Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Doch wie kommen wir dahin? Unser Newsticker liefert aktuelle Nachrichten und informiert über neue Projekte und Initiativen zum Klimaschutz in Deutschland.
Umweltstiftung fordert weniger Pflanzenschutzmittel im Gemüseanbau
Montag, 30. Mai. 2023: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft. Die sogenannten Herbizide, die im konventionellen Feldgemüseanbau gegen Unkräuter eingesetzt würden, könnten etwa durch den Wind in andere Ökosysteme gelangen, sagte Christiane Grimm, DBU-Expertin für Landnutzung und Digitalisierung am Dienstag am Sitz der Stiftung in Osnabrück. Sie könnten zudem Rückstände am Gemüse hinterlassen und beeinträchtigten die Fruchtbarkeit des Bodens.
Die Europäische Kommission wolle den Einsatz von gefährlicheren Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. Dieses Ziel könne vor allem durch Maßnahmen im Acker- und Gemüsebau erreicht werden, sagte Grimm. Die Expertin machte auf Alternativen wie das Mulchen aufmerksam. Die Stiftung unterstütze derzeit ein Projekt im bayerischen Straubing. Die Forscher des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) haben eine flüssige Zwei-Komponenten-Mischung auf Basis nachwachsender Rohstoffe entwickelt. Sie wird in Bahnen auf die Beete aufgebracht, erläuterte Projektleiter Edgar Remmele.
Der Mix bestehe zu großen Teilen aus Wasser, Pflanzenöl sowie weiteren natürlichen Gelier- und Bindemitteln. Er werde mit einem speziell entwickelten Gerät aufgebracht, das an einen Traktor montiert werde. „An der Bodenoberfläche geliert das Material, härtet aus und bildet die Mulchschicht“, sagte Remmele. Nach der Funktionszeit baue es sich biologisch ab und hinterlasse keine Rückstände auf dem Feld. Die DBU fördert das Projekt nach eigenen Angaben mit rund 778.000 Euro. (epd)
Fachleute aus der Sozialarbeit unterstützen "Letzte Generation"
Montag, 22. Mai 2023: Rund 200 Fachleute aus der Sozialen Arbeit haben sich mit den Klimaaktivisten der Bewegung „Letzte Generation“ solidarisiert. Man positioniere sich „gegen die Kriminalisierungsversuche aus der Politik“ und fordere eine „konsequente und sozialgerechte Klimapolitik“, erklärten die Verfasserinnen und Verfasser eines Solidaritätsbriefes am Montag. Für die Erklärung haben sich demnach Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeitende und Praktiker der Sozialarbeit zusammengefunden.
Die negativen Folgen der Klimakrise träfen vor allem Menschen, die ohnehin stark benachteiligt seien und am wenigsten zu deren Entstehen beigetragen hätten, hieß es weiter. In Deutschland werde jedoch kaum über die „unzureichende Klimapolitik“ und ihre Auswirkungen debattiert - stattdessen würden Klimaaktivisten und -aktivistinnen auf der Straße von Autofahrern getreten, vor Gericht verurteilt und von Politikern als „kriminell“ und „terroristisch“ diskreditiert.
Dieter Kulke, Professor für Soziologie in der Sozialen Arbeit an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, sagte, es sei die moralische Pflicht der Sozialen Arbeit an der Seite der Letzten Generation zu stehen. Dass die Klimaaktivisten kriminalisiert würden sei „unerträglich und falsch“.
Barbara Schramkowski sagte, Klima- und Umweltschutz dürfe nicht länger einem permanenten Wirtschaftswachstum untergeordnet werden. Soziale und ökologische Belange müssten oberste Priorität haben, so die Professorin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen Schwenningen.
Hinter dem Schreiben steht den Angaben zufolge die Fachgruppe „Klimagerechtigkeit und sozialökologische Transformation“ der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit. Der Erklärung haben laut der Mitteilung 197 Experten aus der Sozialarbeit unterzeichnet. (epd)

Lagois-Fotowettbewerb "Klimagerecht leben"
Der Lagois-Fotowettbewerb ist mit 5.000,- Euro dotiert. Gesucht werden Fotoreportagen über Menschen oder Gruppierungen, die Klimagerechtigkeit leben. Kleine und große Held*innen, die sich furchtlos für Umweltschutz und gegen die Erderwärmung einsetzen, die Verantwortung übernehmen und einen gesellschaftspolitischen Wandel vorantreiben.
Der Lagois-Fotowettbewerb will Ursachen und Folgen des Klimawandels sichtbar machen und Lösungen aufzeigen - ob beim Anbau regionaler Lebensmittel, dem Ausbau von Grünflächen in der Stadt oder der Herstellung nachhaltiger Produkte. Die Reportagen können sich aber auch anderen Themen widmen wie Mobilität, soziale Gerechtigkeit, Naturschutz, Wasser, Biodiversität oder Upcycling.
Der Fotopreis wird in zwei Kategorien vergeben und richtet sich an Profifotografen sowie an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren. Die besten Fotos werden in einer Wanderausstellung in ganz Deutschland präsentiert, außerdem erscheint ein Bildband zum Thema.
Weitere Informationen zur Ausstellung bekommen Sie hier.
Sie haben einen Tipp?
Sie haben eine Idee für unseren Newsticker? Dann schreiben Sie uns eine Mail: lagois@epv.de
MethaCow-Projekt untersucht Methanausstoß in Rinderhaltung
Montag, 22. Mai 2023: Dass die Rinderhaltung durch den Methan-Ausstoß der Tiere ein Problem fürs Klima ist, ist bereits bekannt - wie viel die Kühe an Gasen ausstoßen und wie man das durch gezielte Fütterung steuern kann, ist der Kern des sogenannten MethaCow-Projekts. An zwei "GreenFeed"-Stationen im Staatsgut Achselschwang soll nun eben der Methanausstoß von Milchkühen untersucht werden, wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am Mittwoch mitteilte. Offiziell in Betrieb genommen werden sie nächsten Donnerstag, am 25. Mai.
Bei den "GreenFeed"-Stationen handelt es sich laut Angaben um Kraftfutterabrufstation, die mit verschiedenen Sensoren ausgestattet sind. Sie erfassen zum einen die Menge und die Zusammensetzung der Gase im Stall. Dies erlaube "die Messung der Methanemission der Einzelkuh im Routinebetrieb im Stall". In den kommenden drei Jahren sollen im gezielt angelegten Fütterungsversuch die Auswirkungen der Futtermenge, aber auch der Zulage von Zusatzstoffen auf die Methan-Emission der Kühe erfasst werden, heißt es auf der LfL-Website.
Nach Kohlendioxid ist Methan (CH4) das zweitwichtigste Treibhausgas. Es trägt zur globalen Erwärmung bei und ist ein wichtiger chemischer Ausgangsstoff des gefährlichen bodennahen Ozons. Das Methan aus den Verdauungsvorgängen im Vormagen der Rinder macht den größten Teil der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft aus. (epd)
ifo-Chef Fuest: Energiegesetz gefährdet Wirtschaftswachstum
Freitag, 19. Mai 2023: Das Energie-Effizienzgesetz der Bundesregierung könnte laut ifo-Präsident Clemens Fuest zu einem "Wachstumskiller" werden. Der Gesetzentwurf regele nicht die Energieeffizienz, sondern deckele den gesamten Energieverbrauch des Landes, kritisierte der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) an der Universität München in einer Mitteilung vom Freitag.
Das Ziel, den Endenergieverbrauch bis 2030 um 22 Prozent zu senken, passe nicht mit dem prognostizierten Wirtschaftswachstum von jährlich 1,2 Prozent zusammen, erklärte Fuest. Wenn die Energieeffizienz künftig so wachse wie bisher, müsse im Gegenzug "die Wirtschaft um 14 Prozent schrumpfen.“
Wolle man das verhindern, müsse sich der Fortschritt bei der Energieeffizienz schlagartig mehr als verdreifachen auf vier Prozent im Jahr - statt der bisher erreichten 1,4 Prozent. Das scheine kaum machbar, so Fuest.
Überdies wolle die Bundesregierung zugleich mit Subventionen einen niedrigen Industriestrompreis einrichten, der den Verbrauch eher steigern werde. "All dies wirkt, als hätte die Energiepolitik die Orientierung verloren", kritisierte der Ökonom. Das Bundeskabinett hatte den Entwurf zum Energieeffizenzgesetz im April beschlossen. Nun muss das Parlament darüber entscheiden. (epd)
Laut Expertenmeinung entspannt der starke Regen die Grundwassersituation in Bayern
Mittwoch, 17. Mai 2023: Die aktuellen Regenfälle sorgen nach Einschätzung von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber "für eine Erholung im Grund- und Oberflächenwasser". Der Regen helfe der Natur und der Landschaft, sagte Glauber am Mittwoch in München: "Im Hinblick auf mögliche Hochwasser gilt: Wir behalten bayernweit die Situation genau im Blick." Die Behörden arbeiteten eng zusammen, um drohende Hochwasserlagen zu erkennen, erläuterte er zum Ende des sogenannten hydrologischen Winterhalbjahrs.
