München (epd). Angesichts der anhaltenden Arzneimittelengpässe will der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) beim Bayerischen Pharma-Gipfel am 19. April in Berlin Lösungsvorschläge vorstellen. "Die verlässliche Versorgung mit Medikamenten ist systemrelevant", sagte Holetschek laut einer Mitteilung am Ostersonntag. Deswegen muss Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei diesem Thema "deutlich mehr Tempo machen". Man wolle beim bayerischen Pharma-Gipfel "mögliche Wege aufzeigen".
Holetschek hat Ende 2022 in Bayern eine Pharma-Taskforce gegründet, die nun Vorschläge erarbeitet habe, wie man die Arzneimittelversorgung sichern sowie den Produktionsstandort Deutschland stärken kann. Die Ergebnisse seien in einer gemeinsamen Erklärung zusammengefasst worden, die am 19. April ab 11.30 Uhr in der Bayerischen Vertretung in Berlin vorgestellt werden sollen. Auch die Auswirkungen des sogenannten GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes auf die Arzneimittelproduktion in Deutschland würden darin thematisiert.
Der Bayerische Pharmagipfel findet seit seiner Neuauflage 2019 regelmäßig und in enger Zusammenarbeit mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium statt. Eingeladen sind dieses Jahr rund 300 Teilnehmer. Man habe sich entschlossen, "den Gipfel in Berlin auszurichten, um der bundesweiten Dringlichkeit unserer Anliegen Nachdruck zu verleihen", sagte Holetschek. Allein die Lieferengpässe bei Antibiotika oder Fiebersäften für Kinder seien ein Alarmsignal, "dass dringender Handlungs- und Gesprächsbedarf besteht".
Beim Pharma-Gipfel kommen den Angaben zufolge Akteure aus allen Bereichen der Arzneimittelversorgung zusammen. Damit fördere man "nicht nur den Austausch, sondern wollen auch Raum für neue Ansätze und Vernetzung schaffen", sagte Holetschek.
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