München (epd). Wer in Bayern mit mehr als den erlaubten 25 Gramm Cannabis von der Polizei erwischt wird, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen. Ziel sei es, den Cannabis-Konsum so unattraktiv wie möglich zu machen, sagte Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in München. Die Verstöße seien zwar Ordnungswidrigkeiten. Die hohen Bußgelder machten aber deutlich, dass sie keine Lappalien seien.

Laut dem Bußgeldkatalog, den das Gesundheitsministerium vorgelegt habe, seien bei Verstößen Bußgelder zwischen 500 und 1.000 Euro möglich, sagte Herrmann weiter. Wenn in Gegenwart von Minderjährigen Cannabis konsumiert werde, gebe es ein Bußgeld von 1.000 Euro. Wenn in Sichtweite von geschützten Einrichtungen wie Kitas oder Schulen konsumiert werde, dann seien 500 Euro fällig.

Außerdem würden weitere Beschränkungsmöglichkeiten geprüft, kündigte Herrmann an. Denn der Jugendschutz komme durch das Bundesgesetz "einfach viel zu kurz". Ein Handlungsfeld sei beispielsweise, dass Kommunen Cannabis-freie Zonen einrichten könnten, analog zu den bisher schon möglichen Alkoholsperrzonen. Einen entsprechenden Beschluss könnte das Kabinett schon kommende Woche treffen, sagte Herrmann.

Die bayerische Staatsregierung hatte die teilweise Cannabis-Legalisierung durch die Bundesregierung scharf kritisiert und strenge Kontrollen angekündigt. Seit 1. April sind der Besitz und Konsum von Cannabis unter Auflagen für Volljährige zum Eigenbedarf erlaubt. Ab 1. Juli können sogenannte Anbauvereinigungen gemeinschaftlich Cannabis anbauen. Diese Vereinigungen sollen in Bayern ebenfalls streng kontrolliert werden.

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