Bad Staffelstein (epd). Zum Abschluss der 164. Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings (BJR) vom 22. bis 24. März in Bad Staffelstein hat Präsident Philipp Seitz angemahnt, in Zeiten von hoher Inflation und Kostensteigerungen weiterhin optimale Rahmenbedingungen für die Jugendarbeit in Bayern zu schaffen. Dazu konnten sich die Delegierten mit Martin Schöffel (CSU), Staatssekretär im bayerischen Finanzministerium, austauschen, teilte der BJR am Sonntag mit. Jugendarbeit sei unschätzbar wichtig, um jungen Menschen Perspektiven, Persönlichkeit, Selbstbewusstsein, Leitplanken und soziale Kompetenzen mitzugeben, sagte Schöffel nach dem Gespräch.

Der BJR positionierte sich mit einem Papier zur Ganztagsbildung in Bayern auch zu deren Rahmenbedingungen und Qualitätsmerkmalen. "Für viele Kinder und Jugendliche in Bayern ist der Ganztag Lebensrealität geworden. Der gestiegene Bedarf an Betreuung, Förderung und Bildung in Ganztageseinrichtungen ist eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung", sagte Seitz laut Mitteilung. Die Jugendarbeit übernehme hier ihre Verantwortung, wenn die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen bedarfsgerecht gestaltet würden.

Im Rahmen seiner Vollversammlung hat sich der BJR auch deutlich gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen. Soweit keine rechtliche Verpflichtung bestehe, würden der BJR, seine Gliederungen und Mitgliedsorganisationen keine Unterstützung der AfD leisten. Außerdem verpflichteten sich die Mitgliedsorganisationen, "in die Funktionen, Ämter und Gremien des BJR auf Landesebene und in die Gliederungen des BJR keine Personen zu benennen, zu berufen oder zur Wahl zu stellen, die eine aktive Rolle oder Mitgliedschaft in der AfD haben".

Eine am Freitag vorgestellte Kampagne mit dem Titel "Europa feier ich." soll Jugendliche über die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament und die EU an sich informieren. In Bayern können nach einer Senkung des aktiven Wahlrechts erstmals 16- und 17-Jährige zur Wahl gehen. "Wir müssen Europa greifbar und erlebbar machen für Jugendliche und konkrete Bezüge zu ihrer Lebenswelt herstellen", sagte Seitz. Bei vier Diskussionsveranstaltungen in Nürnberg, München, Regensburg und im Landkreis Tirschenreuth sollen Jugendliche mit Politikerinnen und Politikern niederschwellig ins Gespräch kommen.

Was junge Menschen besonders bewegt, stellte Kathrin Demmler, Direktorin des JFF-Jugendinstituts für Medienpädagogik aus München vor. Dessen Projekt "Das bewegt uns" habe ergeben, dass vor allem Klima, Krieg und Schulstress Jugendliche umtreiben. In vier Forschungswerkstätten hatten sich 40 Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren in der Stadt und auf dem Land in Bayern darüber ausgetauscht, was sie aktuell beschäftigt. Die Ergebnisse sollen demnächst auch im Sozialausschuss des Landtags sowie im Sozialministerium vorgestellt werden.

Unter dem Dach des BJR sind aktuell 36 landesweite und 39 überregionale und regionale Jugendverbände sowie 315 örtliche Jugendgruppen organisiert.

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