Augsburg (epd). Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU) will die vor Jahren von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) versprochenen 10.000 neuen Wohnungen der neuen staatlichen Wohnbau-Gesellschaft Bayernheim bis Ende 2025 zur Baureife bringen. Die Bayernheim sei inzwischen "ein wichtiger Player", sagte der Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Derzeit hat sie bereits 8.350 Wohnungen unter Dach und Fach, 267 Wohnungen sind fertig, knapp 1.800 in Bau und mehr als 6.300 in Planung und Entwicklung", sagte er.
"Wir sind in viele Projekte eingestiegen, die ohne das Engagement der Bayernheim wegen der schwierigen Lage am Bau komplett eingestellt worden wären", sagte Bernreiter. Söder hatte im Wahlkampf 2018 die Gründung der neuen Wohnbaugesellschaft und 10.000 neue Wohnungen bis 2025 versprochen. Der Ministerpräsident war zuvor in die Kritik geraten, nachdem unter seiner Zeit als Finanzminister die wegen Fehlinvestitionen schwer angeschlagene Bayerische Landesbank zur eigenen Sanierung über 30.000 Wohnungen der einstigen Gemeinnützigen Bayerischen Wohnungsgesellschaft (GBW) an Privatinvestoren verkauft hatte.
Der bayerische Mieterbund zeigte sich der Zeitung gegenüber skeptisch, ob der Freistaat das Bayernheim-Versprechen erfüllen könne. "Die Planungen laufen nur schleppend", sagte Geschäftsführerin Monika Schmid-Balzert. Bis Ende 2022 habe die Bayernheim nicht einmal 500 Wohnungen selbst neu gebaut, sondern lediglich bestehenden Wohnraum aufgekauft. Dies trage nicht zu einer Entlastung des Wohnungsmarkts bei. "Gleichwohl ist jede Wohnung, die neu gebaut wird - vor allem im bezahlbaren Segment - mehr als wünschenswert und notwendig."
Nach dem Verkauf der GBW hätten sich viele Befürchtungen der damaligen Mieter bestätigt, sagte Schmid-Balzert. Zahlreiche der einstigen GBW-Wohnungen seien zu Eigentumswohnungen umgewandelt und verkauft worden. "Den Umwandlungen gingen wie prognostiziert Modernisierungen und Nachverdichtungen voran", sagte sie. Die Mieter seien mit Baumaßnahmen, Lärm und Schmutz sowie Mieterhöhungen belastet worden. "Die umgewandelten Wohnungen werden zum Teil gekündigt, weil die Erwerber Eigenbedarf anmelden", berichtet die Mieterbund-Geschäftsführerin.
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