Für Barbara Roßmann ist es völlig unvorstellbar, im Garten Gift zu spritzen. "Das braucht es einfach nicht", sagt die Seniorin, die zeitlebens gerne im Garten gewerkelt hat. In dieser Zeit hat sie viel Erfahrung gesammelt. Rückschläge gab es auch immer wieder. "Wenn die Schnecken zum Beispiel den Salat aufgefressen haben, dann war das natürlich ärgerlich." Aber da hilft nur Absammeln.

Das bestätigt auch der Profi Fritz Steinhilber. Er macht das in seiner Bioland-Gärtnerei nicht anders mit der Schneckenbekämpfung. Sein Tipp: die Gemüsebeete nicht zu nah an der Hecke pflanzen. Dafür zwischen Kohlrabi und Salat kleine Bretter auslegen. "Dann sagen sich die Schnecken: 'ich krieche doch nicht bis zur Hecke. Ich lege mich jetzt unter das Brett. Da ist es genau so schattig.' Und dann nimmt man das Brett und wirft es zum Nachbarn", schlägt der Gärtner augenzwinkernd vor.

Unkraut ist feinstes Vogelfutter

Das mit dem Nachbarn sollte man sich gut überlegen, aber der Tipp mit dem Brett ist nicht schlecht. Und was das Unkraut angeht, das darf bei Fritz Steinhilber auch gerne mal wachsen. Besonders die Sorten, die Samen bilden, dürfen in einem Eck sprießen. So finden die Vögel Futter, das sie für die kalte Jahreszeit sparen können. Überhaupt gilt: Je mehr Gärtner den Boden hacken und lockern, desto besser. Das spart überdies Wasser und die umweltschädliche, teure Chemie, auch wenn der Arbeitsaufwand etwas größer ist.

Aber wie sagt Barbara Roßmann: "Gartenarbeit darf man nicht als Arbeit ansehen. Sie muss Freude machen. Wenn sie einem zur Last fällt, sollte man keinen Garten haben." Und noch etwas ist wichtig, sagt Fritz Steinhilber: "Gelassen zu bleiben." Es gibt nämlich keine gleichbleibenden Zustände in einem Garten. Jedes Jahr wachsen die Pflanzen anders und nicht unbedingt besser. So ist eben die Natur. Und die bietet auch alles, was wir für eine erfolgreiche Ernte brauchen, weiß Großmutter Roßmann. Neben Wasser und Liebe zu den Pflanzen schwört sie auf Kompost. "Da braucht man sonst nichts mehr."