Die Folgen des Klimawandels seien trotzdem weiter herausfordernd. Das Thema Wasserversorgung habe in Bayern oberste Priorität, sagte Glauber. "Unser Ziel ist Wassersicherheit in allen Landesteilen auch in Zukunft." Mit der Gesamtstrategie 'Wasserzukunft Bayern 2050' arbeite man daran, die Wasserversorgung im gesamten Freistaat weiterhin dauerhaft sicherzustellen. "Die öffentliche Wasserversorgung hat dabei immer Vorrang vor anderen Nutzungen", sagte er. Aktuell würden in Bayern normale bis feuchte Verhältnisse festgestellt.
Die Grundwasserstände füllen sich im hydrologischen Winterhalbjahr, also in den Monaten November bis April. Wegen der niedrigen Temperaturen verdunstet deutlich weniger Niederschlag als im Sommerhalbjahr, auch die meisten Pflanzen benötigen weniger oder gar kein Wasser. Entsprechend kommt mehr Niederschlag beim Grundwasser an.
In Nordbayern summierte sich der Niederschlag des hydrologischen Winterhalbjahrs auf 381 Millimeter pro Quadratmeter, in Südbayern waren es 403 Millimeter pro Quadratmeter.
In Bayern weisen laut Umweltministerium derzeit 22 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände auf - gegenüber rund 65 Prozent im März. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 55 Prozent der Messstellen Niedrigwassersituationen - gegenüber rund 70 Prozent im März. Vor allem in Nordbayern habe sich die Niedrigwassersituation im Grundwasser nach den ergiebigen Regenfällen im März und April zum Teil entspannt. (epd)
Landeskirche fördert Artenvielfalt auf kirchlichen Flächen in Hirschaid
Dienstag, 09. Mai 2023: Das Projekt "Gottes Garten - Artenvielfalt auf kirchlichen und diakonischen Flächen" der evangelischen Landeskirche sucht weitere Teilnehmer. Mit dem Projekt sollen mehr kirchliche und diakonische Flächen naturnah und insektenfreundlich angelegt und somit mehr Lebensräume für heimische Tiere und Pflanzen geschaffen werden, sagte die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner am Dienstag. So entstehe attraktiver Lebensraum, in dem sich die Artenvielfalt der Schöpfung regenerieren und zeigen könne.
Kirchengemeinden, kirchliche und diakonische Träger aus ganz Bayern, die sich beteiligen möchten, erhalten dafür Beratung und finanzielle Unterstützung. Sie können sich für Pauschalen für eine Erstberatung zur naturnahen Gestaltung von Außenflächen von maximal 500 Euro, und für die Umgestaltung von maximal 1000 Euro bewerben.
Die bayerische evangelische Landeskirche ist seit 2021 Partnerin der "Blühpakt-Allianz" des bayerischen Umweltministeriums. Im Rahmen dieser Allianz werden seit 2018 Verbände, Organisationen und Interessengemeinschaften vom Freistaat dabei unterstützt, die Freiflächen um ihre Gebäude so zu gestalten, dass Kleintiere und Insekten dort Lebens- und Rückzugsräume finden. (epd)
Bündnis fordert ökologischere und tiergerechte Landwirtschaft in Bayern
Mittwoch, 26. April 2023: Einen Umbau der bayerischen Landwirtschaft zu einer ökologischeren und tiergerechten Landwirtschaft fordert ein Bündnis aus rund 20 Bauern-, Imker-, Umwelt-, Tierschutzverbänden und Verbraucherorganisationen anlässlich der bayerischen Landtagswahl im Oktober. Auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen müsse der ökologische Landbau bis 2030 vorangebracht werden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Verbände am Mittwoch. Das Agrarbündnis Bayern fordert außerdem, einen gentechnikfreien Anbau, messbare Fortschritte beim Umbau der Tierhaltung und weniger chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft. Hier geht es zum Forderungspapier des Bündnisses.
"Die auf bäuerlichen Betrieben beruhende bayerische Landwirtschaft hat gute Voraussetzungen für die Umsetzung einer solidarischen, ökologischen und klimafreundlichen Landbewirtschaftung", sagte der Vorsitzende des Bund Naturschutz (BN) in Bayern, Richard Mergner. Er forderte, dass sich Bayern für eine stabile Selbstversorgung von globalen Importen befreien müsse. Futtermittelimporte aus Südamerika würden zur Zerstörung den Regenwald beitragen und zudem soziale Ungleichheit schaffen.
Auch Kathrin Schröder von Misereor Bayern wies darauf hin, "dass die Verantwortung der Staatsregierung nicht an den Landesgrenzen endet". Zum Schutz von Menschen und Umwelt weltweit müsse die Staatsregierung sich auf Bundes- und Landesebene für ein Exportverbot für Pestizide und Pestizidwirkstoffe einsetzen. An die Verantwortung der Verbraucherinnen und Verbraucher appellierte der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt von "Wir transformieren Bayern". Die Bürgerinnen und Bürger sollten ihr eigenes Verhalten beim Konsum hinterfragen. Nach wie vor werde ein Drittel aller produzierten Lebensmittel weggeworfen. Hier brauche es entschiedenere politische Rahmensetzungen, um das zu vermeiden. (epd)
Petition "Unsere Generation – unser Job" appelliert an Bundesregierung
Donnerstag, 06. April 2023: Eine Petition mit mehr als 4000 digitalen Unterzeichnungen (Stand: 06. April 2023) ruft Olaf Scholz und führende Vertreter*innen aus der Bundesregierung, dem EU-Parlament und Landtagen zu mehr Generationenverantwortung auf. "Wir alle gehören zur ersten Generation, die die Folgen der Erderhitzung spürt," heißt es auf der Website der Petition. Als Erstunterzeichner*innen sind Jesuitenpater Jörg Alt sowie Autorin Katja Diehl gelistet. Unterstützung erhält die Petition von Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Religion und Gesellschaft.
Sie seien die Generation, die es so weit habe kommen lasse, erklären die Organsator*innen der Petition ihr Anliegen und rufen zu einer "umfassenden, zügig umgesetzte Klimapolitik" auf. Hauptanliegen der Erstunterzeichner*innen sei es, dass Politik und Wirtschaft den deutschen Beitrag zur Einhaltung der Pariser Klimaziele erfüllen würden. Mit der Forderung, den Schaden von den Menschen abzuwenden und Historisches zu leisten endet der Aufruf an die Politker*innen.
Politisch wird die Petition vor allem von der Partei Die Linke und Bündnis90/Die Grünen unterstützt. Zu den Unterzeichner*innen gehören aber auch Mitglieder von SPD und CSU/CDU. Knapp 70 Unterschriften kommen von Personen aus Kirche und Religion, wie beispielsweise Aiman A. Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland.
Was hinter dem "Willow-Project" steckt
Montag, 03. April 2023: Der US Präsident Joe Biden hat kürzlich Bohrungen in Alaska zugestimmt. Der in Houston ansässige Ölkonzern ConocoPhillips bekommt die Erlaubnis, dort nach Öl zu bohren. Nach eigenen Angaben will der Konzern 180.000 Barrel Öl pro Tag fördern.
Die US-Regierung selbst schätzt, dass die Bohrungen rund 9,2 Millionen Tonnen CO2 im Jahr freisetzen sollen. Das "Bureau of Land Management" (BLM) schrieb 2023 in einem Bericht, dass innerhalb von 30 Jahren somit über 270 Millionen Tonnen CO2, aufgrund dieses Projekts ausgestoßen werden. Zum Vergleich: der Durchschnitts Mensch in Deutschland hat einen CO2-Verbrauch von etwa 11 Tonnen.
Ein über Millionen Tonnen schwerer CO2 Ausstoß wird exorbitante Folgen auf unsere Umwelt und unser Leben auf der Erde haben. Unter dem Hashtag #stopwillowproject wird aktuell in den sozialen Netzwerken über das Projekt aufgeklärt und versucht, es durch Unterschriften zu stoppen.
Eine Woche ohne Plastik – Mission EineWelt ruft zur Mitmach-Aktion auf
Donnerstag, 30.April 2023: Das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Mission EineWelt ruft mit der Mitmach-Aktion "Eine Woche ohne Plastik" zum Plastiksparen auf. Dabei steht ein Wettbewerb im Mittelpunkt, der internationale Zusammenarbeit bei der Plastikvermeidung auszeichnet.
"Plastikmüll überschwemmt förmlich der Erde", heißt es auf der offiziellen Website von Mission EineWelt. Im Fokus steht bei der Aktion zusätzlich die globale Perspektive von Plastikmüll, denn Deutschland gehöre zu den größten Plastikmüllexporteuren, wie Mission EineWelt erklärt. Demnach hat die Aktion einen gesamtgesellschaftlichen Anspruch und richtet sich vor allem an Individualpersonen, Familien, aber auch Unternehmen oder Schulen. Zur Aktion "Eine Woche ohne Plastik" gibt Mission EineWelt konkrete Tipps und Anregungen, wie die plastikfreie Woche am besten gelingen kann.
