München (epd). Das Bündnis für eine gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft in Bayern, dem 30 Organisationen angehören, hat 88.000 Unterschriften an Europastaatsminister Eric Beißwenger (CSU) übergeben. Damit adressiere das Bündnis auch die Forderung, in Brüssel dafür zu sorgen, dass Bayern gentechnikfrei bleibt, teilte der Bund Naturschutz (BN) am Freitag mit. Das sei so "festgehalten im Bayerischen Naturschutzgesetz. Die breite Mehrheit der Menschen in Bayern will keine Gentechnik auf dem Teller", sagte Thomas Lang, erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern laut Mitteilung.

Am 7. Februar stimmt das Europaparlament über den Gesetzesvorschlag zur Abschaffung von Kennzeichnung und Regulierung von Gentechnik-Pflanzen ab. Das Bündnis in Bayern sieht damit das Vorsorgeprinzip, die Risikoprävention und den Verbraucherschutz ausgehebelt, teilte der BN mit. "Ich habe hohes Vertrauen in die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse. Aber wir dürfen doch bitte nicht ein technologisch neues Verfahren aus dem Labor ohne Regulierung und ohne Kontrolle in die Hände großer Konzerne legen", kritisierte Beatrix Fuchs von Greenpeace München den Gesetzesvorschlag.

Zum Bündnis gehören Natur-, Umwelt-, Verbraucherschutz-, Bauernorganisationen und weitere Gruppen der Zivilgesellschaft. Es forderte den Europastaatsminister auf, "bayerische Beschlüsse, Gesetze und den Koalitionsvertrag zu respektieren und Ihre Parteimitglieder dazu zu bewegen, nächste Woche im EU-Parlament die vorgelegte Gesetzesvorlage abzulehnen".

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