Nürnberg, Berlin (epd). Im Jahr 2022 hat Deutschland einen Rekord bei der sogenannten Nettozuwanderung erreicht. Der Zuwanderungssaldo lag bei rund 1,5 Millionen Menschen, wie aus dem am Mittwoch vom Nürnberger Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) veröffentlichten und vom Bundeskabinett beratenen Migrationsbericht für das vorvergangene Jahr hervorgeht. 2,7 Millionen Menschen kamen demnach nach Deutschland, 1,2 Millionen zogen fort. 2021 hatte der Saldo bei rund 330.000 Menschen gelegen. Er hat sich 2022 also mehr als vervierfacht.

Der Zuwachs hängt nach Angaben der zuständigen Referatsleiterin des Forschungszentrums im Bundesamt, Susanne Worbs, mit Nachholeffekten nach den Corona-Jahren zusammen, "vor allem aber mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der Millionen Menschen zur Flucht getrieben hat". 41 Prozent aller nach Deutschland Zugewanderten kamen laut Migrationsbericht aus der Ukraine, insgesamt rund 1,1 Millionen Kriegsflüchtlinge.

Gestiegen ist dem Bericht zufolge auch die Erwerbsmigration nach Deutschland. Seit 2021 konnte wieder ein Anstieg der Zahlen verzeichnet werden. 2022 sind demnach rund 73.000 Menschen nach Deutschland eingereist, die einen Aufenthaltstitel zur Erwerbsmigration erhielten. Dies sei eine Zunahme um 78 Prozent gegenüber 2021.

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