Beim Projektwettbewerb werden die drei besten Einsendungen mit jeweils 1000 Euro prämiert. Laut Pressemitteilung richtet sich der Wettbewerb an Institutionen, die eine internationale Partnerschaft mit Menschen aus dem globalen Süden pflegen. Ziel ist es, gemeinsam zu dokumentieren, wie nachhaltiger Umgang mit Plastik funktionieren kann.
Individueller Verzicht auf Plastik ist in der breiten Masse eine sinnvolle Maßnahme gegenüber zu viel Plastikmüll. Mission EineWelt erklärt jedoch, dass der Politik eine tragendere Rolle dabei zukommt. Warum es im Gegensatz sinnvoller sein kann, seinen Fokus mehr auf Lebensmittelverschwendung zu setzen, erklären wir hier.
Bund Naturschutz fordert grundsätzlich anderen Umgang mit Wasser
Mittwoch, 22. März 2023: Angesichts des Klimawandels ist nach Ansicht des Bund Naturschutz (BN) die Politik gefordert: Der Umgang mit Wasser müsse sich grundsätzlich ändern, teilte der BN am Dienstag mit Blick auf den Weltwassertag an diesem Mittwoch (22. März) mit. Der Klimawandel werde mit teilweise massivem Wassermangel einhergehen, deshalb müssten Wassersparmaßnahmen für Industrie, Landwirtschaft und Privathaushalte umgesetzt werden. Der Landschaftswasserhaushalt muss künftig so gestaltet werden, dass das Wasser in der Fläche gehalten und nicht möglichst schnell in den nächsten Bach abgeleitet wird.
Neben der geringen Wassermenge sei auch die Wasserqualität besorgniserregend, teilte der BN weiter mit. Nur gut ein Fünftel der bayerischen Fließgewässer seien in einem guten ökologischen Zustand. Dies habe mehrere Ursachen - unter anderem die menschlichen Eingriffe in Fließgewässer wie Staustufen, aber auch sogenannte Stoffeinträge. "Durch Industrie, Landwirtschaft und Privathaushalte gelangen nämlich mehr Stickstoff, Phosphor und eine riesige Anzahl an umweltschädlichen Stoffen in die Gewässer, als diese vertragen", sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner. Viele Ökosysteme drohten zu kollabieren.
Der BN appelliert deshalb an die bayerische Staatsregierung und Bundesregierung, das Wasser endlich besser zu schützen. Konkret fordert der BN einen Umbau des Abwassersystems in ein Kreislaufsystem und vor allem eine "Transformation der Landwirtschaft" zu mehr ökologischer Landwirtschaft und einer Abkehr von Kunst-Düngemitteln. Des Weiteren müssten verbaute Gewässer verstärkt renaturiert werden und ganz grundsätzlich sparsamer mit der Ressource Wasser umgegangen werden, hieß es. (epd)
Bildungsexperte: Weniger von Gegensatz Mensch-Natur ausgehen
Montag, 20. März 2023: Denkansätze indigener Gemeinschaften können nach Ansicht des Bildungsexperten Lars Bedurke bei der Suche nach Lösungen für den Umgang mit dem Klimawandel helfen. In vielen Theorien werde weniger von einer "Dichotomie zwischen Mensch und Natur" ausgegangen, sagte der Abteilungsleiter des Hilfswerks "Brot für die Welt" dem Evangelischen Pressedienst in Erfurt.
Allein schon, wie viele indigene Völker auf Ressourcen und Generationengerechtigkeit blickten, könne ein guter Impuls sein. "Es geht dabei nicht um die Romantisierung von Konzepten", betonte der Leiter der Abteilung Bildung des evangelischen Hilfswerks.
Aber viele indigene Gemeinschaften hätten eine Lebensform mit einem anderen Beziehungsgeflecht zur Umwelt.
Sie seien häufig in Auseinandersetzung mit widrigen Bedingungen und Gewalt entstanden und hätten es geschafft, bis heute zu überleben. Auch das mache sie interessant.
Der Bildungsexperte, der in Costa Rica, Kuba und Argentinien studiert hat, kritisierte, dass Wissenschaft und Bildung in den meisten Ländern nach wie vor von kolonialen Kontinuitäten beeinflusst seien. Als solches akzeptiert sei vor allem Wissen, das an europäischen oder US-amerikanischen Universitäten gelehrt werde. Die Erfahrungen und Theorien indigener Gemeinschaften hingegen würden "eher nicht anerkannt".
Dieses Fortleben kolonialer Strukturen zeige sich auch in internationalen Institutionen, sagte Bedurke. In den Corona-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa sei kein Wissen und kaum Erfahrungen aus Ländern des Globalen Südens einbezogen worden. Zugleich gebe es "punktuelle Veränderungen".
Es gehe nicht darum, ein Wissenssystem besser als das andere zu bewerten, sagte Bedurke. "Aber wir müssen die Provinzialität unseres Denkens aufbrechen." Diese bestehe darin, "dass wir nur einen beschränkten Kontext analysieren und diesen als universal verstehen". Es müsse versucht werden, ein breiteres Bild abzudecken. In der Bildungsarbeit von "Brot für die Welt" etwa werde versucht, die Perspektiven von Partnerorganisationen aufzuzeigen. (epd)
Alarmierender Bericht zur Lage der Natur in Bayern
Freitag, 17. März 2023: Die einstigen Initiatoren des bayerischen Bienen-Volksbegehrens sehen sich in ihren Befürchtungen angesichts des ersten veröffentlichten Berichts zur Lage der Natur in Bayern bestätigt. Es sei gut, dass es den Bericht überhaupt gibt und "dass er seriös gemacht ist", sagte die ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker am Donnerstag laut einer Mitteilung. Dafür habe aber erst das Bienen-Volksbegehren gesorgt. Traurig sei, dass der Bericht "in so vielen Punkten" die Dramatik des Artensterbens bestätige.
Der Vorsitzende des Umwelt- und Naturschutzverbandes LBV, Norbert Schäffer, sagte, laut Bericht habe sich "die Lage der Natur in den vergangenen Jahren spürbar verbessert". Dennoch sei die Natur, "wie der Bericht auch beschreibt, teils in desolatem Zustand". Mehr als die Hälfte der heimischen Arten sei gefährdet, etwa 1.000 Tier- und Pflanzenarten seien bereits ausgestorben. Grünen-Landtagsfraktionschef Ludwig Hartmann ergänzte: "Die Natur in Bayern gerät immer weiter ins Hintertreffen." Der Flächenverbrauch im Freistaat sei mehr als doppelt so hoch wie angestrebt, die Staatsregierung scheitere an ihren selbstgesteckten Zielen.
Der Bericht zeige anhand von elf Indikatoren - wobei zu einigen Indikatoren noch keine Daten vorlägen - den Gefährdungsstatus von Arten, er liefere Daten zum Flächenschutz, Flächenverbrauch oder auch der Qualität von landwirtschaftlichen Flächen. Der Gefährdungsstatus bei vielen Arten habe laut Bericht eine negative Tendenz, er verschlechtere sich also. "Das Ziel der Bayerischen Biodiversitätsstrategie, den Anteil bedrohter Arten bis zum Jahr 2020 deutlich zu verringern, wurde damit nicht erreicht", heißt es im Fazit von ÖDP, Grünen, LBV und der Gregor Louisoder Umweltstiftung. Hier seien weitere Anstrengungen nötig. (epd)
Talk "Kunst und Umwelt" in München
Sonntag, 12. März 2023: Am Donnerstag, dem 16. März findet der Talk "Kunst und Umwelt" im Rahmen der Ausstellung "Mix und Match. Die Sammlung neu entdecken." statt. Einlass ist um 18:00 Uhr im Pavillon333 der Pinakothek der Moderne in München. Der Eintritt ist frei.
Geschmückt wird diese Veranstaltung von Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Videokunst in epochen- und medienübergreifenden Themenräumen. Zudem werden Inhalte beleuchtet, die für die Gesellschaft der 21. Jahrhunderts von
großer Bedeutung sind – beispielsweise Migrationsbewegungen und Umweltfragen. Aber auch kunsthistorisch traditionsreiche Gattungen und Motive wie der Akt oder Naturbilder, werden besprochen.
Verschiedene Verbände rufen am Freitag zum Klimastreik auf
Mittwoch, 1. März 2023: Zum globalen Klimastreik ruft die Bewegung "Fridays For Future" (FFF) am Freitag, 3. März, auf. Über 30 Ortsgruppen von Sonthofen im Allgäu bis Hof in Oberfranken wollen sich allein in Bayern beteiligen.
Auch der Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz (LBV) fordert dazu auf, an dem Tag für Klimaschutz und Artenschutz die Stimme zu erheben. Der Verband beteiligt sich an Aktionen unter anderem in Nürnberg, München und Coburg. Werden Wälder abgeholzt, Moore entwässert oder Grünland umgebrochen, würden in der Natur gespeicherte Treibhausgase wieder frei, warnt der LBV.
Bergwälder schützten vor Lawinen. Naturbelassene oder renaturierte Flussläufe würden die Hochwassergefahr für menschliche Siedlungen vermindern. "Stabile Ökosysteme mit einer hohen Artenvielfalt sind unsere besten Verbündeten gegen die Klimakrise", sagte LBV-Geschäftsführer Helmut Beran.
