Auch in Deutschland werde er als "junger Schwarzer" aufgrund des "Racial Profiling" regelmäßig von der Polizei kontrolliert, sagte Parks, der die Demonstration in München gegen Rassismus mit 25.000 Teilnehmern mitorganisiert hat, im Gespräch mit dem Sonntagsblatt.

Er werde regelmäßig auf offener Straßen um seine Personalien gebeten oder gefragt, ob er Drogen mit sich führe. Auch wenn er Nein sage, werde er immer wieder - abhängig von Tageszeit und Örtlichkeit - am ganzen Körper abgetastet.

"Das ist entwürdigend, da fühlt man sich entblößt", sagte der 18-jährige Parks.

Er habe nichts verbrochen, falle aber als junger Schwarzer offenbar ins Muster für Polizeikontrollen. Am häufigsten passiere ihm das an den üblichen Hotspots, wie etwa dem Hauptbahnhof oder dem Englischen Garten.

Anti-Rassismus-Demo in München

Von den unerwartet vielen Teilnehmern bei der Demo am Samstag auf dem Münchner Königsplatz zeigte sich Parks überwältigt. "Wir haben allerhöchstens mit 5.000 Teilnehmern gerechnet." Angemeldet seien 200 gewesen.

Die schwarze Community habe einen "unglaublichen Push" erfahren. Die Demonstranten seien sogar aus anderen Städten angereist. Ob man weitere Demonstrationen planen werde, müsse man erst im Organisationsteam besprechen.

Proteste in Amerika

Anlass der Kundgebung war der Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai in Minneapolis. Der 46-Jährige erstickte, nachdem ein Polizist mehr als acht Minuten auf seinem Genick gekniet war. Drei weitere Polizeibeamte beobachteten das Geschehen, griffen aber nicht ein.

Der Vorfall führte zu Protesten in mehreren US-Städten, inzwischen gibt es auch Demonstrationen in europäischen und deutschen Städten.

Eins zu eins seien hier die USA und Deutschland zwar nicht vergleichbar - aber auch hierzulande kämen schwarze Menschen durch Polizeigewalt zu Tode, etwa Oury Jalloh, betonte Parks. Der aus Sierra Leone stammende Asylbewerber starb 2005 kurz nach seiner Inhaftierung bei einem Brand in einer Dessauer Polizeizelle gefesselt an eine Matratze.

Der Fall konnte bislang nicht restlos aufgeklärt werden. Jalloh soll sich laut den Behörden selbst angezündet haben. Die Unterstützerinitiative geht dagegen von Polizeigewalt aus.