München (epd). Mit Blick auf die vieldiskutierte Netflix-Serie "Squid Game" hat der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Thorsten Schmiege, auf die Verantwortung der Eltern verwiesen. "Verbote helfen hier nur bedingt", sagte Schmiege am Donnerstag zum Auftakt der online stattfindenden 26. Fachtagung des Forums Medienpädagogik. Eltern seien verantwortlich dafür, "problematische Inhalte mit ihren Kindern zu besprechen und Grenzen zu erklären".

Schmiege sagte, die Serie sei "harte Kost und kann Kinder nachhaltig verstören". Viele Kinder wollten die koreanische Serie sehen, "obwohl ihnen Gewalt Angst macht - eigentlich ein Widerspruch", sagte der BLM-Präsident. Widersprüche seien im Digitalzeitalter aber keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Diese müssten angesprochen und gerade gegenüber Kindern erklärt werden. "Ein Algorithmus kann keinen Widerspruch auflösen. 'Squid' Game ist insofern ein gutes Beispiel", sagte er.

In der Serie "Squid Game" treten hochverschuldete Menschen in Kinderspielen gegeneinander an. Die Verlierer der Spiele werden jeweils hingerichtet. Die Serie gilt inzwischen als erfolgreichste Serie des weltweit aktiven Streamingdienstes. Laut BLM sind sich Medienpädagogen darin einig, dass "gerade die Mischung aus vertrauten Kinderspielen und Gewalt äußerst problematisch für Heranwachsende sein kann", heißt es in der Mitteilung des Landesmedienanstalt.