Die FFF-Ortsgruppe Regensburg macht darauf aufmerksam, wie dringend eine Verkehrswende ist, um die Klimakrise einzudämmen. Eine Verkehrswende bedeute auch einen großen Gewinn an Lebensqualität für die Menschen, teilt die Ortsgruppe mit. "Es geht nicht darum, Autofahren zu verbieten. Wir fordern nur, dass wir kein Auto brauchen", heißt es im Klimastreik-Aufruf.
Die Aktion in Regensburg startet um 15 Uhr in Stadtamhof. Die Organisatoren versprechen "kreativen Protest" mit Theaterstück, Livemusik und Fahrradaktionskunst.
In Augsburg soll um 16 Uhr am Rathausplatz eine Versammlung mit anschließendem Demonstrationszug beginnen. Man werde die Regierung auffordern, für eine konsequente Klimaschutzpolitik einzustehen.
"Durch die Räumung von Lützerath wird der Unwillen der Politik deutlich, der Klimakatastrophe die Stirn zu bieten", sagte Mitorganisator Rafael Engel laut Mitteilung und forderte den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.
Initiative aus 25 kirchlichen Institutionen ruft zum Klimafasten auf
22. Februar 2023: Ein Bündnis aus verschiedenen Landeskirchen und christlichen Hilfswerken ruft zum Klimafasten auf. Vom heutigen Aschermittwoch bis zum Ostersonntag ermutigt die Aktion unter dem Motto "So viel du brauchst…" zum sparsamen Umgang mit Ressourcen.
"Lassen Sie uns achtsam mit Gottes Schöpfung umgehen und einen verantwortungsvollen, klimagerechten Lebensstil entdecken", erklären die Organisator*innen ihr Ziel auf der Website. Thematisch geht es beispielsweise um einen bewussten Umgang mit Energie und Mobilität. Weitere Themenschwerpunkte sind Konsum in Woche vier oder eine Woche für Biodiversität.
Zu jeder Woche erhalten Teilnehmer*innen passende Handlungsanweisungen und Informationen zu den einzelnen Themen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen von simplen Ideen ("Schalte ich ab und zu das Licht zuhause aus und genieße das gemütliche Leuchten von Kerzen, alleine oder in der Gemeinschaft.") bis hin zu aufwändigeren Maßnahmen, wie warmweiße LDS draußen anzubringen, die weniger Insekten anziehen. Unterstützt wird die Aktion zum Beispiel von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, dem Hilfswerk Misereor oder Brot für die Welt.
Weitere Ideen und Anregungen zur Fastenzeit finden Sie hier.
Nachhaltigkeitsforscher und Psychologe über individuelle Verantwortung beim Klimawandel
07. Februar 2023: Viele Menschen sorgen sich wegen des Klimawandels und wollen nachhaltiger leben - aber deutlich weniger setzen dieses Ziel effektiv um. Die meisten überschätzen die Effekte ihrer Handlungen im Alltag, sagte Autor und Psychologe Thomas Brudermann bei einer Lesung aus seinem Buch "Die Kunst der Ausrede" am Montagabend in Nürnberg. Denn große Umweltkampagnen hätten in der Vergangenheit Verhaltensweisen thematisiert, die zwar gut für die Umwelt sind, deren Effekt aber eher gering ist.
So sei beispielsweise das Ausschalten von Licht in Räumen, in denen man sich nicht aufhält, oder das Vermeiden von Einwegplastik sehr viel weniger effektiv als eine vegane Ernährung oder ein Verzicht aufs Fliegen. Leichter umzusetzende Verhaltensweisen würden häufig als Ausrede verwendet, um klimaschädliches Handeln an anderer Stelle moralisch zu rechtfertigen.
"So viel Licht kann ich aber in meinem ganzen Leben nicht ausschalten, dass ich eine Reise mit dem Flugzeug ausgleiche", sagte der Nachhaltigkeitsforscher von der Universität Graz. Auch das Kompensieren von Emissionen über Aufforstungsprojekte werde oft als Ausrede verwendet. "Eine Buche müsste für einen Hin- und Rückflug von Nürnberg nach Lissabon allerdings 80 Jahre lang wachsen. Das geht sich also nicht aus."
Für einen echten Wandel sei es außerdem wichtig, Aufgaben zusammen anzugehen, statt sich gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben, ist Brudermann überzeugt. Ideen zur Nachhaltigkeit müssten mit möglichst vielen Menschen aus unterschiedlichen sozio-ökonomischen Gruppen gemeinsam entwickelt werden. Ein gutes Beispiel dafür seien Klimaräte. Um nicht an der großen Aufgabe des Klimawandels zu verzweifeln, brauche es neben berechtigter Sorge zudem auch positive Emotionen, wie einen gewissen Zweckoptimismus. Mitorganisiert wurde die Lesung von der Initiative "Nürnberg autofrei". (epd)
Digitale Veranstaltungsreihe "Klima- Kirche- Kiez" informiert über Klimagerechtigkeit in Sozialräumen als Aufgabe von Kirche und Diakonie
05. Februar 2023: Mit einer Auftakt-Veranstaltung ist die digitale Reihe "Klima-Kirche-Kiez" der Zukunftswerkstatt für Kirche und Diakonie (midi) vergangene Woche gestartet. Expert*innen, wie die Beauftragte für Schöpfungsverantwortung der EKD, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, gaben Impulse zum Thema "Klimagerechtigkeit im Sozialraum".
Von März bis Juni soll pro Monat jeweils eine weitere Veranstaltung zu spezifischen Themen, wie "Klimawende und sozialer Zusammenhalt vor Ort – resiliente Dörfer und Quartiere", stattfinden. Ziel sei es laut offiziellen Informationen von "midi", Klimaschutz und Sozialraumorientierung zu vereinbaren sowie gleichzeitig Diakonie und Gemeinden als regionale Partner für Klimagerechtigkeit zu gewinnen.
"Als Kirchen treten wir in Predigten, Gesprächen mit politisch Verantwortlichen, Stellungnahmen und durch Mitarbeit in zivilgesellschaftlichen Bewegungen für Klimagerechtigkeit ein", erklärt Kristina Kühnbaum-Schmidt in ihrem Impuls zur Auftaktveranstaltung. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe unter anderem durch die Diakonie Deutschland.
Besitzer von besonders vogelfreundlicher Gärten werden mit Plaketten ausgezeichnet
02. Februar 2023: Gartenbesitzer, die ihren Garten naturnah anlegen und damit für Vögel und andere Tiere attraktiv machen, können sich beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in diesem Jahr wieder für die Plakette "Vogelfreundlicher Garten" bewerben.
Beeren tragende Gehölze, heimische Blühpflanzen, Totholz, Teiche und mehr bieten einen wertvollen Lebensraum für die Tiere, teilte der Umweltverband am Mittwoch mit. Ausschlusskriterien sind dagegen Mähroboter oder Laubbläser, geht aus den Infos zu der Plakette im Internet hervor.
Pestizid, Flächenversiegelung oder großflächiger Einsatz von Rindenmulch gehören ebenfalls zu den "absoluten Tabus".
Der LBV und das Bayerische Artenschutzzentrum des Landesamts für Umwelt (LfU) würden im Frühling das Projekt wieder starten, teilt der LBV mit.
Im ersten Projektjahr seien bereits über 1.250 von mehr als 2.600 angemeldeten Gärten in Bayern begutachtet und mit der Plakette ausgezeichnet worden.
Der LBV sucht in vielen Landkreisen Bayerns noch naturbegeisterte Menschen für die ehrenamtlichen Gartenjurys. Für Interessierte finde am 1. März ein bayernweiter Online-Informationsabend statt, kündigte der Verband an. Anmeldungen zu der Veranstaltung sind online möglich unter www.lbv.de/gartenjury.
Wer seinen eigenen Garten auszeichnen lassen will, kann sich bewerben unter www.vogelfreundlichergarten.de.
Mit der Auszeichnung wollen LBV und LfU nach eigenen Angaben ein Umdenken in Gang setzen und die Akzeptanz für etwas mehr Wildnis vor der eigenen Haustür erhöhen. Die Bewertung erfolge nach einem festgelegten Kriterienkatalog. Werden genügend Kriterien erfüllt, erhält der Garten die Plakette.
Energiesicherheit ist großes Thema auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos
21. Januar 2023: Vom 16. bis zum 20. Januar hat das 53. Weltwirtschafts-Forum in Davos stattgefunden. Fünf Tage lang sprachen Regierungsvertreter*innen und Expert*innen über die Probleme, die die Welt am meisten belasten. Der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise waren das beherrschende Thema. Die Veranstaltung lief 2023 unter dem Motto "Kooperation in einer zersplitterten Welt".
Haupt-Themenschwerpunkte waren dieses Jahr neben Inflationsbekämpfung und dem durch viele Krisen geschwächten Arbeitsmarkt, die "Energie- und Ernährungskrise", wie es das Weltwirtschaft-Forum auf seiner Website erklärt. Die meisten Gäste kommen aus den USA, der Schweiz, Großbritannien, Japan, Deutschland und Indien. Prominenteste Gäste waren unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz. John Kerry, Sondergesandter des US-Präsidenten für das Klima, nahm ebenfalls an der Zusammenkunft in Davos teil.
