Sehr schön und dazu gottesfürchtig" war Susanna – und noch dazu die Frau eines sehr reichen und angesehenen Mannes namens Jojakim. Ihre frommen Eltern hatten sie nach dem "Gesetz des Mose" erzogen; nun, als Erwachsene, gehörte sie zur Upperclass Babylons, wohnte in einem luxuriösen Haus mit großem Garten. Wer Rang und Namen hatte unter den Juden Babylons, besuchte das reiche Paar. Auch Gerichtsverhandlungen fanden in ihrem Haus statt. Zwei Älteste der jüdischen Gemeinde waren neu zu Richtern ernannt worden. Die Bibel schildert sie als "solche Leute, von denen der Herr gesagt hatte: Bosheit ging aus von Babylon von den Ältesten und Richtern". Die beiden kamen täglich zu Verhandlungen in Jojakims Haus, "und wer eine Streitsache hatte, musste dorthin vor sie kommen".

Waren die Besucher weg, kehrte wieder Ruhe ein, und Susanna konnte "sich im Garten ihres Mannes ergehen". Was sie nicht ahnte: Sie wurde beobachtet. Die beiden Ältesten waren "in Begierde entbrannt" nach ihr. Dermaßen wuschig wurden sie, dass sie darüber zu "Narren" wurden und "nicht mehr zum Himmel aufsehen konnten und nicht mehr an gerechte Urteile dachten". Dabei wussten die beiden gar nicht voneinander, dass sie das Objekt ihrer Begierde teilten. Denn die beiden Männer schämten sich voreinander. "Jeder hätte sich gern zu ihr gelegt" – doch ihre Leidenschaft mochten sie einander nicht eingestehen. 

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