"Jede und jeder kann etwas gegen Kinderarbeit und von Ausbeutung geprägte Arbeitsverhältnisse allgemein tun", sagte Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann. Den Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zufolge arbeiteten derzeit noch rund 152 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren unter meist widrigen Bedingungen zu Hungerlöhnen und könnten deshalb nicht zur Schule gehen und erlitten gravierende gesundheitliche Schäden.

Wer als Verbraucher beim täglichen Einkauf auf Kriterien wie saisonal, regional, bio und fair achte, unterstütze "faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Wirtschaftskreisläufe", sagte Hoerschelmann. Unternehmen müssten entlang ihrer Lieferketten sicherstellen, dass keine Kinderarbeit stattfindet und die Arbeitnehmer mindestens existenzsichernde Löhne erhielten.

Beim täglichen Einkauf aufpassen

Die Politik sei besonders gefordert. Viel zu lange habe man auf die freiwillige Selbstverpflichtung von Firmen gesetzt, erläuterte der evangelische Pfarrer: "Wir brauchen dringend gesetzliche Regelungen", die Unternehmen wirksam dazu verpflichteten, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die menschen- und arbeitsrechtlichen Standards genügten.

Die Bundesregierung forderte der Mission EineWelt-Direktor dazu auf, sich endlich aktiv und vor allem konstruktiv an den Verhandlungen zum sogenannten "UN Treaty Menschenrechte" zu beteiligen. Bisher werde das Abkommen von rund 100 Ländern unterstützt. Ziel sei die Erstellung eines Katalogs von Menschen- und Arbeitsrechten, die international und national gültig und auch einklagbar sein sollen. Mission EineWelt ist das Partnerschaftswerk der bayerischen evangelischen Landeskirche mit Sitz in Neuendettelsau (Kreis Ansbach).