In einer vielbeachteten Rede von Olaf Scholz äußerte sich der Bundeskanzler zu den ehrgeizigen Umweltschutzplänen der Bundesregierung. "Wir nehmen die Dekarbonisierung unserer Industrie entschlossen in Angriff", erklärte er und fügte hinzu, dass Deutschland trotzdem ein starkes Industrieland bleiben werde. In seinem gut 20-minütigen Vortrag hob er zudem die Vorreiterrolle Deutschlands beim Wasserstoff hervor und sagte mit Blick auf den jüngsten Bau eines Flüssigerdgasterminals: "Deutschland kann schnell sein."
Das Flower Power Festival 2023 lädt zur Pressekonferenz am 24. Januar 2023 ein
Die Eröffnung des Flower Power Festivals München 2023 steht kurz bevor, am 3. Februar geht es offiziell loslle Interessierten sind eingeladen, sich auf der Pressekonferenz am 24. Januar 2023 darüber zu informieren, was bis zum 7. Oktober in München und Umgebung unter dem Motto "Natur feiern in der Stadt" geboten wird.
Die Pressekonferenz findet um 11 Uhr im Hörsaal des Botanischen Gartens München-Nymphenburg statt. (Eingang Botanisches Institut, Menzinger Straße 67, EG)
Als Gesprächspartner*innen erwarten Sie:
- Roger Diederen, Direktor Kunsthalle München
- Prof. Dr. Gudrun Kadereit, Direktorin Botanischer Garten München-Nymphenburg
- Prof. Dr. Michael John Gorman, Gründungsdirektor BIOTOPIA – Naturkundemuseum Bayern
- Max Wagner, Geschäftsführer Gasteig München GmbH
- Anna Kleeblatt, Festivalleitung
Alle Interessierten sollten bis spätestens Donnerstag, 17 Uhr, Bescheid per Mail Bescheid geben, dass sie kommen möchten.
E-mail: presse@flowerpowermuc.de
Kirchliches Umweltmanagement bietet Ausbildungskurs für Auditor*innen an
11. Januar 2023: Dieses Jahr gibt es wieder einen Ausbildungskurs für Auditor*innen. Diese begleiten Kirchengemeinden und kirchliche oder diakonische Einrichtungen bei der Einführung und der Aufrechterhaltung des Zertifikats "Grüner Gockel" oder EMAS.
Bei dem "Grünen Gockel" handelt es sich um ein Umweltmanagement-System in Kirchengemeinden.
Der Kurs richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche, deren Kirchengemeinde oder Einrichtung Umweltmanagement einführen möchte mit dem Ziel eines Zertifikates EMAS bzw. "Grüner Gockel". Interessierte, die keine eigene Gemeinde oder Einrichtung haben, sind ebenfalls willkommen!
In dem Ausbildungskurs werden die 10 Schritte, die es für die Einführung eines Umweltmanagementsystems braucht, einfach und übersichtlich erklärt. Zusätzlich gibt es Tipps und Hinweise für das beste Vorgehen.
Der Kurs umfasst fünf Blöcke im Zeitraum zwischen Februar und Juli 2023 bestehend aus: Drei Termine vor-Ort im Hotel am alten Park, Augsburg und zwei online Termine via Zoom.
Ihre Anmeldung oder etwaige Fragen schreiben Sie bitte an: klimaschutz@elkb.de
Photovoltaik erzeugt in Bayern am meisten Strom
05. Januar 2023: Photovoltaik-Anlagen steuern in Bayern inzwischen am meisten zur Stromerzeugung bei. Im laufenden Jahr wird der Sonnenstrom rund ein Fünftel des Bedarfs im Freistaat decken, erwartet der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft laut einer Mitteilung vom Mittwoch.
Beim Ausbau der Windkraft geht es dagegen nicht so recht voran.
Neue PV-Anlagen sind im vergangenen Jahr mit einer Nennleistung von rund 2.100 Megawatt installiert worden.
Insgesamt liegt der Sonnenstrom nun auf dem Niveau des Energieträgers Gas. Neue Windkraftanlagen hat es 17 gegeben, ihre Nennleistung liegt bei 37 Megawatt. Windenergie deckt den Angaben zufolge rund fünf Prozent des bayerischen Strombedarfs.
Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, weist allerdings darauf hin, dass PV-Anlagen für die Grundversorgung unzuverlässig sind. So stellten Solaranlagen in den Wintermonaten etwa sechs- bis achtmal weniger Energie bereit als in den Sommermonaten - und nachts überhaupt nichts.
Bürgermeister von Erkelenz sieht keine Hoffnung mehr für Lützerath
04. Januar 2023: Der Bürgermeister der Stadt Erkelenz, Stephan Muckel (CDU), sieht keine Hoffnung mehr, dass die Räumung des Dorfes Lützerath für den Braunkohleabbau noch verhindert werden kann. "Es ist entschieden", sagte Muckel am Mittwoch im Radiosender Bayern 2. Der Abriss des Weilers sei politisch auf höchster Ebene vereinbart worden, Bund, Land und der Tagebaubetreiber RWE seien sich einig. Auch rechtlich herrsche Klarheit: Es gebe ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Münster und gültige Kaufverträge zwischen RWE und den früheren Einwohnern von Lützerath, die den Weiler mittlerweile verlassen haben.
Muckel selbst bekräftigte seine ablehnende Haltung gegenüber der Ausweitung des Braunkohlentagebaus: "Kein Bürgermeister in Erkelenz wird in Jubelstürme ausbrechen, wenn Teil seines Stadtgebietes abgebaggert wird oder Dörfer zerstört werden." Letztendlich sei es aber in Ordnung, wenn die Planung für die Energieversorgung eines Bundeslandes nicht die Kommunen machten, "sondern auf anderen Ebenen entschieden wird".
Bei der angekündigten Räumung von Lützerath erwartet der Bürgermeister von Erkelenz Auseinandersetzungen zwischen den Klimaaktivisten und der Polizei. Er habe für alle Respekt, die "friedlich, bunt und kreativ demonstrieren", betonte Muckel. Die Bilder vom Montag ließen ihn aber für den Fall einer Räumung "nichts Gutes erahnen." Die Aktivisten hatten Vorbereitungsarbeiten des Energiekonzerns RWE und der Polizei für die endgültige Räumung mit Barrikaden aus Paletten, brennenden Strohballen und Steinen behindert.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (beide Grüne) hatten sich Anfang Oktober mit RWE darauf verständigt, den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorzuziehen. Fünf von der Umsiedlung bedrohte Dörfer sollen nun erhalten bleiben. Lützerath, das seit zwei Jahren von Klimaaktivisten besetzt ist, soll hingegen noch dem Braunkohletagebau weichen. Mit der Räumung wird ab Mitte Januar gerechnet. (epd)
Forschungsinstitut finanziert neue klimagerechte Projekte
2. Januar 2023: Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) finanziert ab 2023 vier Projekte an bayrischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Themen der Projekte drehen sich um die Zusammenarbeit von digitaler Transformation, Umwelt und Nachhaltigkeit. Durch die Förderung der vier Projekte erhofft sich Herr Christoph Egle, Geschäftsführer der bidt, nach eigenen Angaben wertvolle Impulse und Handlungsempfehlungen für den gesellschaftlichen und politischen Raum.
Änderung im Verpackungsgesetz gilt ab 2023
30. Dezember 2022: Ab 2023 ändert sich das Verpackungsgesetz: Gastrobetriebe sind künftig verpflichtet, Essen in Mehrwegverpackungen auszugeben (Änderungen im Verpackungsgesetz bundesregierung.de). Die Gesetzesänderung ist Teil der Initiative des Bundes zur Abfallvermeidung. Ausgenommen von der Regelung sind Betriebe, die nicht mehr als fünf Mitarbeiter haben, wie Imbissstände. Sie sollen vermehrt auf die Möglichkeit aufmerksam machen, dass Kund*innen ihre eigenen Behältnisse für Essen mitbringen können.
"Ich will Mehrweg zum neuen Standard machen", erklärt dazu die ehemalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Seit 2022 gilt bereits eine Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff sowie für Getränkedosen. Als weiteres Ziel erklärt die Bundesregierung, dass unter anderem ab 2025 Einwegflaschen zu mindestens 25 Prozent aus Recycling-Plastik bestehen sollen.
In der eingeführten Pflicht zu Mehrweg-Behältern sieht das Gastgewerbe-Magazin (2023 kommt die Mehrwegpflicht – was heißt das für mich als Gastronom*in? – Gastgewerbe-Magazin) viele Chancen. So würde man einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und könne mit eigenem Logo auf den Produkten bei der Kundenbindung punkten. Bei Missachtung des Gesetzes drohen Bußgelder.
