München (epd). Laut einer Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbunds von Zahlen des Statistischen Bundesamtes kostete der Quadratmeter Bauland in Bayern im Jahr 2022 durchschnittlich 430 Euro. Dies bedeute eine Preissteigerung von gut 90 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, teilte der DGB Bayern am Donnerstag in München mit. Allein im Vergleich zu 2019 sei Bauland um über 40 Prozent teurer geworden.

Die immer weiter steigenden Preise für Bauland führten zu noch teureren Mieten, sagte Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern. Städte wie München oder Ingolstadt seien bekannt für ihre hohen Preise, dort schlage die Verteuerung der Baulandpreise mit 276 und 447 Prozent in den vergangenen zehn Jahren besonders stark zu Buche. Aber auch eher ländliche Räume wie die Landkreise Aichach-Friedberg (plus 226 Prozent), Freyung-Grafenau (209 Prozent) oder Weilheim-Schongau (445 Prozent) seien betroffen.

Durch die Privatisierung von öffentlichem Grund und Boden, beklagt der DGB Bayern, hätten viele Kommunen an Gestaltungsmöglichkeiten verloren. "Wir fordern ein preislimitiertes Vorkaufsrecht für Kommunen, sodass diese die spekulativen Preiserhöhungen der letzten Jahre nicht mitfinanzieren müssen und Wohnraum zurückerwerben können", sagte Stiedl. Der Bund könne mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BlmA) einspringen, um Flächen zu erwerben. Dazu müssten die im Koalitionsvertrag vereinbarten Kreditermächtigungen für die BImA kommen.

Privatisierte, baureife Grundstücke würden oftmals nicht bebaut, um sie später profitabel weiterzuverkaufen. Auch hier müsse der Gesetzgeber ran. "Wir setzen uns dafür ein, dass Gewinne, die durch bloße Spekulation zustande kommen, abgeschöpft werden", erklärte Stiedl.

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