Augsburg (epd). Der Journalist und Kirchenkenner Alois Knoller ist tot. Knoller starb bereits am Donnerstagabend im Alter von 63 Jahren, wie die "Augsburger Allgemeine" (Samstag) schreibt. Chefredakteur Gregor Peter Schmitz würdigte den Verstorbenen, dieser habe "durch seine jahrzehntelange publizistische Tätigkeit, seine beeindruckende Persönlichkeit und natürlich auch seine höchst engagierte Arbeit im Betriebsrat ein echtes Lebenswerk hinterlassen".

Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier würdigte Knoller als "Institution in der Augsburger Medienwelt", die nun fehlen werde. Knoller sei ein "Vollblutjournalist" gewesen, der seinen Erfolg "weniger darin sah, Schlagzeilen zu machen, sondern der vielmehr vom Interesse geleitet war, der Wirklichkeit auf den Grund zu gehen", schrieb der Bischof. Als studierter Theologe und engagierter Katholik galt sein Interesse der Kirche, um deren Zukunft er sich auch Sorgen machte.

Der Vorsitzende des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV), Michael Busch, würdigte Knoller ebenfalls: "Alois war ein Mensch mit einem unglaublich großen Herz. Einem Herzen, dass jetzt seinen Dienst versagte und aufhörte zu schlagen. Es sind so viele Orte, an denen Alois nun fehlen wird." Er habe sich unter anderem im Aufnahmeausschuss des BJV engagiert, aktuell als neuer Vorsitzender. Auch wirkte Knoller jahrzehntelang als Betriebsrat bei der "Augsburger Allgemeinen".

Knoller wurde am 20. August 1958 in Dießen am Ammersee geboren, er studierte Theologie und wollte zunächst katholischer Priester werden - ehe er sich in seine spätere Frau verliebte. Er wurde Journalist und arbeitete seit 1983 bei der "Augsburger Allgemeinen". Dort schrieb er vor allem über kulturelle und kirchliche Themen. Bei aller Verbundenheit mit der Institution Kirche habe er sich nie gescheut, "Kritik zu üben, wo er sie geboten fand", heißt es im Nachruf seiner Kollegen.