Eine grüne Spende für Weihnachten
22. Dezember 2022: Weihnachten steht vor der Tür - seid ihr noch auf der Suche nach einem Geschenk? Der BUND bietet Spendenurkunden als Weihnachtsgeschenk für eure Liebsten an. Für eure Urkunde sucht ihr euch ein Motiv aus, verfasst eine persönliche Nachricht und spendet euren Wunschbetrag. Die Urkunde kann online herunterladen und ausgedruckt werden. In einem Umschlag verpackt habt ihr somit das perfekte Weihnachtsgeschenk für Naturliebhaber*innen.
Weltnaturkonferenz in Montréal – Staaten erzielen Einigung beim Tier- und Umweltschutz
20. Dezember 2022: Auf der 15. Biodiversitäts-Konferenz der Vereinten Nationen haben die knapp 200 Vertragsstaaten ein gemeinsames Abkommen unterzeichnet. Konkret einigten sich die Regierungsvertreter*innen auf umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität. Zum Beispiel sollen mindestens 30 Prozent der Erdfläche unter Schutz gestellt werden, wobei ein besonderer Fokus auf Gebieten liegt, die einen großen funktionellen Wert für Ökosysteme haben. Daneben soll unter anderem Nahrungsmittel-Verschwendung um die Hälfte reduziert werden.
Aus finanzieller Sicht ist geplant, Subventionen von Projekten, die negative Folgen auf Tier- und Pflanzenwelt haben, um 500 Milliarden Dollar jährlich zu verringern. Gleichzeitig sollen pro Jahr 200 Milliarden Dollar für mehr Naturschutz generiert werden. Darüber hinaus verpflichteten sich reichere Länder in dem Abkommen wenig entwickelten Ländern jährlich 20 Millionen Dollar Unterstützungszahlungen zu gewährleisten.
In ihrem abschließenden Bericht legten die Mitglieder*innen 23 Ziele fest, die als Rahmen für zukünftige Entscheidungen dienen sollen. Dabei sollen unter anderem Auswirkungen des Klimawandels und der Ozeanversauerung auf die Biodiversität minimiert werden, wie das achte Ziel lautet.
Deutschland war mit einer Delegation des Bundesumweltministeriums dabei. Ab dem 14. Dezember hat die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke an der Konferenz teilgenommen, deren Ziel laut Pressemitteilung eine „ambitionierte globale Vereinbarung“ gewesen ist.
Gemeinsam für Afrika: Hilfsorganisationen setzen sich für bessere Lebensbedingungen ein
15. Dezember 2022: Die zehn Länder, die am meisten unter den Folgen der Klimakrise leiden, liegen alle in Afrika. Aufgrund der Erderwärmung und der wenigen finanziellen Mittel hat Afrika kaum Möglichkeiten Gegenmaßnahmen zu treffen.
"Gemeinsam für Afrika" ist ein Bündnis, das aus 14 Hilfsorganisationen besteht. Diese wollen sich mit einer bundesweiten Kampagne für bessere Lebensbedingungen in den betroffenen Ländern einsetzen. Außerdem möchten sie mit Hilfe zahlreicher Aktionen auf die Klimakrise in afrikanischen Ländern aufmerksam machen. Für ihre diesjährige Aktion haben sie Pakete an Schulen in ganz Deutschland, ausgestattet mit Farben, Pinseln und Flyern, versandt.
Mehr als 1000 Schüler*innen kreierten damit Kunstwerke und organisierten Demonstrationen zum Thema Klimaschutz. Weitere Informationen hierzu findet ihr hier.
Oxforder Netzwerk fördert Journalismus zum Klimawandel
8.Dezember 2022: Die meisten aktuellen Informationen über den Klimawandel erhält die Öffentlichkeit über Nachrichten in Zeitungen und Online-Newsdiensten. Aber wie können wir uns sicher sein, dass diese aus einer seriöse Quellen stammen? Das Oxford Climate Journalism Network (OCJN) will Reporter*innen und Redakteur*innen dabei unterstützen, die Berichterstattung über den Klimawandel zu verbessern.
Das Programm des Reuters Instituts will insbesondere Journalist*innen bei ihrer Arbeit unterstützen. Sie sollen Ressourcen und Netzwerke bilden und so an wichtige Studien und gesicherte Informationen gelangen. Durch das Programm soll sich die Berichterstattung verbessern - und damit wiederum die Information für die Leser*innen: Menschen sollen so in die Lage versetzt werden, sich über den Klimawandel zu informieren und besser verstehen, was sie gegen die Erderwärmung tun können.
Wissen schenken mit dem Klima-Quartett
06. Dezember 2022: Wie umweltschädlich sind eigentlich Hobbys wie Skifahren? Ist jeder Urlaub gleich schlecht für die Umwelt? Und wie kann eine Einzelperson ihren Teil zum Klimaschutz beitragen? Mit solchen Fragen befasst sich das neue Gesellschaftsspiel "Klimaquartett".
Es ermöglicht spielerisch Zugang zu Wissen über Klimaschutz und -wandel, wobei ein besonderer Fokus auf dem alltäglichen Leben und der Möglichkeiten des Einzelnen liegt. Mit insgesamt 48 illustrierten Karten zu Themen wie Wohnen, Konsum und Ernährung versucht das Spiel laut Initiatoren "ein Bewusstsein für Klimaschutz" aufzubauen.
Zwei Künstler*innen haben das Spiel in den letzten zwei Jahren entwickelt. Es kann auch als Poker verwendet werden und enthält neben den normalen Karten ein Faltbuch mit Inspirationen zum Klimaschutz sowie fünf Postkarten. Weitere Informationen auf der offiziellen Website des "Klimaquartetts".
Klima-Label-Anbieter weist Vorwürfe von Foodwatch zurück
Samstag, 26. November 2022: Der Klima-Siegel-Anbieter Climate Partner hat Vorwürfe der Verbraucherorganisation Foodwatch zur Vergabe von Klimaschutz-Labeln zurückgewiesen. Das unter anderem von Foodwatch geforderte Verbot der werblichen Nutzung des Begriffs "klimaneutral” und entsprechender Label greife zu kurz, erklärte das Unternehmen am Freitag in München. Eine Debatte in dieser verkürzten Form sei "nicht zielführend".
"Denn eines hat die Weltklimakonferenz COP27 gezeigt: Ohne das freiwillige Engagement von Unternehmen kommen wir beim Kampf gegen die Erderwärmung nicht weiter", erklärte Climate Partner. Die von Foodwatch geäußerten Vorwürfe zur Wirksamkeit des freiwilligen Klimaschutzes seien veraltet. Zum Teil würden Fakten "bewusst verkürzt dargestellt".
Foodwatch hatte am Donnerstag ein Verbot irreführender Klimaschutz-Werbung auf Lebensmitteln gefordert. Begriffe wie "CO2-neutral" oder "klimapositiv" sagten nichts darüber aus, wie klimafreundlich ein Produkt tatsächlich sei, es gehe nur um Greenwashing. Die meisten Siegel-Anbieter wie Climate Partner oder Myclimate machten die Reduktion von CO2 gar nicht zur Bedingung.
Diskussionen über Klimaschutz auf der bayerischen Landessynode
25. November 2022: Auf der Herbsttagung der bayerischen Landessynode ist viel über Klimaschutz gesprochen worden. Die Synodalen hatten wichtige Entscheidungen zur finanziellen und strukturellen Ausrichtung des Klimaschutzes zu treffen. Dabei begann die Landessynode Planungen für ein neues Klimaschutzgesetz.
Der Plan basiert auf der zuvor festgelegten Richtlinie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein. Zentraler Bestandteil des Klimaschutzgesetzes der bayerischen Landessynode ist die Absenkung der landeskirchlichen Treibhausgasemissionen bis 2035 auf zehn Prozent des Werts vom 1. Januar 2023. Bis Ende 2045 soll sogar eine völlige Klimaneutralität erreicht werden. Dafür sollen Erhaltungs-, Sanierungs- und Baumaßnahmen nur mit Fördermitteln bedacht werden, wenn sie geeignet sind, die Klimaschutzziele zu erreichen. 100 Millionen sind bis 2030 für Klimaschutzprojekte vorgesehen.
Im Sonntags-Blatt-Interview erklärte der zuständige Oberkirchenrat Stefan Blumtritt außerdem, dass es im Bereich Klimaschutz nur um ein Miteinander gehe und lobt ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich sowie bereits bestehende Klimaschutz-Projekte wie den "Grünen Gockel".
Auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sieht die Kirche in der Verantwortung, da die Frage des Klimawandels auch eine geistliche sei, wie er im Interview mit Sonntagsblatt.de betonte. Darüber hinaus rief er im Rahmen der Landessynode zu mehr Solidarität mit Ländern, wie beispielsweise Tansania, die bereits heute vom Klimawandel betroffen sind, auf. Auch erklärte der Bischof , dass man mit jungen Klimaaktivisti*innen vermehrt ins Gespräch kommen müsse, anstatt sie zu verhaften .
Ein Sonntagsblatt-Artikel analysiert ausführlicher, wie die selbstgesteckten Ziele der bayerischen Landeskirche erreicht werden können.
