Pfarrer Dirk Wollenweber ist neuer Beauftragter für Notfallseelsorge in der bayerischen evangelischen Landeskirche. Wenn der Tod unerwartet zuschlägt, stehe Wollenweber den Hinterbliebenen in den ersten Stunden bei, teilte die Landeskirche am Dienstag mit. Er halte den ersten Schrecken mit den Hinterbliebenen aus, helfe das Unfassbare zu begreifen und benachrichtige auf Wunsch auch Familie oder Freunde über den Todesfall. Die offizielle Einführung des 52-Jährigen, unter anderem mit Oberkirchenrat Stefan Blumtritt, findet wegen der Corona-Pandemie erst am 18. September in der Apostelkirche Weilheim statt.

Bis Ende 2021 Gemeindepfarrer in Peiting

Seit 2013 war Wollenweber bereits landeskirchlicher Beauftragter für die Notfallseelsorge und Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst (NFS) in Südbayern. Bis Ende 2021 war er auch Gemeindepfarrer in Peiting. Seit Januar ist er nun als oberster evangelischer Notfallseelsorger für ganz Bayern zuständig, wie die Landeskirche weiter mitteilte. In seinem neuen Amt ist Wollenweber Nachfolger von Hanjo von Wietersheim, der die Notfallseelsorge vor rund 30 Jahren maßgeblich mit aufgebaut habe. Mit Rettungseinsätzen kennt sich Wollenweber ohnehin aus: als Mitglied der Werksfeuerwehr des Diakoniedorfs Herzogsägmühle und der Feuerwehr Peiting.

"Notfallseelsorge ist eine Art, Christsein praktisch zu leben", sagt Wollenweber über seine Arbeit. "Der Dienst am Nächsten - unabhängig von Religion, Weltanschauung oder ethnischer Herkunft - ist mein Auftrag." Oberkirchenrat Stefan Blumtritt sieht das genauso: Es gehöre zum "Ur-Auftrag der Kirche", Menschen in Not zu begleiten. Aus seiner bisherigen Arbeit als Notfallseelsorger hat Wollenweber über die Jahre auch etwas mitgenommen: Seine Arbeit mache ihm deutlich,

"wie wichtig es ist, das Leben bewusst zu leben und zu genießen".