Dass Thomas es zu so viel Bekanntheit gebracht hat, ist dem Evangelisten Johannes zu verdanken. Der scheint den Jünger ins Herz geschlossen zu haben. Und wollte den Menschen seiner Zeit, die die Botschaft der Auferstehung nicht verstanden, wohl mit der Erzählung besonderer Begebenheiten helfen. "Seht, es gab sogar einen Jünger, der es schwer glauben konnte!", scheint Johannes seinen Lesern sagen zu wollen – "und auch dieser Ungläubige wurde schließlich überzeugt!"

Fest steht: Thomas war einer der Jünger Jesu. Das geht aus den sogenannten Jüngerlisten der Evangelien hervor, die sich bei Matthäus finden (10, 3), bei Markus (3, 8) und bei Lukas (6, 15). Evangelist Johannes berichtet ausführlich über Thomas. Bei einer wichtigen Begebenheit ist Thomas Zeuge: Eines Tages wird Jesus erzählt, dass der ihm wohlbekannte Lazarus krank sei. Jesus weiß allerdings, dass Lazarus bereits gestorben ist; er will ihn in seiner Heimatstadt Betanien aufsuchen. Ein gefährlicher Weg, Jesus könnte von aufgebrachten Feinden gesteinigt werden. Hier tritt Thomas als treuer Weggefährte auf und fordert die Jünger auf: "Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben!" Als die Jesus-Gruppe in Betanien ankommt, liegt Lazarus bereits vier Tage im Grab. "Herr, er stinkt schon", warnt Lazarus‘ Schwester Marta. Unbeirrt lässt Jesus den Stein vom Grab rollen – und ruft: "Lazarus, komm heraus!" So geschieht es. Auch der Jünger Thomas wird Zeuge, wie der Verstorbene lebendig heraustritt (Johannes 11).

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