Die 27. UN-Klimakonferenz endet mit nur wenigen konkreten Ergebnissen und Kritik am Gastgeberland Ägypten
21. November 2022: Der Weltklimagipfel im ägyptischen Scharm el Scheich ist nach zweiwöchigen Verhandlungen mit dem Bekenntnis zu einem Klimafonds für ärmere Länder zu Ende gegangen. Das ist der größte Erfolg des Gipfels. Die übrige Bilanz ist durchwachsen.
Viele Länder hatten auf dem Gipfel den Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert. Das ist allerdings am Widerstand von Ländern wie Saudi-Arabien gescheitert. In dem "Umsetzungsplan" von Scharm el Scheich ist lediglich von einem Herunterfahren der Kohleenergie die Rede und vom Ausstieg aus "ineffizienten" fossilen Energiesubventionen.
Die Industrieländer halten nach wie vor ihr Versprechen nicht ein, jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz und Anpassung in armen Ländern bereitzustellen. Beobachtern zufolge ließen sie beim Klimagipfel zuletzt Passagen aus den Entwürfen streichen, die sie dazu verpflichtet hätten, die bisherigen Versäumnisse in den Folgejahren durch höhere Beiträge auszugleichen.
Am Rande der Konferenz wurde Kritik am Gastgeberland laut. Manche bezeichneten den Gipfel als die bislang am schlechtesten organisierte Klimakonferenz. Nach und nach festigte sich überdies der Eindruck, dass der Gastgeber Ägypten zulasten der Mehrheit intransparent und interessengeleitet agierte.
Landeskomitee der Katholiken Bayern fordert gemeinsame Klimastrategie
19. November 2022: Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern dringt beim Thema Klimawandel auf eine verstärkte Zusammenarbeit. Wolle die katholische Kirche in Bayern aktiv gestalten, müsse sie in ihrem gesamten Verantwortungsbereich die Klimaneutralität zur Chefsache machen, heißt es in einem Beschluss der obersten bayerischen katholischen Laienorganisation.
Mittlerweile könne jede bayerische Diözese auf eine "ganze Reihe beeindruckender Leuchtturmprojekte" verweisen. Doch diese Einzelbeispiele müssten nun flächendeckend Realität werden. Als Sofortmaßnahmen sprach sich das Landeskomitee unter anderem dafür aus, bis Ende 2023 die Stromverträge sämtlicher kirchlicher Einrichtungen in Bayern auf Ökostrom umzustellen. Zudem sei die Umstellung kirchlicher Küchen hin zu saisonalen Gerichten aus der Region, mehr Vollwert- und Biokost und weniger Fleisch ohne größeren finanziellen Mehraufwand möglich, heißt es.
Artenschutzkonferenz in Panama ist "Schicksalswoche"
18.November 2022: Bis zum 25. November findet in Panama-Stadt die 19. CITES-Artenschutzkonferenz statt. Vertreter aus 185 Ländern, Naturschutz-Experten und NGOs nehmen an der elftägigen Veranstaltung teil. Bei der CITES-Konferenz liegt ein besonderer Fokus auf dem Tierhandel. Die Teilnehmer haben es sich zur Aufgabe gemacht, negative Auswirkungen des Handels auf Tiere und Pflanzen zu vermeiden.
Konkret wird nach Lösungen zur gemeinsamen Finanzierung von Projekten gesucht, sowie weiteren Möglichkeiten zum Schutz bedrohter Tierarten wie Flusspferden, Haien und Leoparden. Neben der Tierwelt sollen auch Abkommen zum Handel von Pflanzen, wie beispielsweise Tropenhölzern, ausgeweitet werden.
Das Abkommen zum internationalen Handel von bedrohten Tier- und Pflanzenarten besteht seit 1975. Heute sind knapp 6000 Tier- und 30.000 Pflanzenarten durch das Abkommen geschützt. Erster Unterzeichner-Staat in Europa war Deutschland. Aus deutscher Sicht wird die Konferenz maßgeblich vom deutschen Naturschutzbund (NABU) begleitet, der in Bezug auf die Konferenz von "Schicksalswochen für Tiere und Pflanzen" spricht.
Kulturministerin Roth lädt ein zum Klimatreffen für Kultureinrichtungen
15. November 2022: Die Bundeskulturministerin Claudia Roth lädt ein zu einer "Plattform der Potentiale" am Freitag, dem 18. November 2022 um 16:30 Uhr in das Haus der Berliner Festspiele ein. Die Tagung will Ideen vorstellen, wie Kultur und Medien nachhaltiger gestaltet werden können.
Außerdem wird der Leitfaden "Green Culture" vorgestellt, der Tipps enthält, wie Kultureinrichtungen etwa Strom und Wasser sparen können. Ziel sei es, dass Kultureinrichtungen konkrete Maßnahmen und Meilensteine erarbeiten, heißt es in der Einladung.
Diese fünf Influencerinnen zum Klimaschutz sollte jeder kennen
11. November.2022: Wer ist auf Instagram unterwegs zum Thema Klimaschutz? In unserem Artikel stellen wir fünf Influencerinnen vor, die jeder kennen sollte. Diese widmen sich Alltagsthemen und geben konkrete Tipps zum Umgang mit unserer Umwelt. Mal geht es um das verpackte Gemüse im Supermarkt, mal um die Fast-Fashion Industrie, oder aber um das Vorgehen der Großkonzerne in Bezug auf die Klimakrise.
Die Synode endet mit einem Tempolimit und einer Solidaritätsbekundung für Klima-Aktivist*innen:
10.Novemeber 2022: Gestern wurde die Synode in Magdeburg beendet. Neben Ergebnissen zu Themen wie Migration und Finanzen, war ein besonderer Schwerpunkt der Klimaschutz. Dabei legten sich die Synodalen auf zwei wichtige Beschlüsse fest.
Die Synode stellt sich zum einen hinter politische Bemühungen um ein allgemeines Tempolimit auf deutschen Straßen. Dieses solle höchstens 120 km/h betragen, heißt es in dem Beschluss, der bei einer Nein-Stimme und wenigen Enthaltungen angenommen wurde. Zugleich soll bei Fahrten im kirchlichen Kontext ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen eingehalten werden. Auf der nächsten Synodentagung im November 2023 soll das Thema Klimaschutz und Mobilität auf die Agenda.
Zum anderen hat die Synode in einem Beschluss die 20 evangelischen Landeskirchen dazu aufgefordert, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Zudem soll der Synode jährlich über Fortschritte berichtet werden. Die Delegierten erwarten laut dem einstimmigen Beschluss, dass die Fortschrittsberichte konkrete Maßnahmen benennen, wie mögliche Umsetzungsrückstände zeitnah aufgeholt werden können.
Im Rahmen der Synode kam es zusätzlich zu einer Solidaritätsbekundung der Synodalen mit Klimaaktivist*innen. Aimée von Baalen von "Letzte Generation" appelliert am Dienstag an die evangelische Kirche, die Klimabewegung intensiver zu unterstützen.
Der 27. UN-Klimagipfel hat begonnen-"Kooperieren oder umkommen"
07. November 2022: Die 27. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 27) hat gestern im ägyptischen Scham El-Scheich begonnen. Knapp zwei Woche lang diskutieren internationale Politker*innen, Wirtschaftsvertreter*innen und Aktivist*innen über Klimaschutzmaßnahmen. Themenschwerpunkte der diesjährigen Konferenz sind der finanzielle Ausgleich von Klimaschäden sowie gemäß dem Motto des Gipfels "Gemeinsam für die Umsetzung" konkrete Maßnahmen, wie man CO2 vermieden kann.
Nach der letztjährigen Klimakonferenz in Glasgow ist die Kooperation zwischen den einzelnen Staaten untereinander von zentraler Bedeutung. Besonders die Klima-Zusammenarbeit zwischen den USA und China wird ein großes Thema sein. Selbsterklärtes Ziel des Gipfels ist es, "in Verhandlungen den größtmöglichen Fortschritt zu erzielen" und dabei Entscheidungen auf "vertrauenswürdigster wissenschaftlicher Grundlage" zu treffen.
Am heutigen Tag findet zunächst eine Plenumsdikussion statt, gefolgt von verschiedenen "Runden Tischen" zu Themen wie Ernährungssicherheit und Klimainvestitionen. Jeder einzelne Tag der Konferenz ist einem bestimmten Schwerpunkt untergeordnet. So gibt es einen Tag zu Finanzen, einen zu Wasser und einen zu Biodiversität.
Petition: Bündnis aus 90 kirchliche Organisationen fordert bessere Klimapolitik für globalen Süden
04. November 2022: Eine vom Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit initiierte Petition für verbesserten Klimaschutz wurde der Staatsekretärin für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, übergeben. Knapp 2000 Menschen haben die Petition online unterzeichnet, wobei Hilfswerke wie "Brot für die Welt", christliche Jugendverbände und Landeskirchen die Forderungen unterstützen.
Sie kritisieren vor allem die Verfehlung der Klimaziele und die zu langsame Reduzierung der C02-Emmissionen und fordern, dass grundsätzlich mehr Mittel für Klimaschutz-Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden sollen. Speziell Länder im Süden, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, müssten noch weiter unterstützt werden, um die von der Bundesregierung gemachten Klimazusagen einzuhalten, heißt es von den Organisator*innen.
