Die Fachleute des Giftinformationszentrums warnen Pilzunkundige dringend vor dem Sammeln und dem Verzehr einheimischer Wildpilze gewarnt. Eine besondere Gefahr gehe von Knollenblätterpilzen aus, teilte das Zentrum mit. Sie enthielten Zellgifte, die zu Leberschäden bis hin zum Leberversagen führen können. »Der Verzehr dieser Pilze kann somit tödlich sein«, hieß es.

»Sammeln Sie keine Pilze, die Sie nicht ganz genau kennen«, so die Warnung. »Sammeln Sie nie nach Buch, App oder Internet«. Überlieferte und angebliche bewährte Methoden wie Verfärbungen an mitgekochten Silberlöffeln und Zwiebeln oder Fraßspuren von Tieren an Pilzen sagten nichts über deren Giftigkeit aus. Bei auch nur geringsten Zweifeln sollten Sammler ihre Funde Experten zeigen.

Der Giftnotruf München ist unter der Nummer 089/19240 rund um die Uhr jeden Tag für Notfallberatungen erreichbar.

Link-Tipp

Pilze sammeln

Die Bayerische Mykologische Gesellschaft bietet Pilzseminare an. Außerdem bildet sie aus zum Pilzsachberater.

Pilzvergiftung?

Was tun bei einer möglichen Pilzvergiftung? Die Empfehlungen der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft:
 

  • Bewahren Sie Ruhe!
  • Ziehen Sie Ihren Hausarzt zurate oder setzen Sie einen Notruf (Notrufnummer Deutschland 112) ab.
  • Rufen Sie den Giftnotruf (Giftnotruf Bayern: 089-19240).
  • Heben Sie Reste des Sammelguts, Putzreste oder ggf. Erbrochenes auf – diese können Pilzsachverständigen ggf. bei der Artermittlung helfen.
  • Verwenden Sie auf keinen Fall Hausmittel – Es gibt keine geeigneten Hausmittel gegen Pilzvergiftungen

Weitere Informationen erhalten Sie auf den Seiten der DGfM und unter www.toxinfo.med.tum.de.

Eine Liste der für Pilzvergiftungen spezialisierten Pilzsachverständige der DGfM finden sie hier.
Eine Liste bayerischer Pilzberater und Pilzsachverständige derBMG finden sie hier.

Arten der Pilzvergiftung:

Es gibt viele verschiedene Arten von Pilzvergiftungen – und nicht jede ist nach 1-2 Tagen mit Erbrechen und Durchfall überstanden. Viele Pilzgifte greifen innere Organe wie Nieren und Leber an, oft auch mit Latenzzeiten von über 7 Tagen. Warten Sie deshalb keinesfalls ab bis es zu spät ist und holen Sie sich bei möglichen Vergiftungen sofort Hilfe von Experten!