Am Heilig Abend habe ich Nachtschicht - zum dritten Mal seit ich bei der Polizei bin, das hat sich halt so ergeben. Aber mein Sohn ist erst zwei Monate alt. Er schläft am Abend hoffentlich und kann deshalb auf mich verzichten. Grundsätzlich achten wir darauf, dass die Kollegen mit kleinen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen an Heilig Abend frei haben, soweit es geht. Es gibt ja auch viele junge, kinderlose Kollegen im Zug, die den Dienst gern für die anderen übernehmen.

Am 24. Dezember werde ich erst mal schön mit meiner Familie frühstücken. Dann besuchen wir die Familie, vor allem die Oma im Altenheim. Am Mittag mache ich dann mit meinem Sohn zusammen einen Mittagsschlaf. Anschließend besuchen wir das Krippenspiel in unserem Dorf. Gegen 18 Uhr fahre ich zum Dienst. Dort richten wir dann im Mannschaftsraum der Hundertschaft ein schönes Weihnachtsbuffet her, zu dem jeder etwas mitbringt. Und dann hoffen wir, dass wir noch gemeinsam essen können, bevor der erste Einsatz kommt. Bis morgens früh um 6 Uhr sind wir wach, um unsere Kollegen auf den Revieren des ganzen Präsidiums zu unterstützen.

An Weihnachten drücken wir bei unseren Einsätzen wenn möglich ein Auge zu. Aber meine letzte Weihnachtsschicht war wild: Jugendliche und Erwachsene, die sich um die Geschenke prügeln, mehrere Zimmerbrände wegen Christbäumen und Adventskränzen, die in Flammen aufgehen, betrunkene Besucher, die in den frühen Morgenstunden von Weihnachtspartys heimkehren.

Aber so ist es nicht immer. Generell merken wir, dass am Heilig Abend eine besinnlichere Stimmung auf den Straßen herrscht. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, wie wir vor einigen Jahren draußen vor dem Präsidium standen, und die Menschen auf dem Weg zur Mette in der Frauenkirche extra zu uns gekommen sind, um sich für unsere Arbeit zu bedanken. Mir zeigt das, dass wir ein gutes Verhältnis zum Bürger haben, und dass die Münchner dankbar sind für ihre freundliche Polizei.

Ich wünsche zu Weihnachten allen Menschen, egal ob religiös oder nicht, dass sie einmal zur Ruhe kommen und durchschnaufen können. Den Kollegen wünsche ich, dass sie gesund aus dem Dienst zurückkommen. Und mir und meiner Familie wünsche ich Gesundheit - mehr brauchen wir nicht.

Markus Niggl (34) ist Polizeihauptkommissar und Zugführer bei der 2. Münchner Einsatzhundertschaft

 

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