Dachau, Flossenbürg (epd). Im vergangenen Jahr haben voraussichtlich mehr Menschen als 2023 eine der beiden großen KZ-Gedenkstätten in Bayern besucht. Die KZ-Gedenkstätte Dachau verzeichne in den letzten Jahren "ein stetig steigendes Besucherinteresse" und geht für 2024 von mehr als 900.000 Besuchern aus, teilte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Genaue Zahlen gebe es nicht, da der Besuch kostenfrei ist und es keine Tickets oder Besucherzählung gibt.
In die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg kamen im vergangenen Jahr nach Angaben eines Sprechers 80.100 Menschen (2023: 79.600). Von ihnen nahmen etwa 44.000 an betreuten Programmen teil (2023: 43.800), weit mehr als die Hälfte waren Schüler und Schülerinnen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatten noch 90.200 Menschen die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besucht.
Eine besondere Zunahme von antisemitischen oder israelfeindlichen Übergriffen, Schmierereien oder Äußerungen ließ sich in den beiden bayerischen KZ-Gedenkstätten nach Angaben der Sprecher nicht erkennen. Auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau und den Außenorten komme es "immer wieder zu Störungen und Vorfällen", teilte die Sprecherin mit. Man beobachte zudem eine "Verlagerung in den digitalen Raum", etwa durch Kommentare in den sozialen Netzwerken oder E-Mail-Zuschriften.
In Flossenbürg habe es nach dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 eine Zunahme antisemitischer und israelfeindlicher Äußerungen im niedrigen einstelligen Bereich gegeben, so der Sprecher. Diese Tendenz lasse sich so auch für 2024 festhalten. Primär handele es sich um Kommentare in den Gästebüchern.
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