Nürnberg, Schweinfurt (epd). Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) hat die Konzentration der geplanten Stromtrassen auf Unterfranken kritisiert. Mit Suedlink, Suedwestlink, Nordwestlink, Fulda-Main-Leitung und P540 sollen fast alle neuen großen Stromleitungen durch Unterfranken geführt werden, teilte der BN am Dienstag mit. Einzig der Suedostlink verlaufe durch Ostbayern. Man fordere von der Staatsregierung schon lange einen "transparenten Plan zur Erreichung des selbst gesteckten Klimaziels bis 2040".

Auch müssten das bayerische Wirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur die Planungen für die neuen Stromtrassen transparenter gestalten. Es brauche zudem einen "alternativen Netzentwicklungsplan", sagte der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei in Bayern vor allem im Bereich der Windkraft "systematisch bekämpft" worden. Nur weil der Freistaat deshalb "zu wenig eigenen grünen Strom produziert, werden jetzt umso mehr neue Stromleitungen gebraucht".

Der Schweinfurter BN-Kreisgruppenchef Edo Günther stellte klar, dass der Umweltschutzverband nicht grundsätzlich gegen neue Stromtrassen sei. Man befürworte zwar eine größtenteils dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien, sagte Günther. Dennoch würden "einige Leitungen notwendig sein", um Engpässe auszugleichen. Die aktuell geplanten Trassen führten durch Wasserschutzgebiete und Biotope, zudem soll Wald dafür gerodet werden. "Man muss hier mit Augenmaß herangehen und sorgfältig planen."

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