heimat und ihre Leidenschaft für den Eishockeyverein Selber Wölfe. Silke war eine, die auf der Tribüne genauso mitfieberte, wie sie bei Presseterminen mitdachte: aufmerksam, bodenständig, herzlich.
Familie als Herzensanker
Silke war dabei nicht nur Journalistin, sondern immer auch stolze Mama. Oft erzählte sie von ihren Töchtern Laura und Yvonne. Manchmal schickte sie mir sogar alte Kinderzeichnungen der beiden, damals im Alter meiner eigenen Mädchen – einfach, weil sie sich mitfreute, wenn wir über Familie ins Gespräch kamen. Heute sind Laura und Yvonne erwachsen und beide in kirchlichen Berufen unterwegs. Dass ihre Töchter ihren Glauben nicht nur mitbekommen, sondern weitergetragen haben, war sicher ganz im Sinne von Silke.
Noch vor wenigen Monaten sprach sie voller Hoffnung über das Jahr 2025 – als Jahr neuer Möglichkeiten. Doch eine plötzlich auftretende schwere Krankheit ließ ihr kaum Zeit. Sie hinterlässt ihren Mann Helmut, ihre Töchter, ihre Familie – und viele Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre Herzlichkeit schätzten. Aber auch das bleibt: Silkes tiefe Überzeugung, dass das Leben weitergeht. Dass Gott ein Gott des Trostes ist. Und dass wir aufeinander achten müssen, solange wir uns haben.
Glaube, Hoffnung, Trost
Silke, danke für jedes "Ich mach das schon". Für deine Verlässlichkeit. Für dein Herz. Für Krax. Für deinen Mut, Journalismus und Glaube selbstverständlich zusammenzudenken. Für das Feuer, das du in mir entfacht hast.
Du wirst fehlen, als Journalistin mit Haltung, als glaubensstarke Mutmacherin, als kreative Geschichtenfinderin und als Mensch mit einem Herz für andere.