Die Petition ist für die deutsche Delegation der 27. UN-Klimakonferenz bestimmt. Mit den Forderungen der 90 Organisationen im Gepäck werden die Politiker*innen am kommenden Sonntag nach Scharm asch-Shaich (Ägypten) reisen.
Erste Fairtrade - Kirchengemeinde in Oberbayern wird geehrt
02. November. 2022: Fairer Handel ist evangelischen Kirchen besonders wichtig. Die Kirchengemeinde Burgkirchen ist die erste Fairtrade-Kirchengemeinde in Oberbayern. Regionalbischof Christian Kopp gratulierte ihr dazu in dem Festgottesdienst am 30.Oktober. Ihm ist es wichtig, dass die Kirchengemeinde in Burgkirchen durch ihre Zertifizierung ein Zeichen setzt.
Bei dem Zertifikat "Gemeinde: Fair und nachhaltig" handelt es sich um eine Auszeichnung für bayrische evangelische Kirchengemeinden, die sich im fairen Handel engagieren. Es ist eine Kooperation der Institutionen "Mission Eine Welt", "Brot für die Welt" und dem Umwelt-Management der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Ausstellung "Klimawissen schaffen - Was die Vergangenheit über die Zukunft weiß" in Frankfurt
28. Oktober 2022: Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt zeigt bis 16. Juli 2023 eine Ausstellung über die Paläoklimatologie. Thematisch befasst sich die Ausstellung damit, wie naturwissenschaftliches Arbeiten funktioniert, verlässliches Klimawissen geschaffen wird und wie Wissenschaftskommunikation im Museum funktioniert. Es werden darüber hinaus Forschungsergebnisse zu den Warmzeiten in den zwei Erdzeitaltern der späten Kreidezeit und dem Eozän vorgestellt. Die Ausstellung ist Teil des Projekts VeWA – Vergangene Warmzeiten als natürliche Analoge unserer hoch CO2-Klimazukunft von Klimaforscher*innen der Goethe-Universität Frankfurt und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Ausstellung "Mission 2030 – globale Ziele erleben" in München
27. Oktober 2022: Was sind die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen? Das erklärt eine Ausstellung im Museum Mensch & Natur in Schloss Nymphenburg in München, die von 28. Oktober bis 26. Februar 2023 zu sehen ist. Die Ausstellung der Kinderrechtsorganisation Plan International beschäftigt sich mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Diese werden in neun multimedialen Ausstellungsmodulen anschaulich erklärt.
Die Besucher*innen können virtuell in verschiedene Länder reisen oder interaktiv die Rolle eines Delegierten einer internationalen Konferenz einnehmen und lernen, wie sie nach Lösungsansätzen im Sinne der nachhaltigen Entwicklungsziele suchen können.
Die SDGs dienen der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung und beschäftigen sich unter anderem mit der Schaffung von Chancengleichheit um dem Erhalt der Ökosysteme.
Deutschland steigert Klima-Hilfen für arme Länder auf 5,34 Milliarden
20. Oktober 2022: Deutschland hat seine internationale Klimafinanzierung 2021 deutlich gesteigert. Wie das Entwicklungsministerium in Berlin mitteilte, wurden für Klimaprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern im vergangenen Jahr 5,34 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt. Damit sei ein neues Höchstniveau erreicht. Der überwiegende Teil der Mittel (88 Prozent) stammt den Angaben nach aus dem Entwicklungsetat. Die Bundesregierung hat versprochen, die Klimafinanzierung aus Haushaltsmitteln perspektivisch von zuletzt vier auf mindestens sechs Milliarden Euro jährlich bis 2025 zu erhöhen.
Die Industriestaaten haben auf der Pariser Klimakonferenz 2015 versprochen, von 2020 bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar an staatlichen und privaten Mitteln für Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungsländern bereitzustellen. Da dieses Versprechen zunächst nicht erfüllt wurde, legten reiche Länder wie Deutschland nach.
Der Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, Jochen Flasbarth, erklärte: "Die meisten Entwicklungsländer haben fast nichts zum Klimawandel beigetragen, aber viele von ihnen leiden besonders stark unter den Folgen." Darum seien vor allem die Industrieländer in der Verantwortung, Unterstützung zu leisten. Deutschland wolle dabei seine Klimafinanzierung ausgewogen ausgeben: eine Hälfte für Emissionsminderung, die andere zur Anpassung an den Klimawandel. Dies sei 2021 erstmals gelungen, hieß es. Dennoch müssten die Anstrengungen weiter erhöht werden, fügte Flasbarth hinzu. Das müsse sich auch im Bundeshaushalt der kommenden Jahre widerspiegeln.
Kunst zu Klimawandel erhält Förderung
19. Oktober 2022: Kunstprojekte zum Thema Klimawandel und zur Kooperation mit ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern fördert das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Der Innovationsfonds Kunst 2022 sei mit rund 1,5 Millionen Euro ausgestattet und werde 41 innovative Projekte unterstützen, teilte das Ministerium in Stuttgart mit. Eine Jury suchte sie aus 130 Anträgen aus.
Eine 50.000-Euro-Förderug erhält beispielsweise das Podium Musikstiftung Esslingen für das Projekt "Last Chance to hear - musikalische Mahnmale gegen Artensterben". Mit dem Projekt soll vom Aussterben bedrohten Tierarten musikalische Denk- und Mahnmale gesetzt werden.Das Literaturhaus Freiburg erhält rund 28.700 Euro für sein Projekt "Kawacaj mit Schere und Papier". Dabei können sich deutsch- und ukrainischsprachige Kinder sowie ihre Familien in Buch- und Druckwerkstätten kreativ betätigen.
Tag der Alleen: Bäume wichtig für Artenvielfalt und Klimaschutz
19. Oktober 2022: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) macht zum Tag der Alleen am 20. Oktober auf die Bedeutung der Baumreihen an Straßenrändern aufmerksam. Sie verbesserten die klimatischen Bedingungen, filterten die Luft in Städten und trügen zur Artenvielfalt bei, sagte Maximilian Hempel, DBU-Abteilungsleiter für Umweltforschung und Naturschutz in Osnabrück. "Außerdem sind die teils jahrhundertealten Bäume landschaftsprägend und besonders wertvolles Kulturgut."
Dennoch seien einer Studie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde zufolge nur zehn Prozent der Straßen in Deutschland mit Alleebäumen bepflanzt. Seit den 1940er Jahren würden kaum mehr junge Alleebäume an neu entstehenden Straßen gepflanzt, erläuterte der Leiter der von der DBU geförderten Studie, Professor Jürgen Peters. Neue Vorgaben zur Verkehrssicherheit erschwerten die Nachpflanzung. Nährstoff- und Wassermangel oder die Belastung mit Streusalz an den Wegrändern führten zudem zum Absterben alter Alleebäume.
Die Wissenschaftler machen Vorschläge zum Erhalt und Schutz von Alleen. Sie nennen zudem Finanzierungsquellen für die Neupflanzung. Dieser Leitfaden solle Kommunen dabei helfen, neue Alleen einfacher zu pflanzen und zu pflegen.
Junge Klimaschützer und Umwelthilfe ziehen vor europäisches Gericht
18. Oktober 2022: Mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte will die Deutsche Umwelthilfe die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz zwingen. Die Umwelthilfe unterstützt dabei neun Jugendliche und junge Erwachsene, die mit diesem Ziel vor den Gerichtshof in Straßburg ziehen, wie der Verein mit Sitz in Hannover am Dienstag in Berlin mitteilte. Sie wollen damit einen Beitrag leisten, die Freiheit und Lebensgrundlagen junger Menschen und aller künftiger Generationen zu erhalten. Die Regierung solle verpflichtet werden, das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten.
"Ein Jahr nach der Bundestagswahl ist von der selbsternannten Klima-Regierung nichts zu erkennen", sagte der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch. Dramatisch sei das Versagen etwa im Verkehrssektor. Dort fehle etwa weiterhin ein Tempolimit, mit dem sich jedes Jahr über neun Millionen Tonnen CO2 sparen ließen.
Es ist das erste Klimaschutz-Verfahren deutscher Beschwerdeführender gegen die Bundesregierung vor dem Menschenrechtsgerichtshof. Erst im vergangenen Jahr hatten die neun jungen Beschwerdeführer mit Unterstützung der Umwelthilfe den historischen Klima-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts erstritten. Die Bundesregierung musste daraufhin das Bundesklimaschutzgesetz nachbessern.
Doch die Überarbeitung sei unzureichend, erklärte die Umwelthilfe. Das Gesetz genüge nach wie vor nicht, um das für Deutschland zur Verfügung stehende CO2-Restbudget und damit das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten. Die Maßnahmen der Ampel-Koalition blieben sogar noch weiter dahinter zurück, während die Klimakrise sich weiter verschärfe.
Damit verstoße die Bundesregierung "eklatant gegen Gesetze und die Grundrechte, insbesondere künftiger Generationen". Weil das Bundesverfassungsgericht im Sommer eine weitere Verfassungsbeschwerde gegen das Bundesklimaschutzgesetz nicht angenommen hatte, wenden sich die jungen Leute nun an das europäische Gericht.