Für manche Menschen hat das Läuten von Kirchenglocken etwas Heimeliges, zumal in der Weihnachtszeit. Andere sind davon genervt. Kirchliches Glockengeläut sorgt oft für Ärger in der Nachbarschaft Immer wieder landen die Fälle vor Gericht.
Jede Ortschaft hat sie, jeder hört sie eigentlich täglich und doch haben sie die meisten Bewohner noch nie zu Gesicht bekommen - ihre Kirchenglocken. Wie sie aussehen und in welchem Zustand sie sind, das weiß die Glockenexpertin Birgit Kleefeld. Wir sind mit ihr auf den Kirchturm in Limmersdorf im Landkreis Thurnau in Oberfranken gestiegen:
Muskelkraft ist vor den Gottesdiensten in Berglein, einem Ortsteil von Oberdachstetten im Landkreis Ansbach, gefragt. In dem kleinen Ort mit 55 Evangelischen läutet Mesnerin Liselotte Herrmann die Glocke nach wie vor von Hand.
Es ist März 2018: Während sich Pegida vor der Nürnberger Jakobskirche versammelt, läutet Simone Hahn in der Kirche zum Friedensgebet - und wird daraufhin Opfer unzähliger Hassmails. Doch ihre Friedens-Mission können die nicht stoppen. Am 11. Juni 2019 erhält Pfarrerin Hahn für ihr Engagement das Karl-Steinbauer-Zeichen. In diesem Beitrag hören und lesen Sie ihre Geschichte.
"Hörst Du nicht die Glocken?" Dem Kirchengeläut wird 2018 mit einer ökumenischen Kampagne besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In unseren Städten und Dörfern ist das Läuten Teil unserer abendländisch-christlichen Kultur und oft wird es gar nicht mehr bewusst wahrgenommen. In der Stadt der ersten Christen, in Jerusalem, sind Kirchenglocken etwas Besonderes.
Glocken rufen seit Jahrhunderten zu Gottesdienst und Gebet. Manche Menschen feiern ihr Geläute auf YouTube, andere wollen, dass das "Gebimmel" aufhört. Im "Europäischen Jahr des Kulturerbes" erinnern die Kirchen 2018 mit der Kampagne "Hörst du nicht die Glocken?" an ihr klingendes Erbe.