Herr Minkus, wie gut wird "Herberge 2.0" denn angenommen?
Johannes Minkus: Wir haben bisher 21 positive Förderentscheidungen getroffen. Hinter einem Förderantrag können sich aber wiederum viele weitere Projekte verbergen. Der Fokus liegt in der "Herberge 2.0" darauf, bestehende Strukturen zu fördern, um eine höhere Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Es wurden oft Eigenmittel zu größeren Projekten gegeben, die in der Hauptsache durch Drittmittel gefördert werden.
Wo die Verbände wie das Diakonische Werk Bayern gefördert werden, verbergen sich umfassendere Förderungen, die sich wiederum auf diverse Standorte in Bayern beziehen. Beispielsweise kann das DW Bayern seinerseits geringfügig beschäftigte Unterstützungskräfte für die Flüchtlings- und Integrationsberatung fördern. Beim Kita-Verband wiederum geht es um Schulungen oder Supervisionen in ganz Bayern für Kita-Personal.
Wie viel von den zehn Millionen Euro sind bereits ausgeschöpft?
Dazu ist zu sagen, dass acht Millionen zur Vergabe an inländische Projekte vorgesehen sind. Zwei Millionen Euro gehen an die Hilfe vor Ort, insbesondere in Nachbarländern. Von den von uns verwalteten acht Millionen wurden 3,2 Millionen vergeben. Damit können Projekte mit einem Gesamtvolumen von 12 Millionen Euro realisiert werden.
"Allgemein gibt es eine positive Resonanz und Freude."
Welche Rückmeldungen der Gemeinden haben Sie bisher erhalten?
Allgemein gibt es eine positive Resonanz und Freude. Es bedeutet natürlich eine Erleichterung, wenn die Initiativen vor Ort auf eine finanzielle Unterstützung zurückgreifen können. Das Dekanat Gräfenberg beispielsweise berichtet von ordentlichem Zulauf und Bedarfen, die durch das Projekt gedeckt werden. Die Kirchengemeinde Prien hatte in Zusammenarbeit mit der Kommune Prien eine Kinderbetreuung für 16 ukrainischen Kinder und ein afghanisches Kind bereitgestellt, die noch keinen Kita-Platz erhalten hatten.
Die Betreuung erfolgte durch drei deutsche und drei bis vier ukrainische Frauen mit pädagogischen Vorkenntnissen. Die Kirchengemeinde Prien berichtet, dass durch eine enge Kooperation mit dem Diakonischen Werk Rosenheim inzwischen alle Kinder einen regulären Kita-Platz erhalten hätten, was sicherlich als Erfolg zu werten ist.