Als "lebende Brücken" hätten diese Ehepaare mit ihrem persönlichen Beispiel viele Vorurteile abgebaut, sagte die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner beim Gottesdienst am Sonntag in der Basilika Vierzehnheiligen. Sie seien ein Symbol für das Ziel, das die christlichen Kirchen in Zukunft erreichen wollten.

Zugleich bat sie um Vergebung für Verletzungen, die die Eheleute wegen ihrer Verbindung durch Kirchenrepräsentanten oder ihre eigenen Familienmitglieder erlitten hätten. Die evangelische Theologin ermutigte auch junge Ehepaare, ihren Glauben gemeinsam zu leben: "Geht miteinander in die eine und in die andere Kirche."

Kestel: Zeichen des Fortschritts

Der Bamberger Generalvikar Georg Kestel bezeichnete das Ehefest als ein "großes ökumenisches Zeichen des Fortschritts im gemeinsamen Glauben, der uns verbindet". Früher hätten Familien, Tradition, Gesellschaft und "kircheninterne Linien" auf beiden Seiten unnötige Gewissensnöte erzeugt und auch manche gute Ehe verhindert, räumte Kestel ein.

Während die Kirchen viele Hindernisse überwunden hätten, werde heute jungen Paaren "die Entscheidung füreinander, die Treue, das Durchhalten" durch andere gesellschaftliche Faktoren erschwert. Die Kirchen seien aufgefordert, diese Fragen gemeinsam zu lösen.

Im Gottesdienst konnten sich die Ehepaare, darunter zahlreiche Jubelpaare, von evangelischen und katholischen Geistlichen nochmals persönlich segnen lassen. An der Veranstaltung in Vierzehnheiligen nahmen über 700 Besucher aus ganz Franken teil, gut doppelt so viele wie beim ersten ökumenischen Ehefest, das 2013 auf Schloss Craheim bei Wetzhausen stattfand.