Karlsruhe (epd). Der Deutsche Hörspielpreis der ARD geht an das Hörspiel "Adolf Eichmann: Ein Hörprozess" von Noam Brusilovsky und Ofer Waldman. Der Hauptpreis der ARD Hörspieltage ist mit 5.000 Euro dotiert und mit der Ausstrahlung in den Kulturradios der beteiligten Sender verbunden, wie der federführende Südwestrundfunk (SWR) nach der Verleihung in Karlsruhe am Samstag mitteilte. Den mit 2.500 Euro dotierten Publikumspreis bekam "Ihre Geister sehen" von Rabea Edel, ein Hörspiel über ein Trauma, Familiengeheimnisse und den Umgang mit Psychosen.

Das gemeinsam vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und Deutschlandfunk (DLF) produzierte dokumentarische Eichmann-Hörspiel erzählt aus Sicht der Radiomacher beim damaligen öffentlich-rechtlichen israelischen Rundfunk "Kol Israel" die Geschichte des Prozesses gegen Adolf Eichmann. Die Jury würdigte den Sieger-Beitrag von Brusilovsky und Waldman als "beeindruckend tiefgründiges Hörspiel, das einen mit zunehmender Bewunderung erfüllt, je öfter man es gehört hat". Eichmann war in der NS-Zeit für die Deportationen zur Vernichtung der europäischen Juden verantwortlich.

Der Preis für die beste schauspielerische Leistung (3.000 Euro) ging erstmals an ein Ensemble: Mai Duong Kieu, Dan Thy Nguyen, Stephan Grossmann, Thúy Nonnemann und Claudia Jahn werden für ihre Leistung im Hörspiel "Atlas" (MDR) geehrt. Der Deutsche Kinderhörspielpreis (5.000 Euro) ging an Thilo Reffert für "Herr der Lügen" (DLF Kultur). Eine Kinderjury zeichnete "Ich will kein Engel sein" von Frauke Angel (rbb) mit dem Kinderhörspielpreis der Stadt Karlsruhe aus (2.000 Euro). Den Preis für die freie Hörspielszene bekam Carsten Brandau ("Die goldene Börse der Sehnsüchte", 1.000 Euro).

Für den Deutschen Hörspielpreis der ARD konnten die Landesrundfunkanstalten der ARD, das Deutschlandradio sowie der Österreichische Rundfunk (ORF) sowie das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) jeweils ein Hörspiel einreichen.