1. Klein anfangen:

Der wohl wichtigste und zugleich schwerste Schritt beim Klimaschutz ist das Anfangen. Hilfreich dabei ist es, im Kleinen anzufangen und auf diese Weise Gemeindemitglieder von Beginn an auf dem Weg mitzunehmen. Alle möglichen Projekte, die mit dem Schutz des Klimas zusammenhängen, könnten umgesetzt werden.

Dazu zählen unaufwändigere Schritte wie Verzicht auf Einweggeschirr bei Festen oder schnell durchsetzbare Energiesparmaßnahmen. Der Beitrag dieser Maßnahmen ist zwar minimal, sensibilisiert jedoch für aktiven Kilmaschutz – und leitet womöglich größere Schritte in die Wege.

2. Nachhaltiges Energiekonzept erstellen:

Weitaus größere Effekte für eine bessere Klimabilanz der Gemeinden können beim Energiekonzept erzielt werden. Maßnahmen, die zur Besserung der Energiebilanz beitragen, wie der Bau von Photovoltaikanlagen oder der Umstieg auf Biogas, sind zwar sehr kostspielig, aber umso effektiver. Erfolgreich eingesetzt gehören diese Schritte zu den besten, um CO2 einzusparen. 

Ein weiterer Punkt sind Energiegenossenschaften. Gemeinden fördern Regionalität und Nachhaltigkeit der Energiegewinnung, wenn sie sich an solchen Genossenschaften beteiligen. Die Bundesregierung listet weitere Informationen auf ihrer Website.

3. Mobilität klimafreundlicher gestalten:

Den größten, positiven Effekt auf das Klima wird erzielt, wenn man auf das Fliegen verzichtet.  Laut einer Liste des Online-Portals "co2online" ist es einer der größten C02 Emittenten. Die Menschen also dazu bewegen, kaum bis gar nicht das Flugzeug zu benutzen und auf die schädlichen Effekte des Fliegens aufmerksam zu machen, ist eine weitere Empfehlung.

Klimagerechte Mobilität in der Gemeinde kann also zum einen dadurch realisiert werden, dass man Gemeindemitglieder sensibilisiert. Konkret kann man darüber hinaus für Mitarbeiter in der Gemeinde Dienstfahrräder zur Verfügung stellen und bei größeren Reisen auf klimafreundliche Verkehrsmittel setzen.  

4. Sich Initiativen anschließen:

"Gemeinsam ist man stärker". Das gilt auch beim  Klimaschutz in Gemeinden und sollte von vornherein beachtet werden . Hierbei geht es darum,  sich mit verschiedenen bereits existierenden Projekten und anderen Gemeinden mit ähnlichen Zielen, zu vernetzen.

Es existieren einige christliche Initiativen, die sich darauf spezialisiert haben, verschiedene Gemeinden  auf dem Weg zur grünen Gemeinde und speziell der Kooperation untereinander  zu unterstützen. 

5. Grüne Investitionen tätigen:

Die christlichen Kirchen sind in Deutschland stark am Finanzmarkt vertreten. Kleine Gemeinden, die auch investieren wollen, sollten zukünftig nicht nur bereits etablierte Standards beachten, sondern speziell das Thema Ökologie und Zukunftssicherheit im Auge behalten. Ratsam ist es, Investitionen in fossile Energien grundsätzlich zu vermieden.

6. Außenanlagen der Gemeinde nutzen:

Pfarrhaus und -garten sowie Friedhöfe sind allgegenwärtig im gemeindlichen Leben. Bei kirchlichen Außenanlagen gibt es ein paar Stellschrauben, die richtig angezogen, wichtig für den Klimaschutz sind. Bei größeren Flächen bietet es sich an, über eine Begrenzung der Versiegelung für zukünftiges Bauen nachzudenken.

Grünflächen, die bis jetzt eine untergeordnete Rolle in der Gemeinde spielen, können verstärkt in Blumenwiesen umgewandelt. Das ist nicht nur schön, sondern daneben effektiv für die Artenvielfalt. Hilfreich ist es, auf die Kreativität der Gemeindemitglieder zu setzen, die für bestimmte Außenanlagen Ideen haben, um diese klimafreundlicher zu gestalten. 

7.  Klimaschutz als Teil des gemeindlichen Lebens verstehen:

Abseits dieser praktischen Maßnahmen sei zuletzt auf einen weiteren wichtigen Aspekt verwiesen, der besonders die Menschen in den Klimaschutz mit einbeziehen soll. Dieser sollte nämlich als integraler Bestandteil der Gemeinschaft verstanden werden. Es ist zielführend, Klimaschutz in Predigten zu thematisieren.

Auch bei der Jugendlehre oder Seminaren ist es gewinnbringend, auf den Schutz unserer Umwelt aufmerksam zu machen und darüber zu reden. Auf diese Weise wird bewirkt, dass allgemein mehr über den Erhalt unserer Erde gesprochen und nachgedacht wird und dadurch produktive Ergebnisse in Bezug auf den Umweltschutz entstehen werden.

Von heute auf morgen werden sich keine großen Veränderungen beim Klimaschutz in Gemeinden realisieren lassen. Ein kleinschrittiger und gut organisierter Plan kann aber helfen, langfristige Klimaziele zu erreichen, um eine lebenswerte Erde zu bewahren. Von vornherein Bürger*innen und Gemeindemitglieder am Klimaschutz teilhaben zu lassen und den Dialog zu suchen, wird langfristig zu besseren Resultaten führen.

Leitfaden: Wie man beginnen kann – Umwelt- und Klimaschutz in Kirchengemeinden

2020 hat die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt einen Leitfaden zu gemeindlichen Klimaschutz erarbeitet. Der 32 Seiten umfassende Berichte liefert Ideen zu ersten Schritten, stellt ein Konzept der Nachhaltigkeit vor und informiert über klimaschutzrelevante Möglichkeiten in den Bereichen kirchliche Außenanlagen, Energie, Mobilität und Lebensmittelbeschaffung. Er kann unter diesem Link abgerufen werden.

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